E#58 Höher als das Restaurant im Berliner Fernsehturm (210m)

Shownotes

In dieser Episode sprechen wir mit ENERCON, einem der führenden Unternehmen im Bereich der Windkraftanlagenherstellung. Kürzlich waren wir auf der WindEnergy Hamburg, einer der größten internationalen Messen für Onshore- und Offshore-Windenergie. Der Gesprächspartner aus dem Unternehmen, Moritz Rodenhausen, Leiter des Produktmanagements, und Timo Müller, Senior Plattform Produktmanager für die neue E-175 EP5, geben uns tiefere Einblicke in die jüngsten Entwicklungen und Innovationen der Firma.

ENERCON wurde 1984 von Dr. Alois Wobben gegründet und gilt als Pionier in der Entwicklung von Windkraftanlagen. Mit 40 Jahren Erfahrung bringt Enercon ein großes Know-how in die Branche ein, das sich durch technologische Fortschritte und Nachhaltigkeit auszeichnet. Die E-175, die neueste Turbine des Unternehmens, hat eine Nennleistung von bis zu 7 Megawatt und einen beeindruckenden Rotordurchmesser von 175 Metern, was sie zu einer der leistungsstärksten Onshore-Turbinen Europas macht. Die erste Anlage wurde kürzlich montiert, und wir diskutieren die spezifischen Merkmale und Vorteile dieser Technologie.

Besonders interessant sind die technischen Details der E-175. Die gesamte Produktentwicklung und das Design der Turbine erfolgen intern, mit einem Fokus auf maximale Energieausbeute und Kosteneffizienz. Wir erörtern die Herausforderungen in der Logistik, die notwendig sind, um diese großen Komponenten zu transportieren, sowie die Anforderungen an die Infrastruktur wie Autobahnbrücken. Diese technischen Aspekte sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Windkraftanlagen effizient und sicher installiert werden können.

Wir sprechen auch darüber, wie ENERCON es geschafft hat, sich am Markt zu behaupten, während der Wettbewerb aus Asien zunimmt und die Branche vor neue Herausforderungen stellt. Qualität und Langfristigkeit der Produkte sind dabei zentrale Themen, die es zu betrachten gilt. Die Gespräche zeigen, dass es für ENERCON nicht nur um das Liefern von Turbinen geht, sondern auch um die Schaffung nachhaltiger Partnerschaften und die Förderung der Energiewende, was sowohl in Deutschland als auch international von Bedeutung ist.

Darüber hinaus beleuchten wir die verschiedenen Wartungs- und Serviceaspekte von Windkraftanlagen. Die Lebenszyklusverantwortung über 20 Jahre, inklusive der Notwendigkeit regelmäßiger Wartung und Inspektionen, wird in der Diskussion behandelt. Wir erkennen, dass neue Technologien und digitale Lösungen, wie das SCADA-System für die Überwachung und Steuerung der Anlagen, eine bedeutende Rolle in der Effizienzsteigerung und Kostenkontrolle spielen.

Diese Episode ist vollgepackt mit Informationen über Windkrafttechnologie, Marktentwicklung und Energiestrategien, und bietet einen tiefen Einblick, wie ein führendes Unternehmen in der Windenergiebranche sich positioniert und weiterentwickelt. Es zeigt uns, wie wichtig es ist, Innovationskraft und qualitatives Wachstum zu verbinden, um den Herausforderungen der Energiewende gerecht zu werden.

Webseite: https://www.energiezone.org Community: https://forum.energiezone.org Feedback: team@energiezone.org Alexander Graf: https://www.linkedin.com/in/alexandergraf/ Ilan Momber: https://www.linkedin.com/in/imomber/

Transkript anzeigen

00:00:00: Music.

00:00:09: Willkommen zu einer neuen Podcast-Folge bei Energiezone, eurem Podcast für Energiestrategien

00:00:19: und Energiegeschäftsmodelle.

00:00:20: Diesmal die Nummer 58 mit der Firma Enercon.

00:00:24: Vor kurzem war ich mit Alex auf einer der größten globalen Onshore- und Offshore-Windmessen

00:00:29: in Hamburg, der WindEnergy Hamburg.

00:00:33: Und weil es nicht nur für uns spannend war, da auch ein bisschen Business Development

00:00:38: zu machen für ONU und neue Partnerschaften anzubahnen, sondern auch absolutes

00:00:43: Heimspiel für Enercon ist.

00:00:45: Die hatten da den absolut größten Messestand von allen. Haben wir uns gedacht,

00:00:49: führen wir im Hintergrund mal ein Gespräch mit denen.

00:00:51: Und wer die Firma Enercon nicht kennt, absolut führendes Unternehmen im Bereich

00:00:56: Windenergie, Windkraftanlagenherstellung, Design.

00:01:00: Und ja, spannend auch, weil die sind wirklich Pionier in der Entwicklung von Windkraftanlagen.

00:01:07: Die ganzen Mitarbeiter, bei denen hatten alle so T-Shirts am Messestand mit

00:01:11: einer 40 drauf, in Anlehnung an die vier Dekaden, die es die schon gibt.

00:01:17: 1984 gegründet von Dr. A. Luis Wobben.

00:01:20: Also wirklich Vorreiter in Nachhaltigkeit und technologischem Fortschritt von Erneuerbaren.

00:01:27: Inhaltlich, da ich ja auf einer meiner letzten Energiezone-Folgen im Discord-Forum

00:01:33: Feedback bekommen habe, dass es gerne auch mehr technische Details sein dürften.

00:01:37: Ihr seht, wir lesen das und nehmen es auch immer zu Herzen.

00:01:40: Gibt es heute einen wirklich extrem tiefen technischen Einblick in die Welt

00:01:45: der Windkraftanlagen, insbesondere in die neue E175 EP5.

00:01:52: Was ist das? Die E975 ist die neue Flaggschiff-Turbine von Enercon.

00:01:58: Da wurde letztens auch mit viel Medienaufmerksamkeit der erste Prototyp installiert.

00:02:04: Gab es auf LinkedIn große Ankündigungen, das habe ich gelesen,

00:02:07: fand ich super spannend und genau darüber sprechen wir. Also erste Anlage irgendwo

00:02:13: in Nordrhein-Westfalen montiert Ende August und jetzt rollen die die aus.

00:02:19: Nennleistung 6 Megawatt in der Basisversion, aber 7 Megawatt in der Folgeversion

00:02:25: und der Rotordurchmesser 175 Meter.

00:02:29: Und Nabenhöhe bis zu auch 175 Meter. Ich glaube auch, dass da der Name E175

00:02:35: irgendwie mit zu tun hat.

00:02:37: Mit so einem teilbaren Permanentmagnetgenerator. Da kommen wirklich alle auf

00:02:44: ihre Kosten, nicht nur die Technikfreaks.

00:02:46: Und die E175 ist wohl angeblich die größte, leistungs- und ertragsstärkste On-Shot-Turbine

00:02:53: in Europa, wenn ich das richtig verstanden habe.

00:02:55: Und wie man da so die Steigerungen hinkriegt, des Energieertrags,

00:03:00: AEP und so, darüber sprechen wir.

00:03:02: Und wir haben da super Gesprächspartner aus dem Produktmanagement von Enercon.

00:03:07: Einmal der Leiter, Moritz Rodenhausen und dann noch der Senior Plattform Produktmanager,

00:03:13: hauptsächlich für die E175 zuständig, Timo Müller.

00:03:16: Also beides absolute Branchenexperten und nicht nur technikverliebt,

00:03:20: sondern auch mit einem Marktverständnis,

00:03:23: und sprechen über alle möglichen Herausforderungen und Chancen in der Windenergie,

00:03:28: über die Logistik, was so schwierig ist, warum die Autobahnbrücken,

00:03:32: wie hoch die sind und was das für ein Constraint setzt auf die Logistik und

00:03:36: warum da Dinge teilbar sein müssen und was es sonst noch für technologische

00:03:40: Entwicklungen in der Windkraft gibt.

00:03:42: Also nach der Denker-Wohl-Folge mit Horsten Leesten jetzt noch eine Wind-Folge,

00:03:47: und genau, voll bepackt mit spannenden Informationen. Ich will gar nichts wie

00:03:51: vorwegnehmen. Ich wünsche euch ganz viel Spaß mit der Folge E58 mit Enercon.

00:03:59: Moritz und Timo, willkommen zum Energiezone-Podcast heute auf der Windmesse Hamburg.

00:04:05: Findet alle zwei Jahre statt, die größte Windmesse der Welt.

00:04:07: Aber das sagt jede Messe von sich, dass es immer die größte Welt ist in ihrer Kategorie.

00:04:12: Was fragt man denn so auf so einer Windmesse? Wie viele Anlagen habt ihr denn heute schon verwendet?

00:04:16: Also ich persönlich noch keine. Timo, wie sieht es bei dir aus? Auch noch keine.

00:04:22: Okay, aber erzähl mal was zu Intercom. Was könnt ihr denn überhaupt verkaufen

00:04:25: hier auf der Messe? Ja, vielleicht zu unserer Verteidigung. Wir sind auch nicht im Vertrieb.

00:04:28: Ich hoffe, dass die das natürlich schon besser gemacht haben.

00:04:31: Aber was wir auf der Messe verkaufen können, ja, sind unser Portfolio an Windenergieanlagen.

00:04:36: Wir haben so drei, vier Anlagen im Portfolio mit ganz vielen Features, Türmen und so weiter.

00:04:44: Würde jetzt wahrscheinlich den Podcast sprengen, wenn ich da im Detail reingehe.

00:04:48: Aber zur Historie hast du gefragt, ne?

00:04:52: Zur Historie von Enercon. Also du siehst es auf unseren T-Shirts,

00:04:56: da ist überall die 40 zu sehen.

00:04:58: Die Firma Enercon ist 40 Jahre alt geworden, wahrscheinlich einer der ältesten

00:05:02: Windenergieanlagenhersteller der Welt.

00:05:04: Ich glaube tatsächlich die älteste.

00:05:08: Wir beide sind jetzt, was ich so sagen will, keine Enercon-Veteranen,

00:05:11: die jetzt schon 40 Jahre oder mehr Dekaden dabei sind.

00:05:15: Wir sind noch Greenhorns hier, wir sind schon lange im Business,

00:05:19: aber zwar ich jetzt zwei Jahre dabei, Timo,

00:05:22: du bist fünf Jahre dabei und die Firma ist ja sehr historisch gewachsen über

00:05:28: die letzten vier Jahrzehnte mit sehr hohen Hochs und leider auch mal ein paar

00:05:35: Tiefs und wir sind gerade in so einer,

00:05:37: wie soll ich sagen, Ramp-up-Phase wieder.

00:05:40: Wir sind durch eine harte Strukturierung die letzten zehn Jahre gegangen und

00:05:45: jetzt sind wir sehr gut gelaunt.

00:05:48: Das geht sehr stark wieder hoch. Und vielleicht noch mal ein paar Eckdaten.

00:05:51: Also 1984 gegründet von so einem Windkraftpionier, jetzt habe ich den Namen vergessen, Wobben?

00:05:56: Dr. Arles Wobben. Genau, da gibt es auch eine Stiftung. Also der hat das irgendwie

00:05:59: mit erfunden, diese ganze Industrie oder hat da sehr, sehr viel gemacht.

