** Wir machen die nächste Live-Podcast-Aufnahme in München am 02.10. - mit anschließender Diskussion am Wiesntisch ;-)

Vor-Anmeldung unter: www.energiefrühstück.de **

E#56 Live-Podcast: Energiefrühstück in Berlin

Shownotes

Anmeldung zur nächsten Live-Podcastaufnahme am 2. Oktober in München: (www.energiefrüstück.de)[https://web.onu.energy/newsletter-n-brekkie]

In dieser Folge des Energiezone Podcasts präsentieren wir die Live-Aufzeichnung vom zweiten Energiefrühstück, das am Freitag, dem 13. September 2024 in einer großartigen Location namens Spreewalker in Berlin stattfand. Trotz der Tatsache, dass wir nicht den großen Anziehungspunkt wie die OMR in Hamburg im Hintergrund hatten, konnten wir die Veranstaltung gut organisieren, insbesondere dank der Zusammenarbeit mit den Kollegen von Ressourcenmangel. Benjamin, der Geschäftsführer von Ressourcenmangel, eröffnet die Veranstaltung und erzählt uns, dass wir mit etwa 60 Gästen, darunter viele Energiefans und Branchenkenner, ein großartiges Frühstück genießen konnten.

Auf dem Panel hatten wir hochkarätige Experten wie Nikolas Juhl von encentive und Anselm Eicke von Neon. Gemeinsam mit Alex Graf habe ich das Gespräch moderiert. Die Diskussion drehte sich um die Themen industrielle Flexibilität und die aktuelle Debatte rund um das Eckpunktepapier der BNetzA, insbesondere die umstrittene 7000-Stunden-Regel, die als Hemmnis für die Flexibilität in der Industrie wahrgenommen wird. Diese Regelung beeinflusst vor allem große Energieverbraucher, die durch diese Regelung bis zu 90 Prozent Rabatt auf ihre Netzentgelte erhalten. Diese Regelung scheint inzwischen nicht mehr zeitgemäß zu sein, da wir mehr Flexibilität benötigen, um auf die Gegebenheiten von Strompreisen und Netzsituation reagieren zu können.

Anselm von Neon teilte interessante Erkenntnisse aus einer neuen Studie, während Nikola praktische Einblicke gab, wie industrielle Flexibilität bereits funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt. Dies ist besonders relevant für Schwerindustrien wie Papier und Chemie, die von der aktuellen Netzentgeltregelung betroffen sind. Interessanterweise werteten unsere Experten die 7000-Stunden-Regel sowie die Netznutzungsentgelte als potenzielle Innovationsbremsen, die eine lokale Erzeugung und Flexibilisierung behindern.

Das nächste Energiefrühstück steht bereits fest und findet am 2. Oktober in München zusammen mit Octopus Energy statt. Hier werden spannende Panelisten erwartet, und es wird eine Verlosung für Plätze auf dem Oktoberfest geben. Es war fantastisch, all das Wissen und die Ansichten mit so vielen Gleichgesinnten zu teilen, und ich freue mich sehr auf die nächste Veranstaltung, die uns erneut die Gelegenheit gibt, uns auszutauschen und voneinander zu lernen.

Viel Spaß beim Anhören der frischen Episode vom letzten Freitag und beim Networking mit Gleichgesinnten.

Webseite: https://www.energiezone.org Community: https://forum.energiezone.org Feedback: team@energiezone.org Alexander Graf: https://www.linkedin.com/in/alexandergraf/ Ilan Momber: https://www.linkedin.com/in/imomber/

Transkript anzeigen

00:00:00: Music.

00:00:10: Energiezone Podcast. Diesmal mit der Live-Aufnahme vom zweiten Energiefrühstück, vergangenen Freitag.

00:00:16: Ja, wir waren ein bisschen nervös, denn wir hatten diesmal nicht das große Zugpferd

00:00:20: wie damals die OMR in Hamburg im Hintergrund.

00:00:22: In Berlin gibt es ja auch viele Energieveranstaltungen, aber ja,

00:00:26: dann doch ganz gut organisiert bekommen.

00:00:28: Vor allen Dingen mit den Kollegen von Ressourcenmangel. Danke nochmal für die

00:00:32: gute Zusammenarbeit und tolle Unterstützung.

00:00:35: Benjamin, der Geschäftsführer, stellt sich auch gleich nochmal eingangs vor.

00:00:37: Ja, wir hatten eine ziemlich tolle Location am Spree Walker in Berlin mit Blick

00:00:43: auf die Spree, super leckeres Frühstück natürlich und damit dann auch die Bude voll bekommen.

00:00:48: Circa 60 Leute, viele so Energie-Nerds und Energiezone-Fans und Branchenkenner,

00:00:55: aber auch ein paar neue Gesichter.

00:00:56: Mega cool, euch alle mit dabei gehabt zu haben. und auf dem Panel mit so ziemlichen

00:01:02: Top-Experten wie Nikola Juhl von Incentive und Anselm Eicke von Neon.

00:01:10: Ja, und Alex Graf und mir natürlich irgendwie am Moderieren.

00:01:12: Dazu viele smarte Fragen aus dem Publikum und eine spannende Diskussion über,

00:01:17: ja, alle Themen rund um industrielle Flexibilität.

00:01:20: Also vor allem eben das Eckpunktepapier der BNSA, worum die sogenannte 7000-Stunden-Regel.

00:01:27: So, die Flexibilität eigentlich behindert. Ja, und das ist natürlich super relevant

00:01:32: für große Energieverbraucher im industriellen Sektor, mit denen wir bei ONU

00:01:36: Energy ja auch immer sprechen und diese ganzen Themen zurückgespült bekommen.

00:01:40: Und das ist deshalb spannend, weil es gibt halt diese Regel für individuelle

00:01:45: Netzentgelte, wo bei gleichmäßiger Netznutzung, also 7000-Stunde-Regel,

00:01:49: die Unternehmen bis zu 90 Prozent Rabatt bekommen auf die Netzentgelte.

00:01:54: Und das ist, genau, insgesamt irgendwie 90 Terawattstunden von betroffen,

00:02:00: vor allem so Schwerindustrie, Papier, Chemie, Nicht-Eisenmetalle und führt zu

00:02:04: einer Entlastung von bis zu 15 Euro pro Megawattstunde für die betroffenen Unternehmen.

00:02:08: Was so ein bisschen aus der Zeit gefallen scheint, wenn man mal ehrlich ist,

00:02:13: denn wir brauchen ja Flexibilität, wir brauchen ja Reaktion auf nicht nur die

00:02:18: Strompreise, sondern auch die Netzsituation.

00:02:20: Um sich netzdienlich zu verhalten und um mehr Erneuerbare einfach zu integrieren. Genau.

00:02:25: Und Anselm von Neon hat dazu gerade eine neue Studie rausgebracht und genau

00:02:30: auch wegen der ganzen hitzigen Debatten, die wir aktuell dazu haben,

00:02:32: haben wir es als Topic mit aufs Panel genommen und dann gleichzeitig hatten

00:02:36: wir Nikola, der eben aus dem Nähkästchen plaudern konnte,

00:02:39: wie industrielle Flexibilität eben doch schon funktioniert und was da alles möglich ist.

00:02:44: Wer sich da bilateral nochmal drüber austauschen will, kann natürlich auch immer

00:02:47: auf LinkedIn schreiben oder team at energiezone.org.

00:02:53: Und genau, bald steht auch das nächste Energiefrühstück an. Das ist thematisch ähnlich. Am 2.

00:02:58: Oktober von 9 bis 11 in München zusammen mit Octopus Energy in diesem hochmodernen,

00:03:04: schicken Office von Octopus.

00:03:07: Und dazu verlosen wir, wie ihr vielleicht wisst, Plätze für unseren Tisch auf dem Oktoberfest.

00:03:13: Wir haben da Panelisten Bastian Girol, den Geschäftsführer von Octopus Energy,

00:03:17: Torge Larsen, Gründer Incentive, Fabian Becker, der CEO von Entelios.

00:03:22: Genau, und deswegen sollte das eigentlich auch super spannend sein.

00:03:26: Von daher meldet euch an unter www.energiefrühstück.de, steht auch in den Shownotes,

00:03:31: wie immer, und sichert euch die letzten Plätze auch noch dafür.