00:06:04: Und könnt ihr irgendwie sagen, wie viele Windkraftanlagen verkauft werden und

00:06:07: wie viele Leute bei euch arbeiten? nennt man so einen Größenordnungs...

00:06:11: Ja, vielleicht zu Alois Wobb. Ich habe ihn leider nicht kennengelernt.

00:06:14: Er ist leider von uns gegangen vor ungefähr zehn Jahren.

00:06:16: Aber er hat tatsächlich schon in seiner Promotion über Windenergieanlagen geforscht

00:06:23: und dann quasi seine Forschungsergebnisse in ein kleines Start-up.

00:06:27: Ihr seid im Start-up-Betrieb dabei. Enercon ist auch ein Start-up,

00:06:30: wenn man es so sieht. Und das gegründet.

00:06:34: Und dann halt vor allem mit direkt angetriebenen Turbinen hat er sich,

00:06:38: sage ich mal, sehr engagiert und dann wirklich auch nicht nur die Produkte entwickelt,

00:06:44: sondern auch den Markt mitgestaltet.

00:06:46: Also Enercon ist deswegen so groß im Markt, weil er auch den Markt mit seiner

00:06:50: Firma geformt hat. Das sind wahnsinnige Leistungen, die er geschafft hat.

00:06:53: Mittlerweile sind wir 13.000 Mitarbeiter, waren auch mal mehr Mitarbeiter.

00:07:00: Früher mit einer ganz starken Fertigungstiefe, also wir haben alles gemacht.

00:07:05: Wir haben die Generatoren, die Maschinenhäuser, die Türme, die Stahltürme,

00:07:09: die Betontürme, die Blätter, alles selber gemacht mit Vorteilen,

00:07:15: aber auch mit gewissen Nachteilen.

00:07:19: Und jetzt haben wir uns anders aufgestellt in den letzten zehn Jahren.

00:07:23: Nicht mehr so eine große Fertigungstiefe haben wir selber.

00:07:26: Sehr viel Eigenentwicklung weiterhin.

00:07:28: Also das ganze Design ist von uns.

00:07:30: Aber ja, wir stellen uns da ein bisschen industrieoffener auf,

00:07:35: dass wir auch andere Supplier für die Hauptkomponenten nutzen.

00:07:38: Wenn ich heute jetzt einen Windcar-Park betreibe oder einen Aufbau und eine

00:07:41: Enercon-Anlage kaufe, was kommt da noch von euch?

00:07:44: Also was baut denn noch der Best? Das heißt, da ist diese Turbine noch von euch

00:07:47: oder die Rotorblätter oder dieses Turm ist ja irgendwie, das scheint mir nicht

00:07:51: so kompliziert zu sein, da irgendwie so Stahlrohre zu bauen.

00:07:54: Das denken ja alle, dass diese Stahlröhre das einfachste, denke ich,

00:07:59: da ist so viel Potenzial drin, aber da komme ich später noch dazu.

00:08:04: Machen wir nachher noch einen Deep Dive Turm. Also was wir selber machen,

00:08:08: das Design machen wir kompletter, also alles ist von uns selber entwickelt oder

00:08:12: mitentwickelt mit unseren Supplieren.

00:08:15: Wir bauen die Generatoren selber in Magdeburg und in Polen der Zeit und teilweise

00:08:22: auf ein paar Turbinen noch in der Türkei.

00:08:23: Wir bauen die Blätter teilweise selber. Wir haben ein paar Turbinen-Typen,

00:08:28: wo wir auch an einem Supplier von denen die Blätter nutzen.

00:08:32: Die Türme lassen wir zum größten Teil fertigen.

00:08:37: Meistens unser Design wird gefertigt. Und die Gondel, das ist das Maschinenhaus,

00:08:43: wo quasi die ganze Mechanik oben drin ist, die bauen wir auch selber. Ah, okay.

00:08:48: Alles klar. Sehr gut. Und wir haben jetzt in, wie viele Folgen haben wir jetzt

00:08:52: Energiezone aufgenommen?

00:08:53: 56 Folgen schon. Wahnsinn. In 56 Folgen haben wir ja sehr viel Solar schon mitgecheckt.

00:08:59: Und jetzt war Thorsten Levesen so der Erste, der ein bisschen was zu Wind erzählt hat.

00:09:03: In der Solarbranche haben wir jetzt verstanden, dass die Fertigungstiefe in

00:09:07: Deutschland fast auf Null abgerauscht ist, obwohl das eine Technologie ist,

00:09:10: die ja hier in Deutschland stark mitentwickelt wurde, weil chinesische Unternehmen

00:09:14: das einfach günstiger können oder sich viel, viel, viel, viel, viel, viel, viel.

00:09:17: Schneller weiterentwickelt haben und es kann einfach niemand mehr zu diesen

00:09:20: Preisen jetzt hier Paneele herstellen in Deutschland.

00:09:22: Wie ist das denn bei Wind? Die Anlagen sind in der Regel größer,

00:09:25: schwerer zu verschiffen.

00:09:27: Da kann jetzt nicht einfach ein Containerschiff kommen mit 20 Gondeln,

00:09:31: weil wahrscheinlich für jeden Windpark die Gondeln so ein bisschen anders designt sind.

00:09:34: Also was ist da noch in Europa, wo sind wir irgendwie noch führend und was kommt da schon aus China?

00:09:39: Weil das hat ja Thorsten im Podcast gesagt, dass ein Großteil der Teile,

00:09:42: die in der Gondel drinstecken, eigentlich auch schon aus China kommen.

00:09:46: Das hier auf der Windmesse.

00:09:48: Sehen wir viele deutsche, europäische Hersteller, aber ich habe jetzt auch schon

00:09:51: sehr, sehr viele aus China gesehen und das würde mich mal so interessieren.

00:09:54: Also wie hoch ist die Tiefe da noch?

00:09:56: Was können wir irgendwie noch gut verteidigen? Wo gibt es so einen Wissensvorsprung?

00:10:00: Ja, das wäre interessant. Ich fange mal an.

00:10:04: Also, was ich sagen will, was halt von uns kommt und aus Europa oder aus Aurich,

00:10:09: wo unsere Zentrale ist, ist halt das Design.

00:10:11: Und das darf man nicht unterschätzen, wie wichtig das Design ist.

00:10:14: Woher die Komponenten an mancher kommen, kann man diskutieren,

00:10:17: was besser ist und so weiter.

00:10:18: Aber das Design kommt erst mal von uns. Das ist uns sehr wichtig.

00:10:22: Bevor wir noch mal zur globalen Nachfrage gehen, wenn jetzt,

00:10:24: keine Ahnung, wenn jetzt irgendwie in Saudi-Arabien Windpark gebaut wird und

00:10:27: wie suchen die aus und wie kommen die da hin, könnt ihr noch mal ein bisschen

00:10:29: was zu den Anlagen selber erzählen?

00:10:31: Ihr entwickelt jetzt 40 Jahre, habt ihr gesagt, es gibt jetzt ein neues Design,

00:10:34: keine Ahnung, jetzt das Rotorblattdesign.

00:10:36: Was passiert denn da noch technisch? Also in dem Podcast mit Thorsten habe ich

00:10:40: verstanden, die werden jetzt irgendwie größer.

00:10:42: Das heißt, die Blätter werden noch deutlich länger. Da muss man in irgendeiner

00:10:44: anderen Schwingungen arbeiten.

00:10:46: Fair enough. Aber gibt es hier noch wirklich so richtig krasse Innovationssprünge,

00:10:49: dass ich sagen kann, guck mal da, schlechte alte Anlage, die ist gar nicht 90

00:10:54: Grad Wind gedreht, sondern die macht immer nur 45 Grad.

00:10:57: Also was ist denn da auf der Innovationsseite überhaupt noch möglich?

00:11:00: Oder was hatte ich früher, hat mir immer erzählt, es gab Anlagen irgendwie mit

00:11:04: Direktgetriebe, dann irgendwie um, also irgendwelche komplett mit höherem Verschleiß.

00:11:08: Also kannst du das mal so ein bisschen erzählen? Weil für den Außenstehenden,

00:11:11: für mich, ist ja Windkraftanlage gleich Windkraftanlage.

00:11:13: Ein bisschen kleiner, ein bisschen größer, aber grundsätzlich,

00:11:15: was passiert denn da noch?

00:11:17: Danke, dass du fragst. Weil es tatsächlich wichtig, weil es für den Außenstehenden

00:11:23: ist immer ein Turm drei Rotoren.

00:11:25: Wir können später auch mal fragen, warum es drei Rotoren sind,

00:11:28: ist auch eine populäre Frage. Aber es ist richtig, die sehen von außen sehr ähnlich aus.

00:11:34: Aber wenn, ich mache es jetzt mal in der Enercon-Historie. Die waren früher,

00:11:38: ihr kennt diese schönen Enercon-Anlagen, die mit dem eiförmigen Maschinenhaus,

00:11:43: die seht ihr auch von der Autobahn.

00:11:45: Das waren halt kleine Anlagen und wir machen, die werden jetzt immer größer.

00:11:51: Und vielleicht, warum machen wir die immer größer? Also es geht nicht darum,

00:11:55: weil wir alle hier größenwahnsinnig sind, sondern es geht darum,

00:12:00: Strom einfach immer günstiger, wettbewerbsfähiger zu machen.

00:12:04: Und wir sehen halt, oder ein bekannter KPI, Mars für unsere Wirtschaftlichkeit

00:12:13: der Windenergieanlage, ist die Levelized Cost of Energy, Stromgestehungskosten.

00:12:18: Und da ist der größte Hebel einfach der Jahresenergieertrag,

00:12:24: der AIP, nennen wir es immer.

00:12:27: Und wenn wir den erhöhen können, dann wird die Stromgestimmungsquote immer billiger, immer billiger.

00:12:33: Und das ist der größte Hebel, den wir haben. Und AIP ist einfach eine Funktion

00:12:38: des Rotordurchmessers.

00:12:39: Und wenn wir halt den Rotordurchmesser, die Kreisfläche des Rotors immer größer

00:12:44: machen, Da haben wir einfach Sprünge von 10% plötzlich mehr AIP.

00:12:50: Wir machen jetzt eine neue Anlage gerade, die hat ungefähr, ich weiß gerade

00:12:54: gar nicht auswendig, 12% mehr AIP als die Vorgängeranlage.

00:12:57: Das ist massive Sprünge und deswegen werden die Anlagen immer größer.

00:13:02: Der größere Rotor geht dann meistens umher auch mit einem größeren Turm.

00:13:08: Du hast es vorhin gesagt, der Turm ist doch so einfach. Ist er leider nicht.

00:13:13: Da ist wahnsinnig viel Forschung, Entwicklung steckt da drin,

00:13:16: dass man die Türme immer größer machen kann und auch Kosten im Griff behalten kann gleichzeitig.

00:13:24: Zu den Innovationen. Was ist denn gerade neu?

00:13:28: Weil es ist weiterhin drei Blätter. Es sind weiterhin, der Turm sieht weiterhin gleich aus.

00:13:37: Uns ist es wichtig, dass wir die Kosten da in den Griff bekommen.

00:13:40: Und die sind sehr oft versteckt, weil ein großes Thema ist, wenn die Turbinen

00:13:45: immer größer werden, die Blätter werden immer größer, Türme werden immer größer,

00:13:48: wie kriegst du das an die Baustelle hin?

00:13:51: Muss das segmentiert werden? Und Teile unserer Türme sind jetzt segmentiert,

00:13:55: dass man sie überhaupt noch transportieren kann. Die werden dann auf der Baustelle zusammenarbeitet.

00:14:00: Unser neuer Generator ist segmentiert, der wird in zwei Halbschalen auf die

00:14:06: Baustelle gebracht und dort zusammengefertigt.

00:14:10: Die Elektrotechnik ist plötzlich viel, viel aufwendiger im Vergleich zu dem,

00:14:15: was sie früher war, weil die Netzanforderungen und auch die Anforderungen vom

00:14:18: Markt immer größer werden, was Netzstabilitäten und so weiter angeht.

00:14:22: Da ist sehr, sehr viel Forschung und Entwicklung drin.

00:14:24: Aber es stimmt auch, was ihr sagt, von außen sieht man das nicht,

00:14:28: weil es immer noch drei Blätter hat und auf einem Turm stehen.

00:14:32: Und wo stehen wir da aktuell bei den Parametern? Wie groß sind die Türme?

00:14:36: Wie groß ist die Fläche? Wie lang sind die Rotoren?

00:14:39: Was sind die Leistungen von den Turbinen? Da gebe ich jetzt mal Timo,

00:14:43: weil der kann das für die E150.

00:14:45: Das musst du euch erklären, was ist E175? Genau, richtig.

00:14:48: Also 40 Jahre und das ging also damals sehr klein los mit 10 Meter Rotordurchmesser

00:14:55: und heute, das hat sich immer weiterentwickelt, also vor 15,

00:14:58: 20 Jahren war sehr populär.

00:15:00: 90, um die 90 Meter, 92, 100 Meter Rotordurchmesser.

00:15:04: Die Nennleistung ist immer mitgewachsen und heute sind wir jetzt bei uns im

00:15:07: Hause Enercon bei 175 Meter Rotordurchmesser angelangt.

00:15:12: Die Anlage dazu heißt E175, also Enercon 175 und aus der Zahl lässt sich immer

00:15:17: der Rotordurchmesser ableiten.

00:15:18: Also wir haben auch eine E160, eine E138.

00:15:21: Die sind dann mit verschiedenen Leistungsklassen, also das sind dann über sieben

00:15:25: jetzt aktuell unser neues Topmodel, bis sechs runter auf viereinhalb,

00:15:32: sage ich mal. Das ist, was wir heute noch im Portfolio haben.

00:15:35: Wir haben auch noch die E82 tatsächlich, die gibt es noch ein ganz kleines bisschen im Portfolio.

00:15:41: Das ist noch eine von den früheren Anlagen. Die hat auch noch dieses ikonische

00:15:44: Egg-Shape-Gondel, die Gondel obendrauf. Also 175 Meter Rotordurchmesser und

00:15:52: jetzt auch mit 175 Meter hohen Türmen.

00:15:56: Das heißt, das ist die Nabenhöhe der Anlage, also das ist der Mittelpunkt des Rotors sozusagen.

00:16:01: Und dann kommen wir auf Gesamthöhen von 270, 275, 275 Meter.

00:16:09: Und die Reise wird wahrscheinlich auch langsam. Also wir gucken natürlich auch

00:16:13: immer, was macht der Wettbewerb und was macht auch der asiatische Wettbewerb,

00:16:16: also auch weltweit. Die Reise geht natürlich weiter weiter.

00:16:20: Noch ein bisschen, aber onshore kommen wir da irgendwann an die Limitierung,

00:16:24: natürlich was Transport und Installation anbelangt.

00:16:27: Und da müssen wir uns, da muss man sich jetzt so langsam neue Sachen einfallen

00:16:31: lassen, weil 86, 87 Meter Rotorblatt auf einem LKW bekommen wir irgendwann auch

00:16:36: nicht mehr auf die Autobahn oder von der Autobahn runter. Was sind denn die

00:16:39: größere Limitierungen?

00:16:40: Ich habe jetzt gesehen, oder habe jetzt irgendwo gelesen, dass die 4 Meter Brückenhöhe

00:16:44: in Deutschland, die irgendwie hier standen, 4,30 Meter, genau,

00:16:47: dass das irgendwie jetzt diese, deswegen müsst ihr jetzt ja euren Generator

00:16:50: da teilen, deswegen sind ja schon zwei Schaden, das würde ich sagen, ist ja der Grund.

00:16:54: Ist das eher die größere Limitierung oder ist die Limitierung,

00:16:56: dass man gar nicht mehr so große Kräne bauen kann?

00:16:58: Weil um auf 175 Meter irgendwelche Sachen, schwere Sachen hochzubekommen,

00:17:03: brauche ich ja einen Kran, der auf wahrscheinlich so 220 Meter sozusagen ausgelastet ist.

00:17:08: Also ich weiß gar nicht, ob es das im Autokranbereich gibt, so hohe Kräne.

00:17:11: Also was ist denn da jetzt das Grün? Und dann braucht man ja wahrscheinlich

00:17:14: auch, ich habe hier gesehen, ganz viele Aussteller machen hier so Sicherheitsausrüstung,

00:17:18: irgendwelche Abseilanlagen.

00:17:19: Das scheint ja auch ein Riesenthema zu sein in eurer Industrie.

00:17:23: Also 100 Meter war ja schon hoch, aber wenn du jetzt sagst, es geht fast auf

00:17:27: 200 Meter und 270 Meter Gesamthöhe und vielleicht für diejenigen,

00:17:31: die es nicht einschätzen können,

00:17:31: der Fernsehturm in Berlin, das Restaurant,

00:17:35: wenn man da hoch geht, das ist 210 Meter.

00:17:37: Also jetzt ist quasi die Gondelspitze oder die Gondelmittel ist jetzt fast so

00:17:41: hoch wie der Fernsehturm.

00:17:43: Die große Silberkugel in Berlin, das ist schon krass hoch.

00:17:47: Also was limitiert denn da jetzt mehr? Ja, das ist krass hoch.

00:17:51: Die Dimensionen sind auch enorm.

00:17:53: Es ist Wahnsinn, auch obwohl wir täglich mit den Produkten in Berührung sind.

00:17:58: Aber wenn man dann durch die Fertigung geht oder die wirklich aufgestellt,

00:18:01: dann nochmal sieht auch den Kran, der das aufbaut.

00:18:03: Das ist einfach Wahnsinn. Und limitierend sind heute eigentlich die Massen von

00:18:10: den größten Komponenten, aber natürlich auch die Abmessung der Blätter. Das heißt.

00:18:16: Es ist halt sehr, sehr lang und sperrig. Also ein Problem ist diese Sperrigkeit,

00:18:20: um irgendwie auf dem Landweg dann in die Projekte wirklich reinzukommen.

00:18:24: Da gibt es natürlich auch so Selbstfahrer. Da kann man das Blatt nochmal ein

00:18:27: bisschen anheben, um weniger Bäume, sag ich mal, abzuholzen,

00:18:30: damit man da noch um die Kurve kommt.

00:18:32: Aber ein zweiter limitierender großer Faktor sind natürlich auch die Massen.

00:18:37: Unsere Gondel wiegt circa 80, 85 Tonnen.

00:18:40: Die wird in einem Stück auch transportiert. Das sind 18 Meter lang, fast 5 Meter breit.

00:18:48: Genau, das kann man noch gut transportieren, aber das sind beide Limits.

00:18:51: Und die Kräne, ich bin jetzt kein Experte für Kräne, aber die sind bisher immer mitgewachsen.

00:18:56: Also wir können jetzt mit 750, 800 Tonnen Kränen, das ist so die gängige Klasse,

00:19:02: auf 162 Meter installieren.

00:19:05: Aber zum Beispiel die 175 Meter Nabenhöhe, die bei uns jetzt neu ins Portfolio

00:19:09: reingekommen ist, da braucht man dann 1.000 Tonnen Kran, also das ist die nächste Klasse.

00:19:13: Und je höher die Klasse, je geringer ist auch die Verfügbarkeit einfach von

00:19:17: diesen riesigen Kränen.

00:19:19: Und man braucht die Kräne auch manchmal nachher im Betrieb noch,

00:19:23: wenn man mal eine Großkomponente, was natürlich, was wir selten machen als Enercon,

00:19:27: tauschen muss, braucht man den Kran auch verfügbar.

00:19:32: Und da spielen halt jetzt inzwischen sehr, sehr viele Faktoren rein,

00:19:36: die man alle mit berücksichtigen muss. Das war halt früher bei einer E92.

00:19:41: War das anders, ja. Da gab es in jedem Dorf nochmal so einen 400-Ton-Kran.

00:19:45: Vielleicht nicht ganz. Genau.

00:19:46: Genau, aber die... Wir haben auch eine große Kranflotte selbst, ja.

00:19:51: Aber würde das Design denn anders aussehen, wenn es diese Transportrestriktion

00:19:55: und Installationsrestriktion nicht... Also zweitens, wenn man jetzt Offshore-Anlagen

00:19:58: hat, ich weiß nicht, ob ihr da auch aktiv seid, aber Windmühlen hatten ja zum

00:20:02: Beispiel viel breitere Blätter gehabt.

00:20:04: Ich weiß nicht, ob es vier Blätter waren oder auch drei damals Windmühlen.

00:20:07: Das hat mich immer schon gewundert, warum ist das nicht, um den Wind aufzufangen,

00:20:11: könnten ja quasi die Blätter ja viel, viel, viel breiter sein,

00:20:15: würden ja mehr Energie, da würde ja mehr Energie drauf kommen.

00:20:19: So waren ja Windmühlen früher gestaltet, da war dann, glaube ich,

00:20:21: immer so Stoff dann drin zwischen diesen Sparen.

00:20:24: Also, wenn man diese Restriktion, also ich verstehe diese Transportrestriktionen

00:20:28: und Baurestriktionen, das heißt, du kannst ja auch nicht ein beliebig.

00:20:32: Breites Roterblatt bauen, das würde ja auch nicht auf die Straße passen,

00:20:34: ich weiß nicht, was da das Limit ist, 4 Meter, 6 Meter oder sowas,

00:20:38: das wird ja heute schon so ein bisschen gekippt transportiert,

00:20:40: wenn ich das auf der Autobahn richtig beobachte, weil das anders gar nicht mehr passt.

00:20:44: Also ich sind ja zwei Fragen. Eins ist es, zum ersten Mal machen wir Offshore

00:20:49: und die Firma Enercon macht das nicht.

00:20:52: Wir haben beide jetzt Offshore-Erfahrungen gesammelt in unserer Karriere,

00:20:55: aber wir bei Enercon machen das nicht.

00:20:58: Würden die Anlagen anders aussehen, wenn wir keine Transportrestriktion hätten?

00:21:04: Ja, würde es tatsächlich.

00:21:06: Daher würden wir bei Bei Blättern, bei Generatorengrößen, bei Turmfußdurchmessern

00:21:10: könnten wir weiter größer wachsen.