00:03:36: Und jetzt erstmal ganz viel Spaß mit der super frischen Folge von letztem Freitag

00:03:42: live aus Berlin. Let's roll!

00:03:44: Ja, willkommen zum zweiten Energiezone-Frühstück.

00:03:49: Total cool, dass so viele Leute hier an einem Freitagmorgen in Berlin erschienen

00:03:51: sind, in dieser extrem coolen Event-Location.

00:03:56: Und damit wir so ein bisschen wissen, wo wir eigentlich sind und was der Event-Location

00:03:59: ONA macht, habe ich den Ben, der am Ende der Kaffeeschlange stand, kurz angesprochen.

00:04:04: Er meinte, was ein Zufall, ich bin ja auch der Gründer, erzählt mal kurz,

00:04:07: wo wir eigentlich sind und dann geht es dann mit dem Podcast gleich los. So, was machen wir hier?

00:04:14: Hi, schön, dass ihr da seid. Früh am Morgen. Ich bin Benjamin,

00:04:17: ich bin der Gründer von Ressourcenmangel, Co-Gastgeber heute.

00:04:21: Ressourcenmangel kommuniziert mit ungefähr 350 Kolleginnen seit vielen Jahren

00:04:25: für die eher komplexeren Themen dieser Welt, also weniger Schokoriegel,

00:04:29: Erdbeerjoghurt oder Tonschuhe, sondern so Sachen wie Energiewende,

00:04:32: Spezialchemie, Transformationsfragestellung.

00:04:36: Und eben seit über zehn Jahren betreiben wir Energiewende-Kommunikation für

00:04:41: Corporates genauso wie für die öffentliche Hand und sind deswegen große Energiezone-Hörer

00:04:48: gewesen schon immer die ganze Zeit und sind deswegen besonders froh,

00:04:51: dass ihr heute hier seid und ihr auch und sind gespannt, was auf der Bühne passiert.

00:05:02: Ja, ich bin selber ganz erstaunt, was in der Energiezone schon geworden ist.

00:05:05: Das ist ja eigentlich so mein Hobbyprojekt gewesen, damit ich herausfinden kann,

00:05:09: ob ich mir jetzt meine Solaranlage erweitern soll oder nicht.

00:05:11: Und aus vielen Gesprächen sind es dann irgendwann Elon dazu gestoßen,

00:05:15: der jetzt quasi das Brain von

00:05:17: der Energiezone bildet und auch ganz viel Ahnung hat von diesen Themen.

00:05:21: Und wir haben hier heute mit Niklas und Anselm zwei Gäste, die noch viel,

00:05:25: viel mehr Ahnung haben als Sie wahrscheinlich von diesem ganzen Markt.

00:05:29: Und es ist auch gar nicht jetzt nur Live-Podcasts, sondern wir machen das auch,

00:05:31: um so ein bisschen mit den Leuten, die das auch hören, das interessieren,

00:05:34: euch die Möglichkeit zu geben, selber Fragen zu stellen, weil wir wollen uns

00:05:38: ja auch so ein bisschen nicht nur neigungsbasiert, was meine Solaranlage angeht

00:05:42: oder Batterie angeht, weiterentwickeln,

00:05:45: sondern was beschäftigt irgendwie euch und würden dann nach so 20 Minuten Initial-Podcast

00:05:50: fragen, Ilan leitet das heute, ich mache den Zeitkick.

00:05:53: Das auch öffnen. Meldet euch gerne, wenn ihr Fragen habt oder Einwände habt.

00:05:56: Wir können auch ganz abweichen von diesen, von den von den Kernfragen.

00:06:01: Kommt doch hier schon mal auf die Bühne und setzt euch schon mal hin sozusagen

00:06:04: den Bildern entsprechend. Ich sitze dann hier gleich da vorne.

00:06:06: Ihr müsst euch auch immer unter euer Bild setzen, sonst ist das hier für das

00:06:09: Publikum überhaupt nicht so eine Bildschere ist eigentlich nicht ist nicht Guck

00:06:16: mal, jetzt hat es nicht geklappt.

00:06:16: Guck mal, da sind sie jetzt Jetzt müsst ihr, ihr müsst tauschen.

00:06:19: Das ist ja Guck mal, es gäbe gar nicht so viele Möglichkeiten, das falsch zu machen.

00:06:26: Ich habe gerade von Niklas erfahren, dass er sozusagen seinen Job eigentlich

00:06:29: erst durch Energie zu einer gefunden hat.

00:06:33: Abhängig, wie das Gespräch hier heute läuft, sozusagen braucht er vielleicht einen neuen.

00:06:37: Aber das wird sich ja gleich zeigen. Ich stelle euch ja gleich in Ruhe noch mal ein bisschen vor.

00:06:41: Ina hat ein paar Leitfragen vorbereitet. Und denkt dran, das soll jetzt quasi

00:06:44: gar nicht so Frontalunterricht oder Frontalbespaßung sein, sondern es ist ein

00:06:48: Format in diesem coolen Frühstücksraum hier, wo ihr euch mal so ein bisschen kennenlernt.

00:06:52: Das fand ich extrem cool auch, als wir das bei 1,5 gemacht haben in Hamburg

00:06:56: im Rahmen der OMR, mal ein paar Leute zu sehen.

00:06:58: Wir brauchen irgendwie ein bisschen Feedback. Wir haben hier so Zeit bis 10,

00:07:03: halb 11 oder halb 11 wahrscheinlich.

00:07:05: Ist doch bald um 10 schon. Halb 11, 11.

00:07:10: Um uns ein bisschen auszutauschen ihr könnt alles fragen, sagen,

00:07:14: feedbacken und damit würde ich das Mikro erstmal an dich übergeben,

00:07:18: vom Setup ist es so wir haben zwei Mikros, wir sind ja hier quasi

00:07:21: mit dieser Bluetooth-Box irgendwie ausgestattet, die hoffentlich ein bisschen mit aufnimmt,

00:07:27: Ilan hat das Light-Mikro und ich springe ein, wenn mir irgendwas einfällt,

00:07:30: was Ilan vergessen hat zu fragen, ihr stellt euch gleich vor ich wünsche euch

00:07:34: viel Spaß und hab ich irgendwas vergessen?

00:07:37: Vielen Dank an Olivia, die sich um die ganze Orga kümmert. Das ist sie hier. Großer Applaus.

00:07:44: Ohne Olivia kein Kaffee. Das ist ganz wichtig. Bitte.

00:07:49: Danke, Alex. Genau, noch ein weiterer Hinweis. Wir sind ja, wir machen eine

00:07:52: Live-Podcast-Aufnahme. Das bedeutet, wir nehmen die live auf.

00:07:55: Die wird aber nicht live gesendet.

00:07:57: Und deswegen ist es, glaube ich, offensichtlich, dass der Ton mitgeschnitten wird.

00:08:01: Also wenn ihr was sagt, dann seid ihr dann wahrscheinlich auch im Podcast,

00:08:03: wenn ihr das wollt. Und Olivia mit der ONU-blauen Jacke macht auch Fotos.

00:08:09: Hier läuft ein Videomitschnitt und wenn ihr das nicht wollt,

00:08:14: wenn ihr irgendwie aus irgendwelchen Gründen eure Gesichter nicht auf unseren

00:08:18: Marketingaktivitäten irgendwie zu sehen haben wollt, dann sprecht uns an,

00:08:21: dann können wir euch da rausnehmen.

00:08:23: Aber genau, wir würden das gerne nutzen, um es zu vermarkten.

00:08:27: Genau, soviel zu den einleitenden Worten. Ich freue mich total, hier zu sein.

00:08:31: Es ist ja der zweite Live-Podcast, den wir aufnehmen.

00:08:35: Wir haben im Mai am Rande der OMR mit 1,5 zusammen das gemacht und das hat super geklappt.

00:08:42: Und jetzt an irgendeinem random Freitagmorgen nach dem Sommerloch haben wir

00:08:46: es geschafft, diese wunderschöne Eventlocation vollzukriegen und das freut uns total.

00:08:51: Ich mache das zum ersten Mal, dass ich sozusagen auch das Panel mitleite, von daher bear with me.

00:08:57: Mal gucken, wie gut ich das hinkriege.