00:21:13: Man sieht es zum Beispiel bei den Offshore-Winternegeanlagenherstellern.

00:21:16: Da ist die Produktion direkt am Hafen. Die Blätter werden am Hafen produziert.

00:21:21: Alles wird am Hafen produziert. Das geht aufs Schiff und wird installiert.

00:21:25: Und wir haben halt noch diesen ganzen Landweg über Autobahnbrücken,

00:21:28: durch Tunnel und das haben die nicht.

00:21:32: Also das ist Offshore, ich würde sagen, die haben andere Aufgaben zu meistern,

00:21:37: aber diese ganze Transport-Logistik-Sache, die ist in Onshore anspruchsvoller.

00:21:43: Und dann vielleicht eine Sache noch, weil du gefragt hast, warum denn drei Blätter?

00:21:48: Und man kann auch eine Windenergieanlage mit einem Blatt machen oder mit zehn.

00:21:52: Also tatsächlich die Effizienz steigt mit der Anzahl der Rotoren.

00:21:57: Da hat man irgendwann mal diesen Beetzfaktor-Grenze von, glaube ich,

00:22:02: 59 Prozent oder so, was man maximal rausholen kann.

00:22:05: Was ist der Beetzfaktor? Der Beetz-Faktor,

00:22:08: ihr kennt doch vielleicht den Kano-Wirkungsgrad aus der Thermodynamik.

00:22:12: Die maximale Effizienz und so einen ähnlichen theoretischen Grenzwert hat man

00:22:18: auch in der Windenergie von einem deutschen Physiker mal vor 100 Jahren aufgestellt.

00:22:23: Und der ist, glaube ich, bei 59 Prozent.

00:22:28: Ich hoffe, mein Professor Kirchlich hat ihn raus. Herr Kühn.

00:22:35: Aber wir sind so mit den Windenergieanlagen sind wir da bei,

00:22:40: glaube ich, 43, 44 Prozent, wenn ich mich jetzt, und viel mehr ist auch nicht rausholbar.

00:22:45: Jetzt könnte man theoretisch jetzt so ein viertes, fünftes, sechstes,

00:22:49: siebtes Blatt dran machen, aber das wird immer teurer und der zusätzliche Zuwachs

00:22:55: an Effizienz, an Leistung rechtfertigt das einfach nicht mehr.

00:22:59: Ein anderer Grund ist, dass eine Turbine mit drei Blättern kann auch gewisse

00:23:07: Unwuchten oder aus der Windscherung auftreten.

00:23:13: Wieder auffangen, sodass man weniger Vibrationen im Triebstrang hat.

00:23:17: Und ein dritter Aspekt, den ich immer ganz schön finde, es wurde anscheinend

00:23:21: mal eine Umfrage gemacht, was denn für das äußere Erscheinungsbild am attraktivsten ist.

00:23:26: Und da hat die drei-blättrige Windenergieanlage gegen die einblättrige Windenergieanlage gewonnen.

00:23:31: Und das sind so die Hauptgründe, die ich derzeit sehr... Aber einblättrig,

00:23:36: das stelle ich mir extrem unwuchtig vor. Das ist sehr unwuchtig.

00:23:39: Aber es würde funktionieren? Es würde funktionieren, gibt es.

00:23:43: Gibt es auch? Haben Sie gefallen.

00:23:46: Ich gebe gleich Ihnen das Mikrofon zurück, aber ich muss mich da jetzt einmal

00:23:50: so vorarbeiten, weil mich diese ganzen Fragen beschäftigen mich ja schon seit 20 Jahren.

00:23:54: Ich war jeden Tag in Windkraftanlagen vorbei.

00:23:58: Vor 10, 15 Jahren, als ich mich zum ersten Mal mich damit ein bisschen beschäftigt habe,

00:24:03: da gab es immer diesen Mythos, wenn man Qualität bauen will,

00:24:07: das kommt irgendwie aus Europa oder auch aus Deutschland, Dänemark und wenn

00:24:11: man irgendwie Anlagen hat, die hin und wieder mal umfallen, dann kann man auch

00:24:13: welche in China kaufen, aber global setzen sich diese Anlagen durch.

00:24:16: Gibt es diese Qualitätsunterschiede noch? Oder wenn ich jetzt,

00:24:19: es gibt ja auch Anbieter aus Asien, die jetzt auch Windkraft verkaufen,

00:24:22: in Nachbarheim, wenn ich da jetzt eine Windkraftanlage kaufe,

00:24:26: ist das jetzt noch irgendwie so richtig spürbar oder sind das eher Details?

00:24:29: Geht das dann eher um die elektronische Steuerung der Anlage oder irgendwelche

00:24:33: Features, dass sie sich automatisch aus dem Wind rumdreht?

00:24:36: Also gibt es quasi auf dieser mechanischen Ebene.

00:24:39: Gibt es da noch so riesige Unterschiede, auch wenn die E175 sicherlich gerade

00:24:43: hier im Markt absolut führend sein müsste?

00:24:47: Also genau, wesentliche Unterschiede gibt es da im Prinzip nicht und wir machen ja auch mit den,

00:24:54: Ich sage mal mit dem asiatischen Kontinent, aber auch mit den Chinesen,

00:24:56: da gibt es ja schon die Lieferketten, die gibt es ja schon wirklich lange.

00:24:59: Windenergie gibt es seit 40 Jahren, so sagen wir mal, wirklich seit den Anfängen.

00:25:02: Und die Lieferketten, die gibt es seit 20, 25 Jahren. Da gab es,

00:25:05: das ging immer so in Wellen, wir müssen jetzt mehr aus Asien einkaufen.

00:25:09: Also die sind ja so ein bisschen mitgewachsen mit den Europäern,

00:25:11: mit den Amerikanern oder den bekannten großen Herstellern. Ich glaube,

00:25:16: was wir nicht machen dürfen, ist das Belächeln, was die machen oder das einfach zu unterschätzen.

00:25:22: Ich glaube, da gibt es andere Sektoren, da kann man mal hingucken.

00:25:25: Da sieht man, dass das, was aus Asien kommt, das funktioniert auch sehr gut

00:25:29: und meistens auch zum attraktiven Preis.

00:25:32: Also die sind technologisch, das ist ein ähnliches Niveau, da würde ich eher

00:25:37: auf die Wortwahl von dir nochmal zurückkommen.

00:25:39: Also das sind eher Kleinigkeiten. Klar, wir haben jetzt in Europa noch nicht

00:25:43: viele von diesen Anlagen gesehen.

00:25:45: Wir haben auch noch nicht wirklich viele Kunden, die diese Anlagen im Betrieb haben.

00:25:51: Aber wir sollten es tunlichst vermeiden, das irgendwie auszublenden.

00:25:56: Das sollten wir nicht tun, weil grundsätzlich von der Funktionalität können

00:26:00: die Anlagen genau das auch, was europäische Hersteller oder auch unsere anderen

00:26:05: Hersteller aus Amerika, sag ich mal, grundsätzlich auch können.

00:26:10: Ihr seid ja beide Produktentwickler, wenn ich das richtig verstanden habe.

00:26:14: Produktmanager und Produktmanager, aber Produktmanager auf jeden Fall.

00:26:17: Wie testet ihr, wie funktioniert Produktentwicklung als Prozess,

00:26:23: wie kriegt man die Qualität hoch?

00:26:27: Ja, das ist eine sehr gute Frage. Da gibt es Richtlinien, Regularien,

00:26:31: da könnte man jetzt ganz, ganz viel drüber, sicherlich ganz viel drüber erzählen.

00:26:37: Mal so einen groben Abriss. Also es gibt eine internationale IEC-Richtlinie,

00:26:40: die legen für diese, und auch eine Andehnung an die Maschinenrichtlinie,

00:26:45: die legen einfach fest auch für energieerzeugende Geräte,

00:26:50: welche Tests dort durchgeführt werden müssen. Das heißt auch,

00:26:53: da gibt es bestimmte Stufen.

00:26:54: Das heißt zum Beispiel, ein Blatt muss erstmal abgetestet sein,

00:26:58: bevor wir das wirklich im Feld an einen Prototyp hängen. Das ist jetzt nur ein Beispiel.

00:27:04: Und wir sind da natürlich sehr stark hinterher, dass wir im ganz Kleinen schon

00:27:08: also die Materialkennwerte auch wirklich zum Beispiel von unseren Rotorblättern,

00:27:12: also die Materialien, die wir in den Rotorblättern einsetzen,

00:27:14: vorher schon testen, diese Materialkennwerte nachtesten, auch wenn das Hersteller

00:27:19: natürlich machen, von denen wir diese Materialien kaufen.

00:27:21: Und das fließt dann wiederum in unsere Simulationsmodelle ein.

00:27:27: Ja, dann designen wir, entwickeln wir das Rotorblatt und nachher machen wir

00:27:31: dann einen Coupon-Test.

00:27:32: Das ist halt, das ist einfach verschiedene Materialien schon miteinander verarbeitet.

00:27:37: Und dann testet man das nochmal im Ensemble, sage ich mal.

00:27:40: Und das geht dann so weit, dass man nachher das erste Prototypenblatt baut oder auch zwei.

00:27:45: Und dann werden Fatigue- und Extremlasttests auf Testständen natürlich gefahren.

00:27:51: Und vor allem auch bei Fatigue- beziehungsweise Betriebsfestigkeit lassen,

00:27:54: durchlaufen wir dann halt einmal das.

00:27:57: Da wird einmal der Lebenszyklus des Rotorblattes sozusagen am Teststand simuliert.

00:28:04: Das machen wir auch für Generatoren, das machen wir für unsere Gondeln,

00:28:09: das machen wir für unsere Umrichter, für die elektrischen Systeme.

00:28:12: Die Trafos, also im Prinzip für alles und abschließend haben wir dann die große

00:28:17: Validierung im Feld, das heißt wir stellen den Prototypen ins Feld,

00:28:20: das erste Mal mechanisch wirklich alles zusammenbauen, ist immer ein spannender,

00:28:24: ist ein sehr spannender Moment,

00:28:26: die ganze Anlage in Betrieb nehmen, zum Laufen bekommen und dann fängt die große

00:28:31: Validierung an, das dauert lange.

00:28:33: Sechs bis zwölf Monate mindestens, da werden dann aerodynamischen Eigenschaften,

00:28:37: Leistungskurven, Lasten werden berechnet.

00:28:41: Da werden überall, ja, letztendlich so den Messstreifen zum Beispiel geklebt,

00:28:46: um auch die mechanischen Lasten der Anlage zu erfassen.

00:28:49: Und das rückvalidiert man dann wieder mit den ganzen Simulationsmodellen und

00:28:54: das wird dann zertifiziert.

00:28:55: Und da muss man auch gewisse Grenzwerte einhalten. Also wenn man jetzt irgendwas

00:28:58: simuliert hat und stellt dann bei der Feldmessung fest, wir liegen,

00:29:00: ich übertreibe jetzt mal 50 Prozent.

00:29:03: Und daneben dann sagt natürlich der Zertifizierer, so geht das nicht.