00:09:00: Wenn es irgendwelche Fragen gibt, auch zwischendurch, meldet euch,

00:09:04: dann binden wir die so ein.

00:09:05: Sonst würden wir jetzt 20 Minuten einfach loslegen, einleiten und dann seid ihr dran.

00:09:12: Genau, so viel, genug der einleitenden Worte. Als allererstes,

00:09:15: wenn so ein Podcast losgeht, frage ich immer, wer bist du, was machst du?

00:09:21: Kurze Frage an euch, genau, ihr müsst das Mikro immer teilen.

00:09:24: Nikolaj, willst du loslegen?

00:09:25: Wer bist du? Was machst du? Und was hast du mit industrieller Flexibilität zu tun?

00:09:31: Ja, hallo. Vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich, hier zu sein.

00:09:35: Ich bin Nikolaj Juul, Chief Commercial Officer von Incentive.

00:09:39: Und Incentive hilft der deutschen Industrie zu dekarbonisieren.

00:09:44: Und wir machen das so, dass wir denen helfen, dabei ihr Flexibilisierungspotenzial

00:09:48: zu finden, meist erst mal im eigenen Betrieb.

00:09:52: Oft ist ja die Annahme, dass man da Hardware anschaffen muss, um das auszunutzen.

00:09:56: Und wir haben eine Lösung, wo man das großflächig gar nicht braucht.

00:10:01: Und wie das genau geht, das können wir ja heute gleich nochmal besprechen.

00:10:04: Genau, also du bringst sozusagen die Praxisbeispiele, die echten Anekdoten,

00:10:08: wie es wirklich funktioniert. Gerne. Okay, cool.

00:10:10: Genau, und dann Anselm, wer bist du, was machst du und was hast du mit Industrie

00:10:15: und Flexibilität zu tun? Guten Morgen, danke.

00:10:18: Ich bin Berater bei NEON. Wir sind ein kleines Beratungsunternehmen,

00:10:22: auch hier in Kreuzberg an der Schönleinstraße.

00:10:24: Und wir beraten viel die Bundesregierung, also das BMWK, Netzbetreiber und Energieversorger,

00:10:30: kleine Unternehmen, große Unternehmen, bunte Mischung.

00:10:34: Und wir beschäftigen uns viel, das mache ich viel, mit Netzentgelten.

00:10:38: Netzentgelte klingt ein bisschen dröger, aber ist schon ein ziemlich großes

00:10:41: Thema für die Industrie und für viele Verbraucher, weil sie teurer werden durch eine Energiewende.

00:10:47: Weil wir mehr Netz bauen müssen. Und es gibt einige Rahmenbedingungen,

00:10:50: über die wir auch heute nochmal sprechen wollen, die die Flexibilisierung sehr

00:10:54: hemmen und die in den Netzentgelten hängen.

00:10:56: Deswegen ist es so spannend, sich mit dem Thema intensiver zu beschäftigen und

00:10:59: ich teile gerne ein paar Einblicke mit euch heute dazu. Genau.

00:11:02: Vielleicht kurze Rückfrage ans Publikum. Gibt es Leute, die aus der Industrie

00:11:05: oder die Industrie vertreten hier?

00:11:10: Sonst hätte ich euch jetzt spontan mit auf die Bühne gebeten, natürlich. Gut,

00:11:14: okay, also es gibt sowas wie Netzentgelte, es gibt sowas wie Strombörsenpreise

00:11:22: und das sind beides Preissignale, die die Industrie in irgendeiner Weise sieht.

00:11:32: Warum ist es aktuell so ein Thema geworden?

00:11:36: Also die Netznutzungsentgelte, stehen die irgendwie im Vordergrund oder stehen

00:11:42: die Börsenpreise im Vordergrund? Was ist so am wichtigsten?

00:11:50: Für Haushalte ist es ungefähr so, dass Strompreise und Netzentgelte ungefähr gleich teuer sind.

00:11:54: Also ein Drittel von dem Strompreis, den ihr zahlt, geht ungefähr für die Strombeschaffung

00:11:58: drauf und ein Drittel für die Netzentgelte.

00:12:00: Bei Industrie ist es ein bisschen weniger Netzentgelte, weil die an höheren

00:12:03: Spannungsebenen angeschlossen sind und deswegen einfach weniger hohe Netzentgelte

00:12:07: zahlen müssen. Das ist aber trotzdem ein sehr relevanter Anteil.

00:12:12: Und genau, dieses Netzeingeldthema ist mega relevant für eine Flexibilisierung,

00:12:16: aber der Aspekt, der sozusagen zeigt, ob wir gerade viel Strom im System haben,

00:12:20: viel Erneuerbare laufen und deswegen es gut wäre, gerade ein bisschen mehr zu

00:12:23: verbrauchen oder auch ein bisschen weniger zu verbrauchen, wenn gerade die Sonne

00:12:25: nicht scheint und der Wind nicht weht,

00:12:27: das kommt alles über den Strompreis und über den Strompreis kannst du dir vielleicht,

00:12:32: kannst du vielleicht noch ein bisschen mehr erzählen, weil das ist ja genau euer Geschäftsmodell.

00:12:36: Genau, also die Kunden, mit denen wir arbeiten, die kaufen ihren Strom am Day-Ahead-Markt

00:12:42: ein, das heißt, die kaufen immer für den nächsten Tag, gibt es eine Auktion heute,

00:12:45: die endet um 12 und dann weiß man die Strompreise für den nächsten Tag und die

00:12:49: sind über den Tag hinweg nicht gleich, sondern man hat so zwei Höcker drin,

00:12:53: morgens ist der besonders teuer, dann mittags, viel Sonne, viel Wind,

00:12:58: sinkt dieser Preis ein bisschen ab, hat man so einen Tal und dann zum Abend

00:13:01: hin, sagen wir mal, geht die Sonne unter, geht das wieder hoch.

00:13:03: Das Ganze natürlich auch noch dadurch beeinflusst, wie viel nachgefragt wird.

00:13:07: Auch da hat man diese Effekte am Morgen und am Abend.

00:13:09: Und ich nehme jetzt mal so ein Beispiel.

00:13:13: Kunden von uns mit einem Kühlhaus, der muss seine Kühlanlage betreiben und die

00:13:17: fährt, ich sag mal sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr, seit er die gebaut

00:13:23: hat oder angeschlossen hat, fährt die immer gleich.

00:13:25: Das heißt, ob der Strompreis jetzt gerade hoch ist oder niedrig ist,

00:13:29: die fährt einfach immer gleich und verbraucht genau gleich viel Energie.

00:13:32: Und dieser, das nennen wir dann Spotmarktpreis, also dieser Spotmarktpreis,

00:13:37: den kann man auch klüger nutzen.

00:13:39: Man könnte zum Beispiel sagen, wenn ich weiß, zur Mittagszeit ist der besonders

00:13:44: tief, dann könnte ich ja da besonders viel Energie verbrauchen und wenn ich

00:13:47: weiß, der wird zum Abend teuer, dann kann ich da besonders wenig Energie verbrauchen.

00:13:51: Das heißt, ich verbrauche den Strom dann, wenn er günstig ist und weniger, wenn er teuer ist.

00:13:56: Und das Schöne für uns, und das ist auch so ein bisschen vielleicht meine persönliche

00:13:59: Beweggründe, warum ich zu Incentive gegangen bin, je mehr Erneuerbare,

00:14:04: wie Anselm gerade gesagt hat, im Netz sind, desto günstiger wird dieser Strom.

00:14:08: Das heißt, wir sprechen mit unseren Kunden darüber, Kosten zu sparen und helfen

00:14:12: ihnen dabei, CO2 zu sparen.

00:14:14: Und das macht am Ende eigentlich den Spaß aus, da zu dekarbonisieren.

00:14:17: Und nur zur Einordnung, warum das auch Spaß macht, mit diesen Industriekunden zu arbeiten.

00:14:22: Also unser kleinster Kunde hat vielleicht.

00:14:27: 2,5, 2 GWH Verbrauch im Jahr, und das entspricht eben dann so 1000 Haushalten.

00:14:35: Also wenn wir dann so 10 GWH Kunden haben, dann ist das schon über 4000 Haushalte und so weiter.

00:14:39: Also der Hebel ist relativ groß und das macht dann natürlich Spaß.

00:14:45: Verstanden. Cool, dann vielleicht als Einstieg in das Thema,

00:14:50: was euch beide ja so ein bisschen verbindet.

00:14:52: Wir haben irgendwann Ende Juli dieses Eckpunkte-Papier der BNSA gesehen.

00:14:59: Das wurde irgendwann am 24.

00:15:01: Juli veröffentlicht und danach entstand so eine sehr hitzige Debatte,

00:15:07: sowohl auf LinkedIn und den ganzen Social

00:15:10: Media, als auch so in der Energiewirtschafts-Energie-Forscher-Community.

00:15:14: Und da ging es vor allem um sozusagen die individuellen Netzentgelte,

00:15:20: die ganz große Industriekunden aktuell bekommen.

00:15:25: Und vor allen Dingen die Rabatte, die damit verbunden sind.

00:15:30: Anselm, magst du da sozusagen zu Strom-NEV, Paragraph 19, 2,

00:15:37: 7000 Stunden Regel was sagen? Super gerne.

00:15:42: Klingt so nerdig, ist so nerdig, wie es klingt. Also Stromnetzentgeltverordnung

00:15:46: ist das, was Ilan gerade meinte mit der Strom-NEV.

00:15:49: Da gibt es einen Paragrafen, der sieht vor,

00:15:52: den gibt es schon seit vielen Jahrzehnten, der sieht vor, dass Großindustrieverbraucher,

00:15:58: und wir reden hier von sehr großen Industrieverbrauchern, also nur Unternehmen,

00:16:01: die mehr als 10 Gigawattstunden im Jahr verbrauchen und sozusagen die meisten,

00:16:05: die diesen Paragrafen nutzen, sind auch noch deutlich größer.

00:16:09: Kriegen einen ganz erheblichen Rabatt auf ihre Netzentgelte,

00:16:12: wenn sie möglichst gleichmäßig Strom verbrauchen.

00:16:15: Und diese Gleichmäßigkeit, die muss man irgendwie messen.

00:16:18: Und dafür gibt es in dieser Stromnetzentgeltverordnung ein Kriterium.

00:16:22: Das Kriterium heißt Vollbenutzungsstunden.

00:16:24: Das berechnet sich durch den Jahresstromverbrauch durch die höchste Leistungsspitze.

00:16:29: Also wenn ich ganz gleichmäßig verbrauche, in jeder Stunde gleich viel,

00:16:32: dann habe ich halt 8760 Benutzungsstunden, nämlich so viele Stunden,

00:16:35: wie es im Jahr gibt. Wenn ich meinen ganzen Verbrauch in einer Stunde habe,

00:16:38: dann habe ich halt eine Benutzungsstunde, weil ich eine sehr hohe Lastspitze

00:16:42: habe und einen sehr ungleichmäßigen Verbrauch.

00:16:45: Und in der alten Welt war die Logik, naja, wir haben Grundlastkraftwerke,

00:16:49: die wir ausnutzen müssen.

00:16:50: Wir wollen gerne, dass die Verbraucher möglichst gleichmäßig verbrauchen,

00:16:53: um diesen auch nachts Strom abzunehmen. Das wollen wir beanreizen.

00:16:56: Das war auf jeden Fall die offizielle Begründung, warum man das damals eingeführt hat.

00:17:01: Und das ist relativ offensichtlich, dass das langsam,

00:17:05: also nicht erst seit jetzt, sondern schon seit vielen Jahren eigentlich nicht

00:17:08: mehr förderlich ist und dass es genau das Gegenteil von Industrie-Flexibilisierung

00:17:12: ist, weil die Unternehmen haben genau dann Rabatt bekommen, wenn sie möglichst unflexibel fahren.

00:17:17: Jetzt kann man schlecht von ihnen erwarten, dass sie besonders flexibel sind,

00:17:20: weil wenn sie das tun, dann verlieren sie sehr viel Geld.

00:17:22: Um euch mal eine Größenordnung zu nennen, man kann bis zu 90 Prozent der Netzentgelte

00:17:26: erlassen bekommen, das ist ein dicker Batzen,

00:17:29: und in diesem Jahr schätzen wir, dass wegen der hohen Netzentgeltes ungefähr

00:17:34: 1,4 Milliarden Euro für diese paar hundert Unternehmen, die davon profitieren,

00:17:39: ausmacht. Also ein Riesengeldbatzen.

00:17:40: 1,4 Milliarden Euro für? Es sind ein bisschen über 500 Anschlussstellen,

00:17:45: also noch ein bisschen weniger Unternehmen, die dahinter stecken.

00:17:48: Also es sind Großunternehmen, die verbrauchen im Schnitt 150 Gigawattstunden

00:17:51: im Jahr, also wirklich nur die, vor allem die Schwerindustrie.

00:17:55: Das war wahrscheinlich auch ein bisschen die Motivation, damals diesen Paragraphen

00:17:58: einzuführen, dass man gesagt hat, die verbrauchen viel Energie,

00:18:01: die haben es schwer in Deutschland, weil wir nicht das Land sind,

00:18:05: wo die günstigsten, allergünstigsten Strompreise sind.

00:18:07: Und das war ein netter Mechanismus, um denen ein bisschen Geld zuzuschustern.

00:18:12: Im Rahmen von den Netzentgelten, ohne dass es jetzt eine direkte Industrie-Subvention ist.

00:18:17: Und diese Regelung, diese Begünstigung, das ist irgendwie schon seit langem

00:18:22: klar, dass das ein dicker Hämmer für die Industrie-Flexibilisierung ist.

00:18:25: Und Und jetzt hat die BNSA einen Eckpunkt im Papier vorgelegt und gesagt, wir wollen da ran.

00:18:32: Wir wissen, das ist ein ziemlich kontroverses Thema, weil da ja sehr viel Geld

00:18:35: hinter steht und weil da einzelne Unternehmen auch von abhängig sind.

00:18:39: Also wenn man die jetzt einfach streichen würde, dann wird es bestimmt einige

00:18:41: Industriezweige in Deutschland so nicht mehr geben, wenn man die ersatzlos streicht.

00:18:45: Deswegen auch diese hohe Aufmerksamkeit fürs Thema. In der Bild-Zeitung gab

00:18:50: es dann einen Artikel daraufhin,

00:18:51: wo Robert Habeck als völlig gaga dargestellt wurde, obwohl der jetzt nicht direkt

00:18:56: was mit der Bundesnetzagentur zu tun hat, weil das eine unabhängige Regulierungsbehörde ist.

00:19:03: Trotzdem merkt man sozusagen, da ist schon ein bisschen Musik drin,

00:19:06: weil es einige Unternehmen sehr stark betrifft.

00:19:09: Und die Änderung, die die BNSI jetzt vorgeschlagen hat, ist zu sagen,

00:19:13: wir ändern das, wir wollen nicht mehr, dass die Unternehmen zwingend,

00:19:18: konstant verbrauchen, sondern wir wollen, dass die jetzt ein bisschen mehr auf

00:19:21: Strompreise reagieren, also dann mehr verbrauchen, wenn die Strompreise günstig

00:19:24: sind und dann weniger verbrauchen, wenn die Strompreise teurer sind,

00:19:26: was wie Nicola ja auch schon gesagt hat, genau dann auch korreliert mit dem

00:19:29: CO2-Einteil im Strom, also wenn die Preise niedrig sind, dann haben wir halt

00:19:32: auch mehr Erneuerbare, das ist ja aus Umwelt- und klimapolitischen Gründen wollen.

00:19:37: Okay, cool, danke. Um es nochmal so ein bisschen griffiger zu machen,

00:19:40: du hast mir vorher so eine Anekdote erzählt von irgendeinem Flexibilitätsanbieter,

00:19:45: der überall auf der Welt Flexibilität anbietet, nur in Deutschland genau das Gegenteil macht.

00:19:49: Genau, also wir sind ein kleines Beratungsunternehmen und manchmal kommen Leute

00:19:52: zu uns, die sagen, wir verstehen irgendwie den deutschen Markt nicht so genau.

00:19:55: Könnt ihr uns mal auf die Sprünge helfen? Wir haben ein cooles Produkt,

00:19:57: das funktioniert überall und in Deutschland ist die Nachfrage irgendwie nicht so richtig da.