00:29:08: Also da gibt es schon umfassende Regularien, die sicherstellen,

00:29:12: dass da auch Qualität ins Feld kommt. Dann eine kurze Exkursfrage,

00:29:16: wo wir bei der Produktqualität sind.

00:29:18: Jetzt, wo wir so mehr Extremwetterereignisse sehen, wir wahrscheinlich auch

00:29:22: in den USA jetzt Hurrikane sehen werden, die alles bisherige übertreffen,

00:29:27: sozusagen durch die Meereserwärmung.

00:29:29: Wie abgesichert sind denn bestehende Anlandanlagen? Also wenn jetzt mal wirklich

00:29:33: Stürme sind in Schleswig-Holstein, wo es dann mal statt 120,

00:29:36: 130 Kilometer Spitzengeschwindigkeit da mal auf 220 geht, also Richtung Hurricane,

00:29:41: kann ja passieren. Sozusagen die Meere werden wärmer.

00:29:44: Sieht man wahrscheinlich eher in Südeuropa demnächst, sozusagen die Mittelmeererwärmung.

00:29:48: So können dann so eine Anlage mal umfallen oder bricht dann der Rotor ab oder

00:29:51: verbiegt sich das irgendwie oben, dass man das dann austauschen muss?

00:29:54: Weil ich habe diese, es gibt ja so ein paar Digital-Displays an den Ständen,

00:29:59: da kann man ja sehen, wie diese Rotorblätter irgendwie so hoch und runter gebogen

00:30:02: werden an diesen Testständen.

00:30:03: Das ist ja was, was du beschrieben hast, dass man das irgendwie durchtestet.

00:30:07: Aber bei 100, wie lange ist denn ein Rotorblätter?

00:30:11: 175 Meter ist der Durchmesser. Also bei 87 Meter, wenn das irgendwie mal abbricht,

00:30:17: so unter Volllast, meine Güte, ist das ein Risiko oder ist das super theoretisch?

00:30:21: Also das ist mit Sicherheit ein Risiko, aber wir berechnen das, dass es nicht passiert.

00:30:29: Und die Events, es gibt immer mal einen Schadensfall, aber der Schaden,

00:30:36: dass wirklich ein Windereignis, ein Extremwinderereignis zu so einem Schaden

00:30:41: geführt hat, ist tatsächlich eher selten.

00:30:42: Es passiert eher andere Sachen mal. Aber dieses Risiko ist meistens gering.

00:30:47: Warum ist es gering? Im Rahmen der Projektierung eines neuen Windparks werden

00:30:53: verschiedene Schritte durchlaufen, um das Risiko zu minimieren.

00:30:59: Das beste Beispiel ist dieses Site Assessment, was wir machen.

00:31:02: Also der Kunde, der den Windpark dort entwickeln will.

00:31:06: Der bringt uns die Winddaten mit und wir berechnen das mit unserem Simulationstool

00:31:11: einmal durch, ob die mechanischen Lasten auf die Hauptkomponenten akzeptabel

00:31:15: sind oder im, sag ich mal, zertifizierten Design-Envelope sind.

00:31:20: Oder nicht. Und erst dann, wenn wir merken, das ist alles im grünen Bereich,

00:31:26: verkaufen wir auch die Anlage.

00:31:27: Aber was du anspricht, ist schon relevant. Wir sehen das heutzutage immer öfter,

00:31:31: dass Leute oder Kunden von uns eine Messung machen mit einem Messmaß oder einem

00:31:37: LIDA-System und dann sagen,

00:31:39: abschätzen können, wie sind die Windbedingungen dort, die Turbulenz,

00:31:42: die Extremwindbedingungen.

00:31:43: Aber die Frage des Klimawandels, dass es sich in den nächsten 20 Jahren vielleicht auch mal ändert,

00:31:50: das kommt immer öfters auf in den Diskussionen und gerade sehr erfahrene Kunden

00:31:56: schauen da jetzt immer genauer hin und sagen vielleicht,

00:32:00: die Anzahl der Sturmereignisse könnte sich erhöhen und dass man da noch ein

00:32:05: bisschen Sicherheitspuffer reinbaut. Aber wie baut man Sicherheitspuffereien?

00:32:08: Wird man dann eher eine kleinere Anlage bauen oder macht man dann nochmal eine

00:32:12: Laminatschicht mehr auf das Gute?

00:32:14: Also jede Anlage ist halt zertifiziert für eine gewisse Windklasse.

00:32:18: Nach der IEC-Richtlinien gibt es halt eins, zwei und drei.

00:32:21: Eins ist für Starkwindanlagen, drei ist für Schwachwindanlagen.

00:32:26: Also viele unserer Turbinenportfolio sind eher für Schwachwind,

00:32:29: weil das ist in Deutschland eher der Fall. nur wirklich im Norden Deutschlands,

00:32:34: hinterm Deich, wo du herkommst, Alexander, da haben wir auch mal stärkere Winde.

00:32:39: Und da nutzen wir dann natürlich nur Anlagen, die diese Extrem-Events aushalten können.

00:32:46: Also hat Süddeutschland in der Hinsicht eigentlich einen Vorteil?

00:32:49: Die bauen ja jetzt noch nicht so viele Windanlagen, aber sozusagen was Extremwetterereignisse eingeht?

00:32:54: Ja, also die haben weniger Wind. Also wenn man es mal der mittleren Windgeschwindigkeit sieht.

00:33:01: Im Vergleich, da haben wir in Norddeutschland bis zu neun Meter pro Sekunde

00:33:08: mittlere Windgeschwindigkeit und im Süden hast du auch nur 5,5.

00:33:12: Das hört sich jetzt gar nicht so viel an. Das ist Tag und Nacht.

00:33:15: Und die haben natürlich weniger das Risiko von Extremwindereignissen.

00:33:22: Ja, aber tatsächlich auch die Wirtschaftlichkeit ist schwieriger dort darzustellen,

00:33:27: weil einfach die Windressource kleiner ist.

00:33:29: Zu dem Datenpunkt, das finde ich interessant, also 9,9 Meter pro Sekunde im

00:33:36: Schnitt übers Jahr, 24 Stunden am Tag, so viel Wind wie in Kiel versus 5 Meter

00:33:41: sozusagen pro Sekunde in Stuttgart.

00:33:43: Ja, also man muss das jetzt auf verschiedene Namenhöhen, also Norddeutschland,

00:33:48: nur meistens, weil halt so viel Wind ist, dann geringeren Turm von 100 Meter oder 120 Meter.

00:33:54: In Süddeutschland, weil du halt weniger Wind hast, gehst du dann wirklich hoch

00:33:59: in der Namenhöhe mit einem größeren Turm dann gerne mal vor.

00:34:03: Und dann kann man es wieder ausgleichen, wenn man ein bisschen höher kommt?

00:34:05: Nicht ganz, nee. Also weil der Thorsten hat ja erzählt, dass er gleiche Anlage

00:34:08: quasi vorm Deich in Usum versus Stuttgart 50 Prozent Leistungsverlust.

00:34:13: Das ist genau das. Das kommt hin.

00:34:14: Das kommt hin, ja. Ich habe den Podcast auch gehört. Das ist für mein Stammtischwissen

00:34:18: hier, das musste ich jetzt mal

00:34:18: nachfragen. Da konnte ich dem Kollegen nur zustimmen, dass es so ist, ja.

00:34:22: Aber die Energie, die man potenziell ernten kann aus dem Wind,

00:34:25: die steigt doch nicht linear mit der Windgeschwindigkeit, sondern wahrscheinlich im Quadrat oder so.

00:34:29: Ja, das ist, also nach der Formel geht die Windgeschwindigkeit kubisch in die

00:34:37: Leistung rein. Genau. Also hoch drei.

00:34:41: Kubisch, hoch drei. Hoch drei.

00:34:44: Weil ihr meintest, ihr macht auch nochmal Tests, also sozusagen der Windparkentwickler

00:34:48: und ihr macht auch Tests. Habt ihr Live-Daten von allen Anlagen?

00:34:52: Also habt ihr sozusagen so eine Art Datenvorteil, weil ihr alle eure Anlagen,

00:34:56: die jemals gebaut wurden, irgendwie live in eure Systeme reinlaufen und wenn

00:35:00: ja, wie groß ist der Vorteil oder was macht ihr damit?

00:35:02: Ja, vielleicht ganz kurz zur Innovation von Windenergieanlagen.

00:35:05: Also wir haben 31.000 Anlagen im Feld und die ganz alten Anlagen hatten das nicht.

00:35:11: Die sind jetzt Die 40 Jahre alten. Die 40 Jahre alten.

00:35:16: Die können das nicht, da haben wir wenige Daten.

00:35:20: Aber die neuen Anlagen, die sind halt wirklich Kraftwerke mit Skada-System, mit Cloud.

00:35:29: Basierenden Datenbanken und so. Und da haben wir viel bessere Datenlagen.

00:35:32: Das war auch so, sag ich mal, ein großer Innovationssprung hier in der Firma

00:35:35: Enercon die letzten paar Jahre, dass wir uns da stärker aufgestellt haben.

00:35:39: Ein SCADA-System, glaube ich, musst du erklären.

00:35:41: Wie bitte? Ein SCADA-System, musst du, glaube ich, erklären,

00:35:43: was das ist. Ein SCADA-System.

00:35:46: Da gibt es jetzt Kraftwerksteuerung. Kraftwerksteuerung. Also Steuerung.

00:35:52: Datenüberwachen, Datenabnahme. Genau.

00:35:55: Ist tatsächlich auch kein Windenergie-typischer Begriff in allen Kraftstoffen.

00:35:59: Ja, man kann im Prinzip gibt es, also es gibt Interfaces, man kann einfach eine

00:36:04: App heute auf dem Smartphone, auf dem Tablet aufmachen und sieht einfach die Anlagendaten.

00:36:09: Also wie viel Wind ist, wie viel Energie erzeugt meine Anlage gerade,

00:36:13: wie schnell dreht die sich, wie sind die Öltemperaturen und so weiter.

00:36:16: Also das versteht man so ein bisschen mit Skala. Das ist eigentlich die Überwachung,

00:36:19: wie du schon gesagt hast, Überwachung, aber auch natürlich das ermöglicht durch

00:36:22: Datenkommunikation. Kommunikation.

00:36:24: Das heißt, es ist jede einzelne Windkraftanlage heute läuft in so einen Datensee rein, sag ich mal.

00:36:31: Und die kann man dann natürlich nutzen, auswerten für den Service etc.

00:36:34: Du hast es gerade schon genannt, es gibt Öl da drin, um Sachen zu kühlen oder

00:36:38: es drehen sich ja irgendwie Dinge, da muss auch mal was nachgefettet werden.

00:36:42: Jetzt habe ich in meinem Nachbar-Podcast Kassenzone oft über den demografischen Wandel gesprochen.

00:36:47: Es gibt immer weniger Arbeitskräfte, insbesondere für mechanische Arbeiten.

00:36:52: Also sozusagen Die kommen einfach weniger nach, die können wir auch gar nicht

00:36:54: über aktive Migration gewinnen.

00:36:58: Wie serviceintensiv ist denn so eine Anlage?

00:37:01: Also wir gehen mal davon aus, die läuft jetzt 20 Jahre durch,

00:37:03: es fällt jetzt kein Rotorblatt irgendwie ab, sozusagen ist jetzt einfach nur

00:37:06: der Standardservice, der anfällt. Was muss denn da gemacht werden?

00:37:09: Wie oft muss da jemand hinfahren, irgendwas nachfetten, nachgucken,

00:37:13: beim Generator mal irgendwie ein Draht austauschen, keine Ahnung,

00:37:17: was kaputt gehen kann in so einer Anlage? Ja, gerade beim Generator,

00:37:19: das machen wir nicht so gerne.

00:37:21: Der sollte dann eigentlich die 25 Jahre halten, aber zum Service,

00:37:25: da machen wir uns natürlich Gedanken, wie wir unsere Anlagen warten.

00:37:28: Also wir garantieren dann, also können

00:37:30: wir uns verschiedene Service-Pakete kaufen über 5, 10, 15 Jahre mit.

00:37:34: Verschiedenem Umfang und dahinter stehen dann unsere eigenen Servicepläne und

00:37:39: dann kommt es so ein bisschen, dann sind manche Komponenten serviceintensiver,

00:37:43: andere Komponenten sind weniger serviceintensiv und dann hat man einfach Halbjahres-

00:37:48: und Jahresintervalle zum Beispiel,

00:37:50: wo halt so Standardwartungsarbeiten wirklich durchgeführt werden.

00:37:53: Das ist ein Teil, also ich sage mal, ich kann es jetzt nicht wirklich sagen,

00:37:57: aber es gibt so eine große Jahreswartung mit Sicherheit, das heißt,

00:38:01: da ist dann mal zwei Tage, drei Tage wirklich wird die ganze Anlage geschmiert, gewartet,

00:38:06: überprüft, dass sie auch wieder in den Betrieb gehen kann und dann gibt es so

00:38:10: Zwischenwartungen auch noch, die können dann quartalsweise oder halbjährlich sein,

00:38:15: wo man dann regulär, ich sage mal, wartungsintensivere Komponenten sich wirklich

00:38:19: nur rauspickt und die dann anguckt.

00:38:22: Aber da muss man schon mal im Jahr vorbeifahren.

00:38:26: Und dann haben wir natürlich auch mal die Anlage bleibt stehen wegen eines Fehlers und so.

00:38:30: Das guckt man sich dann über dieses Kadersystem erst mal an,

00:38:33: versucht das zu verstehen und die Techniker und dann werden entweder Serviceteams

00:38:37: aktiviert, die wirklich rausfahren zur Anlage,

00:38:40: hochgehen, sich das angucken, vielleicht gleich ein Reparaturteil mitbringen

00:38:44: oder es wird einfach gesagt, das war richtig gewesen von der Steuerung,

00:38:49: dass die Anlage automatisch angehalten hat.

00:38:51: Und dann können die auch, wenn

00:38:53: das sicher ist, natürlich remote wieder gestartet werden, die Anlagen.

00:38:59: Du hast gerade sozusagen populärwissenschaftliche, äh, populärfragen.

00:39:03: Ich würde mal auf die Meta-Ebene gehen. Was gibt es noch so für spannende populärfragen,

00:39:07: die du ständig gestellt bekommst, die du unbedingt jetzt mal im Podcast loswerden wolltest?

00:39:14: Naja, das ist eine gute Frage. Falls ihr welcher Eidwitz seid.

00:39:17: Also eine Sache ist der Turm.

00:39:19: Dass das ja eigentlich nur eine Röhre ist und da stellt man was oben drauf.

00:39:24: Aber man darf nicht vergessen, das ist eigentlich die materialintensivste Komponente des Turms.

00:39:29: Da sind Tonnen von Stahl drin und jede Tonne, ich sag mal pauschal jetzt eine

00:39:34: Tonne kostet 1000 Euro oder so.

00:39:37: Ja, das ist ja. 1000, ja. Und da ist halt, das ist wirklich,

00:39:44: ich will es jetzt nicht Raketenwissenschaften nennen, aber das ist schon technisch

00:39:49: anspruchsvoll, einen wirtschaftlichen Turm zu machen,

00:39:51: der nicht überdimensioniert ist, gleichzeitig transportabel ist,

00:39:57: die richtige Namenhöhe haben,

00:39:59: für die richtige Zertifizierung zu haben,

00:40:02: alle anderen Anforderungen des Kunden bedient, das ist ganz schön anspruchsvoll.

00:40:07: Und wir haben halt da sehr viele,

00:40:10: Verschiedene Märkte bedienen wir, klar, Deutschland Hauptland,

00:40:13: wir sind auch in Japan unterwegs, wir sind in Spanien unterwegs und so ein Portfolio

00:40:18: zu betreiben oder zu managen, das ist gar nicht so einfach.

00:40:24: Und unsere Turmingenieure, das ist echt ein sehr gutes Team,

00:40:28: ein sehr cross-funktionales Team mit Einkauf, mit Logistik, mit Lastberechnung,

00:40:34: mit uns im Bus- und Produktmanagement.

00:40:36: Und da den richtigen Turm zu machen und das auch in einer schnellen Zeit zu

00:40:41: schaffen, das ist nicht so leicht, wie man das sich denkt, wenn man so eine

00:40:44: Röhre sieht neben der Autobahn.

00:40:46: Da ist sehr viel Gehirnschmalz dahinter.

00:40:49: Und das berechnet ihr alles, das macht nicht ein Projektierer.

00:40:52: Das machen wir alles, ja.

00:40:54: Ich habe mal eine vertriebliche Frage, auch wenn es ähnliches dem Vertrieb kommt,

00:40:57: vielleicht könnt ihr es auch gar nicht beantworten.

00:40:58: Wenn ich mir diesen Markt jetzt so anschaue, auch global, und man hat immer

00:41:02: in China entsprechende Wertschöpfungsvorteile, weil es, keine Ahnung,

00:41:05: es macht, Stahl ist vielleicht billiger, es ist höher, es ist optioniert,

00:41:08: zum Beispiel, also man kann quasi eine ähnliche Anlage zum hützlichen Preis

00:41:11: kaufen, dann würde ich mir ja vorstellen, okay,

00:41:13: dann würde ich versuchen, hier rauszukommen aus dieser Preisvergleichspartei,

00:41:16: was kostet der Turm, sondern was ist eigentlich sozusagen,

00:41:19: das macht der 1,5 ganz schlau, sozusagen für Solar, die sagen,

00:41:23: okay, was kostet dich eine Kilowattstunde, die du ins Netz einspeist,

00:41:25: langfristig, inklusive Service und Wartung, weil ihr habt ja diesen krassen

00:41:29: Track-Record, 31.000 Anlagen, 40 Jahre,

00:41:31: hat ja gar keiner, also gibt ja keinen chinesischen, keinen amerikanischen Hersteller,

00:41:35: der das hat und du kannst sagen, guck mal, ihr habt quasi die,

00:41:38: ihr macht quasi über 20 Jahre Laufzeit, macht ihr die günstigste Kilowattstunde,

00:41:42: weil bei euch fallen die Rotorblätter halt nie ab, ja, sozusagen das Fett,

00:41:47: was ihr verwendet, um das zu schmieren, das hält nochmal zwei Jahre länger, Whatever.

00:41:51: Es sind ja eine Million Sachen da drin, die ja nach dem Bau der Anlage sozusagen

00:41:56: kommen, inklusive Überwachung über dieses Skada-Systeme.

00:42:01: Merkt ihr das sozusagen?

00:42:02: Es steht ja quasi schon neben den Vertriebsleuten am Stand, dass sich diese

00:42:06: Diskussionen verändern, weil wenn jetzt in Spanien ein neuer Windpark ausgeschrieben

00:42:08: wird, ich weiß nicht, welches Land in Europa jetzt da gerade besonders Gast gibt.

00:42:12: Frankreich soll jetzt ja auch viel mit Wind machen, habe ich gehört. Auch mit uns. Ja, genau.

00:42:17: Also ist es dann so, wollen die Leute, weil Geld knapp ist gerade überall,

00:42:21: sind ja hoch, wollen einfach jetzt schnell den billigsten Turm irgendwo kaufen

00:42:24: und dann ist ja dann schon der chinesische Hersteller da, der steht dann da

00:42:27: und sagt, ich gebe nochmal 10% Rabatt.

00:42:31: Oder ist das eine Gesamtkalkulation mit dem Servicevertrag, den du gerade genannt

00:42:35: hast, mit der Kilowattstunde, die dann irgendwie runterkommen,

00:42:40: wo du sagst, naja, bei uns verbiegt sich der Turm, weil so viel Ingenieurswissen

00:42:43: drin ist, der verbiegt sich halt seltener.

00:42:46: Wie nehmt ihr den Markt so wahr? Es gibt ja auch einen Grund,

00:42:49: warum es in den letzten zehn Jahren so ein bisschen Neuausrichtungen von Inacron

00:42:52: gab. Das ist ja auch der Wettbewerb.

00:42:54: Also erst mal eine gute Frage, weil man merkt schon in den letzten 15 Jahren,

00:42:59: wie ich jetzt in der Industrie bin, der Einkauf unserer Kunden hat sich schon

00:43:03: sehr stark professionalisiert.

00:43:06: Also die schauen viel mehr auf Indikatoren wie Preis, Service,

00:43:10: Kosten, aber auch Qualitätsthemen und so.

00:43:12: Das hat sich schon sehr professionalisiert. Unsere Kunden haben natürlich auch

00:43:17: sehr viel Erfahrung gemacht in den letzten Jahren zum Guten und vielleicht auch

00:43:20: manchmal auch zum weniger Guten.

00:43:22: Und was ich halt festgestellt habe, in den letzten sechs, sieben Jahren gab

00:43:29: es halt dieses Rennen, wer kriegt die größte Anlage schnellstmöglich hin.

00:43:33: Und da glaube ich, haben viele Firmen,

00:43:37: Marktteilnehmer sich teilweise ein bisschen zu viel zugetraut und wir wollen

00:43:48: das gerade ein bisschen vermeiden, wir wollen gerade ein bisschen bremsen.

00:43:51: Wir haben ja vorhin erklärt, größer Rotor, mehr Jahresenergieertrag macht den

00:43:56: besten Stromgestehungskosten.

00:43:58: Von dieser E175 war es jetzt 7 Megawatt oder was ist das? In der letzten Ausbaustufe

00:44:03: 7 Megawatt dann in 26, starten wir damit.

00:44:06: An windstarken Standorten, weil wenn es in Stuttgart gebaut wird, hat es ja weniger.

00:44:09: Das erste Mal von Schwachwind bis zur mittlere Windgeschwindigkeit.

00:44:15: Die 7 Megawatt ist auch die maximale Nennleistung, was die Turbine leisten kann

00:44:19: und daraus ergeben sich dann ja die Kilowattstunden.

00:44:21: Ah, okay, okay. Sie müssen Nennleistung auch verstehen.

00:44:25: Und wo wir halt jetzt stark drauf pochen ist, und Timo hat es gut erklärt,

00:44:31: dass wir Qualität machen.