00:20:01: Das war ein, wahrscheinlich ist es ein bisschen ähnlich wie das, was ihr macht, Nicola.

00:20:05: Das war ein Anbieter von thermischen Speichern für Industrie.

00:20:08: Also die haben den Speicher mit Strom aufgeladen und geben dann,

00:20:13: in wenigen Stunden laden sie ihn auf, nämlich dann, wenn die Strompreise günstig

00:20:16: sind und geben dann kontinuierlich Prozesswärme ab für die Industrie.

00:20:19: Und die nutzen das halt in vielen Ländern, um in Stunden mit niedrigen Strompreisen

00:20:24: das Ding vollzuhauen und dann kontinuierlich Wärme abzugeben und dadurch halt

00:20:27: die hohen Strompreise zu vermeiden und zu dekarbonisieren.

00:20:30: Und in Deutschland ist es aber für die ganzen Großindustrieanlagen nicht attraktiv,

00:20:35: das so zu betreiben, weil wenn sie das machen würden,

00:20:38: dann würden sie ihren Rabatt verlieren, würden viel höhere Netzentgelte zahlen

00:20:40: und so viel können sie gar nicht auf dem Spotmarkt einsparen,

00:20:43: wie sie durch diesen entgangenen Rabatt verlieren würden.

00:20:47: Deswegen zieht es halt in Deutschland nicht. Und sie haben aber ein Unternehmen

00:20:50: gefunden oder waren erst im Austausch damit und das wäre ein Unternehmen,

00:20:54: was super gut gelegen wäre. Das war in Norddeutschland.

00:20:56: Das hätte sozusagen super den Windstrom abnehmen können und daraus Prozesse

00:21:00: machen können und genau dann auch abnehmen können, wenn viel Wind da ist.

00:21:03: Und sie haben jetzt sich darauf geeinigt, dass sie dann eine Partnerschaft schließen wollen.

00:21:07: Und unter dem aktuellen Regime wäre halt die Logik, sie versuchen,

00:21:10: den Strom dann zu verbrauchen, wenn sie sonst nicht so viel Strom verbrauchen.

00:21:14: Völlig egal, wie teuer er dann ist, weil dann haben sie noch einen gleichmäßigeren

00:21:17: Stromverbrauch und kriegen vielleicht nicht nur 80, sondern auch 90 Prozent

00:21:20: Netzentgeltrabatte, weil sie nicht nur 7.000 Vollbenutzungsstunden,

00:21:23: sondern vielleicht sogar 8.000 Vollbenutzungsstunden hinkriegen.

00:21:25: Also genau das Gegenteil, was man aus einer Energiewende Perspektive haben möchte.

00:21:29: Aber dieses coole Asset wird gebaut und vielleicht, wenn man diese Regelung

00:21:32: auch irgendwann endet, dann wird es auch vielleicht irgendwann mal sinnvoll

00:21:35: betrieben, aber aktuell geht es halt leider nicht.

00:21:38: Ich finde das faszinierend, was es gibt. Also genau.

00:21:41: Also die ganz großen, vor allem Papier, Chemie, Metall.

00:21:46: Die kriegen dann eine Entlastung von irgendwie 15, also so Großhandelspreise

00:21:50: sind ja immer Euro pro Megawattstunde, 15 Euro pro Megawattstunde,

00:21:53: also irgendwie sowas wie anderthalb Cent pro Kilowattstunde Entlastung ähm,

00:21:59: Wenn man jetzt aber nicht so groß ist, zum Beispiel mit Incentive zusammenarbeitet,

00:22:03: was sind denn so, also ihr optimiert wahrscheinlich hauptsächlich auf die Strompreise,

00:22:08: noch nicht so sehr auf die Netznutzungsentgelte, oder?

00:22:11: Beides? Ja und nein. Also zum einen der Spotmarktpreis, das ist schon das,

00:22:15: wie ich das erklärt habe, dass man so um den Spotmarktpreis herum surft.

00:22:19: Wenn der hoch geht und da viel grauer Strom im Netz ist, dass man dann weniger

00:22:22: Energie verbraucht und andersherum, wenn es grün und günstig ist, verbraucht man mehr.

00:22:28: Das ist, glaube ich, der Kern. Und dann arbeiten wir ja, vielleicht kann ich

00:22:33: einmal ganz kurz erklären, wie es funktioniert.

00:22:34: Also wir schalten uns auf alle Anlagen drauf, die der Kunde hat,

00:22:38: nehmen alle diese Anlagendaten und lassen da eine KI drüber laufen.

00:22:41: Und dann können wir sehr genau prognostizieren, wann wie viel Strom und Energie

00:22:45: verbraucht wird. Und das ist ja eigentlich das, kann man sich schon mal merken,

00:22:48: was auch der Energieversorger eigentlich gerne hätte.

00:22:50: Die würden ja gerne hinter die Messstelle, also behind the meter gucken und

00:22:53: sehen, wer in ihrem Bilanzkreis wie viel wann verbraucht. Dann könnten die auch viel besser einkaufen.

00:22:57: Die machen aber Prognosen auf der Basis von historischen Daten,

00:23:00: die wesentlich ungenauer sind.

00:23:03: Und wenn wir genauer wissen, welche Anlage wann wie läuft, dann können wir bestimmte

00:23:07: Lastspitzen auch verhindern.

00:23:08: Und es gibt ja eine Art, auch für kleinere Unternehmen, die nicht unter diese

00:23:13: 7000 Stunden Regel fallen, Netzentgelte zu sparen und zwar über sogenannte Hochlastzeitfenster.

00:23:19: Das klingt jetzt wieder trocken, aber Hochlastzeitfenster ist eigentlich so,

00:23:24: dass das Unternehmen einen bestimmten Zeitraum genannt bekommt,

00:23:26: in dem besonders viel Strom verbraucht wird in diesem Bilanzkreis und wenn es

00:23:30: dort weniger verbraucht, 20% weniger als es sonst in der Lastspitze verbraucht,

00:23:36: ist einfach ein Anreiz zu bestimmten Zeiten,

00:23:38: wo ich sage jetzt mal ganz salopp, alle viel verbrauchen, weniger zu verbrauchen.

00:23:42: Wenn man das schafft, dann bekommt man auch Netzentgeltrabatte.

00:23:45: Die sind nicht so hoch wie bei der 7000-Stunden-Regel, aber man ist schon angehalten,

00:23:48: zu bestimmten Zeiten weniger zu verbrauchen.

00:23:51: Aber wie kann ich es genau zu dieser Zeit verhindern, dass ich mehr verbrauche?

00:23:55: Und das ist eigentlich was, was wir machen. Wir prognostizieren,

00:23:57: welche Anlagen fahren wann hoch.

00:23:59: Ein E-Lkw kommt auf den Hof und lädt an der Ladesäule.

00:24:02: Alle diese Dinge wissen wir und können dann sagen, wenn an diesem Nachmittag

00:24:07: ein Hochlastertfenster ist und ich da nicht viel verbrauchen darf,

00:24:09: wie muss ich die Anlagen dann steuern? Und so sparen die Kunden eigentlich zum

00:24:13: einen beim Strompreis, beim Spotmarkt und zum anderen diese Netzentgelte.

00:24:18: Sind schon zu Hochlastzeitfenstern oder 7000-Stunden-Regel irgendwelche Fragen im Publikum?

00:24:24: Zum Beispiel, was ist ein Hochlastzeitfenster?

00:24:28: Dann musst du ans Mikro kommen. Ich komme ans Mikro.

00:24:31: Was mich mal interessieren würde, wie relevant sind für diese 500 Unternehmen,

00:24:34: die du gerade genannt hast, diese Ersparnisse?

00:24:37: Also reden wir hier quasi von irgendwie 1% sozusagen EBDA-Effekt,

00:24:43: das war irgendwie enorm oder das ist irgendwie ein ganz kleiner Teil,

00:24:45: weil in der öffentlichen Diskussion immer gesagt, wir sind ein sehr,

00:24:47: sehr teures Land sozusagen für die Produktion, deswegen würde mich mal der Hebel interessieren.

00:24:53: Also redet ihr dann mit quasi dem CEO oder sagt so geil, ich kann hier quasi

00:24:56: 2% mehr Unternehmensrendite rausholen, ist für mich super strategisch oder ist

00:25:00: das so der Mokel, der unten da die Trafos zusammen lötet, der bestellt euch dann.

00:25:05: Also ich hätte leider keine Prozentzahl mitgebracht, wie viel von den Gesamtausgaben

00:25:09: die Netzentgelte bei den Unternehmen sind.

00:25:13: Aber die Unternehmen, die von der 7000-Stunden-Regelung profitieren,

00:25:17: sind in der Regel Industriezweige, wo ein Großteil der Kosten die Energie ist.

00:25:23: Und insofern sind das bestimmt bis zu zweistellige Prozentzahlen von den Gesamtkosten,

00:25:30: gehen für die Energie drauf und dann halt ein Teil für die Netzentgelte.

00:25:33: Das heißt, das ist auf jeden Fall, was der CEO mitkriegt und merkt.

00:25:37: Bei den Netzentgelten, bei euren Strompreisen ist es wahrscheinlich ähnlich,

00:25:40: aber ich habe leider keine Prozentzahl, die das genau sagt für die einzelnen Zeilen.

00:25:44: Also, wenn wir jetzt 15 Euro pro Megawattstunde annehmen und Alex weiß das am

00:25:49: besten, der ist am nächsten an den Terminmarktpreisen dran.

00:25:51: Wo sind wir jetzt aktuell? für Base25 irgendwie 90 Euro oder 88 Euro?

00:25:57: Genau, also 15 Euro von 90 sind wir irgendwo bei, keine Ahnung,

00:26:02: 18 Prozent oder 19 Prozent.

00:26:05: Aber das ist ja dann nur, wenn Energiekosten sozusagen 100 Prozent einer Kostenbasis

00:26:11: ausmachen. Das muss man je nach Energieintensität.

00:26:13: Also unsere Unternehmen, also unsere Kunden, die haben irgendwie so irgendwas

00:26:17: zwischen 3 und 12 Prozent Energiekostenintensität.

00:26:21: Keine Ahnung, Aluhütte wahrscheinlich viel mehr. Ja, also ich habe auch keine

00:26:26: Prozentzahl exakt, aber ich kann nochmal sagen, also erstmal zu der Abgrenzung,

00:26:29: interessiert das den CEO oder den, wir sagen jetzt,

00:26:32: der Werksleiter ist mit dem halben Tag mit dem Kopf in der Maschine,

00:26:36: ja, das ist schon der Werksleiter, die Werksleiterin, das sind die Ersten,

00:26:40: die dieses Thema auf den Plan rufen, weil die verstehen,

00:26:43: dass die Maschine intelligent zu steuern uns am Ende diese Stromkosten einspart

00:26:48: und von der Magnitude, also wie groß ist dieser Hebel, das wird eigentlich immer CEO,

00:26:54: Geschäftsführung, Geschäftsleitung und so weiter vorgelegt, weil das dann doch signifikant ist.

00:26:57: Um mal diese Kostenstruktur zu zeigen, in so einem zum Beispiel Wellpappe- Werk,

00:27:02: da ist der größte Kostenhebel immer noch das Material, also wirklich das Papier

00:27:06: oder die Pappe, dann kommen die Energiekosten, dann kommt lange nichts, dann kommt Personal.

00:27:13: Okay.

00:27:16: Fragen aus dem Publikum? Yes. Einmal da hinten, Claudio.

00:27:22: Teilt ihr euch zu dritt erstmal das Mikro da. Wo war die Frage? Da.

00:27:25: Hoffentlich gibt es jetzt keine Rückkopplung. Wir haben nicht so viel Geld in die Box investiert.

00:27:30: Danke, ja, Claudio von Rydigy. Ich wollte fragen, wir kommen ja aus einer Welt,

00:27:34: wo die Physik ganz eine andere war und diese ganzen Netzentgelte haben sich

00:27:38: ja auf diese Welt fokussiert und basiert.

00:27:40: Also früher hatten wir zentrale Kraftwerke und wir hatten eine Inzentivierung,

00:27:45: möglichst eine Last gleichförmig zu haben.

00:27:47: Deshalb gibt es ja, wie die ganzen Regelungen so heißen, ob sie Hochlast 7000

00:27:53: Stunden oder wie auch immer, aber es ging darum, möglichst einen Lastgang stabil zu halten.

00:27:57: Jetzt brauchen wir flexible Lasten und da gibt es ja die dynamischen Stromtarife

00:28:04: als Strommarkt, aber dann auch die dynamischen Netzentgelte.

00:28:08: Ja, wie schätzt ihr das ein, wie schnell wir jetzt Veränderungen auch,

00:28:12: nicht nur jetzt in diesen 7000 Stunden,

00:28:13: aber auch Stromnerv 19 für die Mittelspannung in BG14A,

00:28:18: also diese ganzen Flexibilisierungsoptionen, wie sie angenommen werden und vor

00:28:23: allem Lastspitzenkappung, dass diese Inzentivierung auch wegkommt,

00:28:27: dass man mehr Flexibilität fördert.

00:28:29: Bei den Netzentgeltungen, das sehe ich auch als sehr, sehr wichtig an,

00:28:32: wie schnell das jetzt kommt. Wie seht ihr das?

00:28:34: Also ich bin krass skeptisch, will ich vorne wegschieben. Also es war jetzt

00:28:38: erstmal nur eine Ankündigung der Bundesnetzagentur, dass wir mal darüber nachdenken zu reformieren.

00:28:42: Und das hat halt, also ich habe mich da irgendwie auch ein bisschen eingebracht

00:28:46: in die Diskussion, bei LinkedIn irgendwie einen Post gemacht.

00:28:48: Und da war irgendwie Aluminiumverband und Chemievertreter und alle,

00:28:54: die ich dann auch eingeladen hatte, hierher zu kommen. Deswegen habe ich gefragt,

00:28:56: aber die sind nicht hier.

00:28:58: Die sind völlig durch die Gier gegangen. Also Wirtschaftsrat der CDU hat dagegen

00:29:02: gewettert, verheerend für Deutschland und so weiter und so fort.

00:29:05: Also ich bin wirklich überrascht, dass einfach nur der Vorschlag,

00:29:09: darüber nachzudenken, es zu reformieren, zu solchen hitzigen Diskussionen führt

00:29:13: und die nicht wirklich sachlich geführt werden, meines Erachtens.

00:29:17: Deswegen bin ich irgendwie so ein bisschen skeptisch. Seht ihr das anders?

00:29:21: Das sind ja zwei, also es sind mehrere Themen. Das eine ist sozusagen diese

00:29:24: besonderen Ausnahmen für die Industrie, die jetzt gerade sozusagen mal überhaupt

00:29:27: diskutiert werden, wo man sich traut, darüber zu sprechen.

00:29:30: Und das andere ist ja zeitvariable Netzentgelte, die sozusagen ähnlich wie ein

00:29:34: dynamischer Stromtarif auch dynamisch die Netzkosten an die Verbraucher wiedergeben.

00:29:40: Die sollen jetzt die Verteilungsbetreiber anbieten bis 20, ich weiß nicht,

00:29:47: 25 oder 26, ich sollte es wissen, ich tue mir halt 30 nach.

00:29:51: Genau, also jetzt erst im Januar, also jetzt in ein paar Monaten.

00:29:57: Also auf jeden Fall gibt es eine Festlegung, dass die kommen müssen.

00:30:01: Die sind halt noch nicht besonders advanced. Da gibt es sozusagen drei Stufen.

00:30:07: Die unterscheiden sich nicht besonders stark in der Höhe. Dann ist es halt mal

00:30:11: ein bisschen günstiger, ein bisschen teurer.

00:30:13: Wenn man das ehrlich machen würde, dann würde das wahrscheinlich in einigen

00:30:15: wenigen Stunden sehr teuer werden, weil das sind genau die Stunden,

00:30:18: wo das Netz nicht ausreicht oder wo man, weil der Verbrauch in diesen wenigen

00:30:22: Stunden so hoch ist, nochmal ins Netz investieren muss.

00:30:27: Aber es ist schon mal ein erster Schritt in die Richtung und ich glaube,

00:30:29: da wird noch mehr kommen.

00:30:30: Die Frage ist so ein bisschen, wie schnell reagieren Verbraucher darauf und

00:30:33: die Haushalte werden wahrscheinlich nur dann darauf reagieren,

00:30:36: wenn sie entsprechende KI haben.