00:44:32: Qualität kommt uns halt mit Validierung, ja, also dass wir Prototyp aufbauen,

00:44:37: davor die Tests machen, die Technologien validieren, ja,

00:44:40: Prototyp aufbauen, dann diese ganzen Vermessungen durchführen für Sound,

00:44:45: für Lasten, für Generatorkühlung und so weiter, ja. Und so kommt halt Qualität.

00:44:52: Und ich kann nicht dazu raten, dass man jetzt einfach schaut,

00:44:57: wer hat die bestgrößte Turbine und wie kriege ich es so schnell und so billig wie möglich.

00:45:03: So würde ich niemanden raten zu agieren. Also schaut, wie ist der Entwicklungsstand

00:45:10: der Turbine, ist da genug Spielraum drin, was die Ramp-Up abgeht,

00:45:15: die Prototypenvalidierung und so weiter angeht.

00:45:18: Das wären schon Faktoren, die ich in Zukunft mehr darauf achten würde,

00:45:23: weil die Anlagen einfach größer geworden sind.

00:45:25: Und die sollten einer guten Validierung folgen, bevor man die Ramp-Up hat.

00:45:34: Also wie gesagt, ich gehe da erstmal unvoreingenommen ran und möchte jetzt verstehen,

00:45:38: welcher Markt da gewinnen kann.

00:45:39: Bei Solar verstehe ich, das ist ein sehr passives Produkt, da muss man halt

00:45:42: dann, also wenn man es günstig herstellen kann und transportieren kann aus China

00:45:45: und da auch keiner mehr anfasst, da ist ja wenig Service abgesehen,

00:45:48: das einmal gereinigt werden muss.

00:45:49: Da fällt mir ein, wir haben noch eine Anfrage von so einem Solarreinigungsdienst

00:45:53: sozusagen für Energiezonen. Das müssen wir uns nochmal anschauen.

00:45:56: Aber bei Wind, da muss noch mehr angefasst werden.

00:46:00: Ganz kurz zu dieser 7 Megawatt Nennleistung. Das heißt, wenn der Wind optimal

00:46:03: steht, sind das 7000 Kilowatt pro Stunde.

00:46:07: Wie schnell dreht sich der Rotor einmal rum?

00:46:11: Ungefähr neun Umdrehungen pro Minute circa, ja.

00:46:15: Neun Umdrehungen pro Minute. Wir können das abkürzen, da kommt man.

00:46:20: 360, das heißt, bei einer Umdrehung kommen da 20 Kilowatt raus. Kann das sein?

00:46:25: Im Optimalfall? Kilowattstunden? Ja, genau.

00:46:28: Also zwei Umdrehungen, einmal Auto voll. Ja, die großen, die sind riesig.

00:46:34: Aber vielleicht noch einmal ganz kurz zurück.

00:46:36: Also ergänzen, was Moritz...

00:46:39: Ne, das sind neun Umdrehungen pro Minute. Ja, aber die drehen sich schon langsam,

00:46:43: Weil der limitierende Faktor ist die Blattspitze.

00:46:46: Also wir dürfen in der Blattspitzengeschwindigkeit, die erzeugt Schall.

00:46:50: Und da liegen wir immer so zwischen 75 und 85 Meter pro Sekunde.

00:46:54: Kann man sich umrechnen, 230 Stundenkilometer circa.

00:46:57: Und da werden auch die Profile dann irgendwann laut.

00:47:00: Aber wenn sie schneller drehen würde, würde sie auch mehr Strom erzeugen.

00:47:03: Richtig, aber wir können nicht schneller drehen, weil das ist der limitierende Faktor.

00:47:07: Und deswegen sehen die kleinen Anlagen, drehen die sich auch visuell,

00:47:09: die drehen sich schneller,

00:47:11: weil um diese Blattspitzengeschwindigkeit, die haben die gleiche Blattspitzengeschwindigkeit

00:47:14: oder eine ähnliche, aber wir wachsen halt und da komme ich auch zum Wachsen-Thema

00:47:18: gleich nochmal, aber die Blattspitzengeschwindigkeit außen, die ist immer um

00:47:23: die 80 Meter pro Sekunde. Das können wir nicht ändern.

00:47:26: Gleich ein Hinweis noch, weil du vorhin gefragt hast, ob die Offshore-Anlagen

00:47:29: da anders sind und da sind sie tatsächlich anders.

00:47:32: Die haben diese ganze Thermatik mit dem Neusten nicht, die haben da wenige Nachbarn

00:47:35: draußen auf dem Meer und die drehen viel schneller und die Blattspitzengeschwindigkeit

00:47:39: ist da viel... Ist denn der Verschleiß auch größer, weil dann drin das Öl heißer wird und so?

00:47:43: Ne, nicht das Öl heißer, sondern du hast dann teilweise, wenn du schneller die

00:47:47: Blätter drehst bei Blattspitzengeschwindigkeit, hast du stärkere Leading-Edge-Erosion,

00:47:51: also die Erosion an der Blattvorderkante.

00:47:54: Aber da gibt es eine echte Erosion, also irgendwann blättert so ein bisschen das Laminat nachher.

00:47:58: Die dann immer gegen die Profile kommen, ganz genau.

00:48:03: Und vielleicht einmal noch ergänzend zu dieser Qualität und wie sich der Markt

00:48:07: auch jetzt ein bisschen geändert hat. Also in den letzten Jahren.

00:48:10: Was wir ja gemacht haben oder die Industrie gemacht hat, ist immer,

00:48:12: wir sind gestartet mit drei Blätter, Generator und los ging's.

00:48:16: Und dann war eigentlich 30 Jahre lang, vielleicht auch 35 Jahre lang immer größer,

00:48:21: immer größer, immer höher, immer schwerer.

00:48:25: Und es war nie so richtig Zeit, kurz mal innezuhalten und vielleicht die letzten

00:48:29: Qualität, also nochmal in der Qualität einfach ein bisschen besser zu werden

00:48:33: und auch in der Verfügbarkeit einfach dieser Anlagen.

00:48:35: Wir haben halt das, das hat ja immer Priorität oder Vorrang,

00:48:38: das hat auch der Markt natürlich ein bisschen vorgegeben.

00:48:42: Die Rotoren müssen größer werden, wir brauchen höhere Narbenhöhen etc.

00:48:45: Pp. Und inzwischen, das ist das, was mich auch freut und in den letzten drei

00:48:50: Jahren, drei, vier Jahren ist es so, dann kommen Kunden und so,

00:48:52: ja mach doch mal wieder so eine E82, die du da einfach hinstellst oder mach

00:48:57: doch mal eine Anlage, die man da jetzt hinstellt und dann läuft die einfach 25 Jahre,

00:49:01: ohne dass man irgendwie am Anfang noch Qualitätsthemen hat.

00:49:04: Also das hat ja auch der Kollege im Podcast gesagt, das ist halt einfach so.

00:49:09: Wir sind halt immer gewachsen und haben immer skaliert und es gibt keine andere

00:49:13: Industrie, die so große rotierende Massen einfach frei, die sich freiem Wind

00:49:18: drehen hat. Und deswegen, wir lernen mit jeder neuen Anlagengeneration immer dazu.

00:49:22: Und da ist immer, auch wenn wir versuchen, das einzudämmen, da ist immer ein bisschen Risiko dabei.

00:49:27: Und vielleicht wäre es mal nicht schlecht, wirklich kurz mal innezuhalten jetzt

00:49:31: bei den Rotordurchmessern, wo wir sind. Das ist schon immens.

00:49:34: Wir kommen jetzt auch in die Limitierung der Transporte ein bisschen rein.

00:49:37: Vielleicht einfach mal, ich sage mal, so einen Entwicklungszyklus auszusetzen

00:49:42: oder vielleicht einfach mal ein bisschen verspäten und ein bisschen mehr den Fokus auch legen.

00:49:46: Dass wir grüne Energie verfügbar machen und die auch einfach vermehrt stellen,

00:49:51: weil wir dürfen halt nicht vergessen, das ist ja unser aller Ziel,

00:49:54: dass der Planet einfach ein bisschen grüner wird.

00:49:56: Und da muss man vielleicht nicht die letzte fancy Technology da immer drin haben,

00:50:00: sondern es geht auch einfach darum, dass die Verfügbarkeiten da sind und die

00:50:04: Anlagen wirklich funktionieren und grünen Strom produzieren.

00:50:07: Apropos Planetgrüner werden, ihr kriegt ja Anfragen aus der ganzen Welt,

00:50:11: ihr habt eigentlich immer einen ganz guten Blick drauf,

00:50:13: wo die Märkte sich schnell entwickeln, wo vielleicht eine Regulierung anders,

00:50:20: also diese energiepolitischen, energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen gut sind für Windenergie.

00:50:29: Genau, ich kann starten. Also das ist auch eine gute Überleitung nochmal zum

00:50:33: Produktmanagement. Also was machen wir?

00:50:35: Wir gucken erstmal, was könnten denn potenziell unsere Märkte sein?

00:50:39: Was sind potenziell dort unsere Kunden? Und dann gehen wir in die Märkte, in die Kunden.

00:50:42: Wir gucken uns die Regularien an und fragen, was für Produkte braucht ihr,

00:50:48: liebe Kunden, Projektierer?

00:50:49: Und diese ganzen Anforderungen, die sammeln wir ein in unseren Märkten,

00:50:53: in denen wir spielen wollen und geben das letztendlich in die Produktentwicklung,

00:50:58: um halt sicherzustellen, dass das, was wir jetzt auch hier auf der Messe präsentieren,

00:51:03: wirklich abgenommen wird, weil das ist ja wirklich das Ziel.

00:51:07: Und ich glaube, wir haben da einen guten Überblick.

00:51:09: Also man kann schon sagen, weltweit ist da überall sehr, sehr,

00:51:14: sehr, sehr viel Wachstum.

00:51:15: Es gibt ein paar Märkte, da sind wir nicht drin, aber wir sind auch da selektiv wirklich unterwegs.

00:51:19: Wir suchen uns die Märkte aus, wir suchen uns die Kunden auch aus,

00:51:22: mit denen wir partnerschaftlich zusammenarbeiten wollen. Vielleicht ein großer

00:51:27: Markt, wo ich glaube wenige europäische, amerikanische Hersteller natürlich

00:51:30: spielen, ist der chinesische Markt.

00:51:34: Der legt ein immenses Wachstum einfach hin.

00:51:37: Die haben halt auch einen immensen Energiebedarf und also mir ist es nicht bekannt,

00:51:42: dass weder europäische oder amerikanische wirklich Unternehmen,

00:51:46: Energiehersteller haben, die dort auf den Märkten mitspielen.

00:51:51: Also auch ihr nicht? Ihr verkauft jetzt auch keine Anlagen nach China? Nein.

00:51:54: Obwohl ihr quasi mit Zulieferern ja schon relativ eng zusammenarbeitet in China

00:51:58: und es ja eine gewisse Connection schon gibt.

00:52:01: Ich kenne keinen europäischen Hersteller, der dort verkauft.

00:52:04: Im Windbereich. Im Solarbereich sowieso nicht, gibt es ja keine mehr,

00:52:07: aber im Windbereich auch nicht.

00:52:08: Aber es ist schon immer mehr auffällt, jetzt auch nicht seit diesem Jahr,

00:52:10: sondern in den letzten Jahren, dass in viel mehr Ländern jetzt immer mehr Wind

00:52:14: gebaut wird, weil Energiebedarf ist und weil Windenergie die billigste Stromerzeugungskosten hat.