00:30:37: Also ich werde nicht meine Spülmaschine verändern, sondern weil ich sehe,

00:30:41: mein Netzentgelt ist jetzt gerade mal drei Cent günstiger.

00:30:44: Aber mit KI kann die Wärmepumpe natürlich schon viel machen im Haushalt.

00:30:47: Aber noch spannender ist natürlich, wenn wirklich große Verbraucher darauf reagieren werden.

00:30:51: Und ich glaube, dass da sozusagen, wenn die schon über den Strommarkt daran

00:30:55: gewöhnt sind, auf Preissignale zu reagieren, dann habe ich auch das Gefühl,

00:30:59: habe ich nicht so viel Sorge, dass sie auch relativ schnell checken,

00:31:03: ah, okay, es variiert nicht nur der Strompreis, sondern auch das Netzentgelt.

00:31:06: Dann nehme ich das halt auch noch mit in die Optimierung rein.

00:31:08: Das ist ja dann keine Rocket Science mehr, wenn das schon erst mal aufgesetzt ist.

00:31:11: Deswegen glaube ich, dass es eher sozusagen nochmal eine zweite Stufe ist, die da drauf kommt,

00:31:14: die zum Beispiel euer Geschäftsmodell von Incentive nochmal attraktiver macht

00:31:19: und nochmal ein neues Standbein gibt, aber eigentlich keine großen Veränderungen

00:31:24: in den Prozessen erfordert, weil man muss halt nur auf zwei Preissignale statt

00:31:26: auf eins gucken. Die kann man im Prinzip aufeinanderrechnen.

00:31:29: Mehr ist es auch nicht. Ja, ich würde das nochmal ergänzen.

00:31:33: Also was wir sehen, ist, dass diese Veränderungen langsam kommen,

00:31:37: weil es auch politische Prozesse sind.

00:31:40: Und was ist das Hemmnis? Das Hemmnis ist eigentlich...

00:31:45: Ich würde mal sagen, die verstandene oder geglaubte Fähigkeit der Unternehmen zu flexibilisieren.

00:31:53: Also die Annahme, die wir häufig sehen bei Kunden, mit denen wir ganz früh sprechen

00:31:56: im Prozess, die auch früh noch auf ihrem Transformationspfad in der Dekarbonisierung sind.

00:32:01: Je weiter die in die Dekarbonisierung reinkommt, desto stärker ist der Begriff

00:32:04: Flexibilisierung ein Thema, mit dem die sich auskennen.

00:32:09: Und die erste Annahme ist eigentlich, bei mir im Prozess, bei mir im Unternehmen

00:32:14: gibt es nichts zu flexibilisieren.

00:32:16: Und ich glaube, das ist was, was dann natürlich, sagen wir mal,

00:32:20: das wird jetzt ein demokratischer Prozess, ob diese Sachen dynamisiert werden,

00:32:23: ob diese Veränderung kommt, das landet dann natürlich irgendwo auf dem Wahlzettel

00:32:27: und auch in den sozialen Medien, wie du gerade gesagt hast, dieses Verständnis.

00:32:30: Und ich glaube, dass genau an der Stelle eigentlich innovative Konzepte auch

00:32:35: für ein Verständnis sorgen können.

00:32:36: Also wir sehen das jetzt, ich sehe das natürlich nur ganz klein,

00:32:38: wir reden jetzt hier gerade über Deutschland.

00:32:39: Ich sehe das jetzt beim einzelnen Unternehmer, der sein familiengeführtes Industrieunternehmen

00:32:44: in der vierten Generation führt und sagt im Erstgespräch, ich finde das alles

00:32:51: total spannend, ich möchte auch meinen Teil beitragen, ich glaube, bei uns geht es nicht.

00:32:54: Und wir hatten jetzt hier im Vorgespräch darüber gesprochen.

00:32:57: Wie wäre das, wenn ich ein Band in der Industrie, auf dem die Produkte liegen

00:33:03: und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schrauben was zusammen und jetzt läuft das schneller,

00:33:07: wenn die Sonne scheint und langsamer, wenn eine Wolke vorzieht.

00:33:09: So funktioniert das nicht. So können wir das nicht machen. Und deswegen ist

00:33:13: es, glaube ich, wichtig, da tiefer reinzugehen und zu sagen,

00:33:15: es gibt einen großen Anteil, weil sind die energieintensiven Unternehmen oft

00:33:20: viele thermische Prozesse.

00:33:21: So in diesen thermischen Prozessen, weil es um Kälte und Wärme nicht besonders

00:33:27: schnell reagieren, gibt es da viele Potenziale.

00:33:29: Ich sage jetzt mal so ein Kühlhaus, das kann eben vorkühlen und dann,

00:33:33: kennt ihr alle, wenn ihr zu Hause den Stecker rauszieht vom Kühlschrank und

00:33:37: dann die Tür aufmacht, dann ist der nicht warm, sondern der bleibt noch eine Weile kalt.

00:33:40: Und diese Träge der Temperatur, die ist an sich schon ein Flexibilisierungspotenzial.

00:33:47: Also die Unternehmen lernen erst, dass in ihren Unternehmen bereits Speicher,

00:33:53: Energiespeicher vorhanden sind, die aber nicht als solche tituliert werden.

00:33:56: Also die, ich sage jetzt mal ganz erlaubt, die Tiefkühlpizza selbst ist auch

00:33:59: ein Energiespeicher, weil die speichert die Kälte und dadurch kann ich um diesen Spotmarkt herum.

00:34:04: Jetzt gibt es natürlich auch, das ist jetzt ein sehr schönes Beispiel, das Kühlhaus.

00:34:08: Jetzt gibt es natürlich auch Unternehmen, in denen wir Prozesse haben,

00:34:11: die wirklich mehr auf den Produktionsprozess direkt eingreifen.

00:34:14: Ich bin jetzt wieder bei diesem Fließband. Da geht das natürlich nicht.

00:34:17: Wenn wir mit diesen Kunden sprechen, kommt aber trotzdem heraus,

00:34:20: dass es vorgelagerte Prozesse gibt.

00:34:23: Zum Beispiel, ob wir jetzt nur den Hub im Schraubenverdichter von der Kühlanlage

00:34:27: verändern. Das sieht man nicht direkt in dem Kühlhaus.

00:34:30: Und trotzdem wird da Energie gespart an der Stelle.

00:34:32: Da sind wir wieder bei der Werksleitung versus CEO.

00:34:35: Die Werksleitung sagt, ja klar können wir das verändern. Der CEO hat das jetzt

00:34:38: aber vorher nicht gesehen.

00:34:40: Und das ist dieser Übertrag, wo, glaube ich, Innovation den ersten Schritt macht,

00:34:44: dann ein Verständnis folgt und dann plötzlich auch sich ein Gefühl einstellt,

00:34:47: wir können das machen, wir können hier Teil der Energiewende sein.

00:34:50: Oder nochmal eins weiter gesagt, ich war jetzt immer noch in der Maschine,

00:34:54: jetzt gehe ich mal ganz raus, hier ist der Produktionsprozess und hier vorne

00:34:57: sind natürlich auch bestimmte Teile, die im Produktionsprozess gebraucht werden.

00:35:01: Die werden ja nicht alle just in time dafür produziert, die Schraube,

00:35:05: sondern die kommen in Zwischenlager. Also ich produziere drüben die Schraube,

00:35:08: die kommt in den Zwischenlager, wenn ich die Schraube brauche,

00:35:11: nehme ich die Sachen aus dem Lager raus, verbaue die.

00:35:13: Das heißt, das Zwischenlager selbst ist ein Energiespeicher.

00:35:17: Die Schraube selbst hat auch Energie gespeichert in dem Moment und hat ein Flexibilisierungspotenzial.

00:35:23: Obwohl ich das jetzt, wenn ich die Schraube in der Hand habe,

00:35:24: ist das ja noch, da sehe ich jetzt noch nicht meine Energiekosten drin.

00:35:28: Und dieses Denken anzustoßen und dadurch auch ein Gefühl zu entwickeln,

00:35:32: dass die Leute sagen, ich kann auch bei mir flexibilisieren,

00:35:34: auch wenn ich es nicht gleich sehe und bin dadurch ein Teil von dieser Energiewende

00:35:37: und gehe deswegen auch mit, wenn so Verordnungen angefasst werden.