00:52:21: Also das ist weniger irgendwie ideologisch oder von grünen Politik oder so dort

00:52:26: gesteuert, das ist einfach fliegster Strom.

00:52:28: Der Dorf Lesen meinte, wir haben 7 bis 8 Cent quasi über die Anlagendauer gerechnet.

00:52:33: Bei Solar sind wir jetzt ja schon ein bisschen günstiger. Das ist aber tatsächlich

00:52:36: abhängig dann vom Standort, also abhängig von den Windressourcen. Nicht in Kiel.

00:52:41: In Kiel ist es gut und billig.

00:52:44: Und es gibt halt Länder, du machst das für 4 Cent auch oder unter 4 Cent.

00:52:49: Also wenn du deinen richtig guten Wind hast, du hast deine Produktionsstätte

00:52:55: genau in der Nähe, Transportkosten, Installationskosten, dann kannst du echt

00:52:59: noch viel billiger Strom produzieren. Ich kriege das Mikro gleich wieder.

00:53:02: Ich muss jetzt hier quasi meine ganzen sozusagen Privatfragen noch loswerden.

00:53:06: Vor ein paar Wochen war ich auf der Norla. Das ist so eine Landwirtschaftsmesse in Rendsburg.

00:53:11: Ich finde, die Idee ist ja statt und gar nicht zum Thema Wind.

00:53:13: Ich habe mir so Kleintraktoren angeschaut.

00:53:15: Aber da gibt es jetzt auch ganz viele Kleinwindkraftanlagen,

00:53:18: die man sich so als Bauernhof hinstellen kann.

00:53:19: So glaube ich 10, 12 Kilowattstunden Leistung und auch teilweise für fast Privathaushalte,

00:53:26: so kleinere Türme, die man sich aufs Dach stellt, die irgendeine Turbine da

00:53:29: drin haben in so einem Turm, so zwei, drei Meter hoch, ein Meter Durchmesser sieht das so aus.

00:53:34: Ist das irgendwie ein Bereich, den ihr irgendwie spannend findet oder der sich

00:53:37: aus einer Edelkonsicht anbietet oder ist das alles eher Hobbykram?

00:53:41: Also Hobbykram würde ich nicht sagen, weil ich finde, das ist schon ein tolles

00:53:45: Modell, auch zu Hause selber den Strom zu machen.

00:53:49: Kannst du vergleichen mit deiner PV-Anlage, aber in Schleswig-Holstein hat es

00:53:54: wahrscheinlich mehr Wind als Sonne, deswegen finde ich es ein ganz interessantes

00:53:57: Modell und wir bei Enercon machen sowas nicht.

00:54:01: Also das ist eine Nische und ich glaube da gibt es auch ein paar gute Hersteller,

00:54:05: die das machen, aber für uns kein Businessfeld.

00:54:11: Die Physik aber ist die gleiche, auch bei den kleinen anderen.

00:54:14: Jetzt habt ihr nur gesagt, wo die europäischen und nordamerikanischen Hersteller

00:54:17: nicht hingehen, nach China, das habe ich verstanden, Aber wo spielt denn die

00:54:20: Musik sozusagen international, also ganz high level, wo ist die Dynamik?

00:54:23: Also wir sind Deutschland, siehst du hier auf der Messe, dass wir da echt gut unterwegs sind.

00:54:29: Wir merken halt, wie der Markt gerade in den letzten Jahren wieder aufzieht.

00:54:33: Auf unserem Messestand ist die Hölle los. Ich dachte, wir sind viel zu viele

00:54:37: Mitarbeiter dort, aber wir werden da echt von vielen Kunden in die Gespräche gelockt.

00:54:41: Und andere Märkte für uns, auch Österreich, Schweiz, wir sind in der Türkei

00:54:48: sehr groß, Japan ist ein wichtiger Markt, Kanada, auch Spanien, Südamerika.

00:54:56: Gibt es da irgendwas, was man als sozusagen deutscher Energiemarkt,

00:55:01: Energiepolitik lernen kann von diesen Ländern, was da besser funktioniert?

00:55:07: Die Autobahnbrücken sind dort weniger restriktiv. Die kann man kurz abbauen, wieder anbauen.

00:55:12: Ja, oder die sind einfach höher gebaut. Also diese 4,30 Meter Regel bei uns

00:55:17: ist die echt berühmt in der Windenergie, dass man in Deutschland die Türme nur

00:55:22: mit einem Aus- und Durchmesser von 4,30 Meter machen darf.

00:55:26: Und in anderen Ländern kannst du fünf Meter machen.

00:55:29: In Schweden kann man es zu Türmen mit 5,50 Meter Breite machen,

00:55:33: weil du zwischen Hafen und deinem Standort keine Autobahnbrücken hast.

00:55:39: Also da hast du teilweise weniger Restriktionen und kannst natürlich auch die

00:55:45: Anlagen billiger bauen.

00:55:46: Also Turm wird billiger, Transport wird billiger.

00:55:50: Also da hast du teilweise Chancen, die Stromgestimmungskosten zu reduzieren.

00:55:56: Okay, vielleicht so langsam eine der letzten Fragen, zumindest von mir.

00:56:00: Worauf freut ihr euch am meisten so in den nächsten, keine Ahnung, 12, 18 Monaten?

00:56:05: Ich weiß so ein bisschen von dir, Moritz, du bist ja auch persönlich sehr motiviert, missionsgetrieben.

00:56:12: Gibt es irgendwas, was in den nächsten ein, zwei Jahren irgendwie passieren

00:56:17: kann, was die Windenergie nach vorne bringt?

00:56:21: Also was die Windenergie nach vorne bringt, also worauf freuen wir uns als Enercom?

00:56:26: Wir freuen uns jetzt auf unser neues Produktportfolio, was wir aufgesetzt haben

00:56:30: in den letzten fünf Jahren.

00:56:32: Da stellen wir jetzt viele Prototypen bis Ende nächsten Jahres noch und wir

00:56:37: freuen uns einfach auf partnerschaftliche Projekte mit unseren Kunden in Deutschland,

00:56:43: aber auch weltweit und einfach die ganze Energiewende dort mit unseren neuen

00:56:47: Produkten wirklich voranzutreiben.

00:56:49: Also da freuen wir uns jetzt drauf, da hat sich bei uns auch viel getan,

00:56:52: auch einfach in der Technologie.

00:56:55: Und ich glaube, das ist für das Unternehmen sicherlich wichtig.

00:56:59: Wir werden ein Auge drauf behalten. Der Energiemarkt, der ändert sich ja auch

00:57:02: im Moment. Also da tut sich ja sehr viel.

00:57:05: Das muss mehr digitalisiert werden, das muss alles flexibler werden und da haben

00:57:09: wir auch ein Auge drauf und da wird es bestimmt noch spannende Neuigkeiten geben

00:57:13: in den nächsten Jahren. Also das wäre jetzt aus meiner Sicht, Moritz.

00:57:19: Ich glaube übrigens, Timo ist auch sehr motiviert persönlich,

00:57:22: aber ich freue mich, ähnlich wie Timo das sagt, wir haben da sehr gute Kooperationen

00:57:27: mit unseren Kunden, wir nennen es immer so die erweiterte Enercon-Familie,

00:57:31: das ist eine tolle Kooperation, die wir da immer haben.

00:57:33: Und worauf mich eigentlich immer am meisten freut, ist dieser Produktentstehungsprozess.

00:57:39: Ihr fragt euch auch, wie und warum jetzt eigentlich E175, wie kam der da drauf?

00:57:45: Das fängt echt mit einer Excel-Tabelle und mit einer PowerPoint-Präsentation

00:57:49: an und dann werden Requirements sondiert und dann.

00:57:55: Entwicklungsplan aufgemacht und das, wenn man dann einmal vor dem Prototyp steht

00:57:59: oder so vor einem 87 Meter langen Blatt, Das ist Wahnsinn.

00:58:04: Das ist echt cool. Da weißt du eigentlich, woran du so die letzten paar Jahre

00:58:08: gearbeitet hast. Das ist schon sehr motivierend.

00:58:11: Sehr cool. Mir hat das ein bisschen geholfen, das in der Geowirtschaftsforschung

00:58:17: ein bisschen einzuordnen und sozusagen, was geht noch in Europa, was geht nicht.

00:58:21: Und jetzt fahre ich, glaube ich, mit anderen Augen nochmal an diesen Anlagen

00:58:24: vorbei. Ich überlege gerade, wo kann das sein, dass wenn man von Osnabrück nach

00:58:27: Hamburg fährt, da kommen ganz viele von diesen Enercon-Anlagen, so ganz dicke Eier.

00:58:31: Das ist ja wirklich sehr ekonisch. Die sind überall in Deutschland.

00:58:35: Die dicken Eier von Enercon.

00:58:38: Also mir hat jetzt extrem viel Spaß gemacht. Mir fallen, glaube ich,

00:58:41: nochmal 50 die anderen Fragen ein, aber wir sind jetzt ein bisschen zeitlich imitiert.

00:58:43: Vielleicht können wir das nächste Energiefrühstück ja irgendwo an so einer großen E175 mal machen.

00:58:49: Obwohl der Turmdurchmesser ja nicht so groß ist. Da passen ja gar nicht alle unten rein.

00:58:52: Ja, aber da gibt es genug andere Möglichkeiten der E175.

00:58:57: Ja, da finden wir was. Vielen Dank für eure Zeit und dann gucken wir jetzt auch

00:59:01: das Messer noch ein bisschen um. Vielen Dank.

00:59:05: So, das war die Folge 58 von Energiezone.

00:59:08: Ich finde die eigentlich ziemlich cool. Viel gelernt. Hinter mir steht,

00:59:12: wer das Video guckt, hinter mir steht die E175 als Modellversion.

00:59:17: Also großer Fan vom neuen Flaggschiff.

00:59:20: Der Trip nach Hamburg hat sich für uns gelohnt. Super Branchentreff.

00:59:24: Bisschen so wie auf der E-World, muss ich sagen.

00:59:26: Gute Gespräche auch mit anderen Unternehmern zu Agrisolar. oder auch alten Bekannten,

00:59:32: die beim Energiefrühstück in Hamburg dabei waren. Schöne Grüße gehen raus.

00:59:35: Also apropos Energiefrühstück, diesmal keine Ankündigung.

00:59:38: Wir haben ja schon alles durchgeführt. Die Berliner Folge habt ihr schon gehört.

00:59:42: Und jetzt kommt die Münchner Folge auch wieder zum Thema industrielle Flexibilität.

00:59:47: Wahrscheinlich am Wochenende.

00:59:48: Ja, wenn ihr sonst noch irgendwelche Ideen, Anregungen, Wünsche,

00:59:52: Feedback, Kritik habt, dann gerne im Discord-Forum oder direkt an mich per LinkedIn

00:59:59: oder an teamatenergiezone.org.

01:00:02: Auch wenn ihr Ideen habt für sonstigen B2B-Content oder B2B-Events,

01:00:08: die wir mit Ono zusammen nochmal machen sollen, schreibt mir gerne.

01:00:11: Music.