00:35:42: Das ist, glaube ich, was wir jetzt in den nächsten Jahren sehen werden.

00:35:45: Der Hub im Schraubenverdichter der Kühlanlage, da geht mein Ingenieursherz auf.

00:35:50: Vielleicht wird es der Titel von dem Podcast. Du hast eine Frage.

00:35:55: Ja, mein Name ist Frederik, ich arbeite für die Stiftung Klimaneutralität und

00:35:58: ich wollte mal fragen, was ihr davon haltet, Netzengelte nicht mehr über den

00:36:03: Verbrauch, sondern über die Kapazität abzuwickeln.

00:36:06: Ich sage nochmal kurz was dazu, warum sich das aus meiner Sicht zumindest bei

00:36:09: Haushalten aufdrängt, weil wir haben ja immer mehr wohlhabende Haushalte, die sich durch.

00:36:14: Solaranlage und Speicher eigentlich aus der solidarischen Finanzierung des Netzes

00:36:17: entfernen, weil die haben Eigenverbrauch, den optimieren die auch und alle anderen,

00:36:21: die es eben nicht tun können, zahlen die Netze zunehmend alleine.

00:36:24: Und die brauchen ja trotzdem im Winter, wenn sie dann die Wärmepumpe laufen

00:36:27: haben und die Sonne nicht scheint, eine hohe Kapazität aus dem Stromnetz,

00:36:30: was finanziert werden muss.

00:36:31: Und bei der Industrie könnte man ja eh eine solche Logik annehmen.

00:36:34: Also man muss natürlich kompensieren für hohe Energiekosten,

00:36:36: muss man irgendwie anders verteilen.

00:36:37: Aber die Strompreise wirken natürlich dann nochmal direkter,

00:36:40: wenn man die Flatrate hat eben für das Netz und dann nur die Strompreise dann flexibel wirken.

00:36:45: Ja, das ist eine super spannende Frage, weil das genau an diese Grundsätze von

00:36:49: Netzentgelten rangeht.

00:36:51: Ich habe da eine sehr andere Perspektive dazu, aber ich verstehe sozusagen die

00:36:54: Logik, warum man sagt, naja, gerade in dem Beispiel von PV-Haushalten,

00:36:58: die sozusagen eher die wohlhabenderen Haushalte sind und die nur manchmal das

00:37:01: Stromnetz nutzen und durch ein.

00:37:04: Niedrigen Leistungspreis relativ wenig Beitrag zur Finanzierung des Stromnetzes

00:37:08: leistet, da sehe ich sozusagen den Punkt total.

00:37:10: Das Hauptargument gegen höhere Leistungspreise, also eine höhere Zahlung dafür,

00:37:14: dass ich in wenigen Stunden sehr viel Strom verbrauche, was ja genau diese Privathaushalte

00:37:18: mit PV-Anlage treffen würde, ist, dass genau das gleiche Instrument auch dazu

00:37:22: führen würde, dass Flexibilität schwerer zu nutzen ist.

00:37:25: Wenn ich für meine Lastspitze zahle, dann habe ich einen Anreiz dafür,

00:37:29: möglichst gleichmäßig zu verbrauchen, weil wenn ich sozusagen in Extremfall,

00:37:32: ich zahle nur für die Lastspitze, dann zahle ich die niedrigsten Netzentgelte

00:37:35: pro verbrauchter Energie, wenn ich komplett Strich fahre.

00:37:39: Und diese Logik von, wir haben einen Leistungspreis, der sich immer genau auf

00:37:43: die höchste Lastspitze berechnet, hat auch dazu geführt, dass sehr viele Flexibilitätspotenziale

00:37:48: aktuell und in den Köpfen nicht genutzt werden oder wenn sie genutzt werden,

00:37:52: dann halt zur Vergleichmäßigung.

00:37:53: Deswegen bin ich ganz stark gegen einen hohen Leistungspreis.

00:37:56: Was aber sozusagen das Problem anders angehen würde und sinnvoller wäre aus

00:38:00: meiner Sicht, ist, zeitvariable Netzentgelte, die sind ja im Prinzip so eine

00:38:03: Art Leistungspreis, also wenn das Netzentgelt in den Winterstunden halt teurer

00:38:06: ist, also der Arbeitspreis davon,

00:38:08: dann habe ich einen Anreiz, da irgendwie meinen Verbrauch zu reduzieren,

00:38:11: wenn ich kann und die PV-Prosumer, die sozusagen auch einen Beitrag zur Netzfinanzierung leisten wollen,

00:38:16: die werden dann genauso betroffen, weil die sich in den Stunden halt nicht aus

00:38:19: dem Netz verabschieden können und müssten mehr zahlen und das wäre,

00:38:22: glaube ich, der deutlich sinnvollere Ansatz, als nur über einen Leistungspreis zu gehen.

00:38:26: Im Namen aller Poolbesitzer möchte ich für diese Antwort nochmal danken.

00:38:30: Aber es ist ein spannender Punkt, ist echt gar nicht so einfach sozusagen, das zu beantworten.

00:38:34: Aber was danach sozusagen anschließt, sozusagen dein Kollege Leon hatte das

00:38:39: auch so ein bisschen im Podcast mal gesagt, dass quasi diese Mini-Optimierung,

00:38:43: diese sozusagen Tomaten im Garten sowie Solaranlage auf dem Dach ist,

00:38:47: dass es eigentlich aus Netzsicht keinen Sinn macht.

00:38:50: Und da bin ich immer so ein bisschen verwirrt, weil in den Medien,

00:38:53: das treibt ja auch zum Beispiel Philipp Schröder von 1,5 sehr stark,

00:38:57: wird ja gesagt, naja, wenn man das aber smart optimiert, nicht wie Old Solar,

00:39:01: so jeder für sich, sondern im Sinne des Netzes, kann man da schon irgendwas reißen.

00:39:05: Und im Rahmen irgendeiner Linken-Diskussion hat der Nehmer gesagt,

00:39:07: das kann er aber gar nicht machen, weil ihm fehlen ja lokale Wetter- und Trafo-Daten.

00:39:13: Also es kann durchaus sein, dass es ein nationales Signal gibt.

00:39:15: Jetzt ist der Strom billig, weil viel mehr Sonne, aber hier in Berlin sozusagen

00:39:20: scheint irgendwie gerade die, scheint eben keine Sonne, sind irgendwie die Wolken.

00:39:24: Da müsste jetzt das Gaskraftwerk angeschaltet werden, aber das nationale Preissignal

00:39:29: sorgt dafür, dass alle 1,5 gesteuerten Anlagen quasi sozusagen diesen Strom

00:39:34: gar nicht zur Verfügung stellen, sondern die Batterie laden.

00:39:36: Und da bin ich immer so ein bisschen verwirrt, was du ja beschreibst mit den

00:39:38: großen Anlagen ist, die sind ja tatsächlich ja schon voll digitalisiert,

00:39:41: also da weiß quasi das Netz und der sozusagen in der Regel der Mittelspannungstrafo

00:39:45: sind die angeschlossen.

00:39:46: Wo ist die Leistung? So kann irgendwie an- und ausgeschaltet werden,

00:39:49: aber im Privathaushalten würde mich wundern, wie man überhaupt das netzdienlich

00:39:54: steuern kann, weil es ja nur ein Signal.

00:39:56: Gibt und diese Trafos ja noch bei weitem nicht digitalisiert sind,

00:39:59: da hatten wir auch schon folgendes, da sind wir noch 20 Jahre von entfernt,

00:40:03: dass die Netzbetreiber wissen, was die Trafos da gerade durchlaufen haben.

00:40:06: Das vielleicht kannst du ein bisschen aufklären.

00:40:08: Also es sind ja verschiedene Fragen. Die eine Frage ist, was brauchen wir,

00:40:13: damit Privathaushalte ihre Flexibilität netzdienlich nutzen können?

00:40:16: Und da muss man sich vielleicht einmal kurz fragen, was ist denn überhaupt netzdienlich?

00:40:19: Wir haben einmal die Frage gehabt, was ist sozusagen aus Erzeugungs- und Verbrauchssicht

00:40:24: sinnvoll? Nämlich, wenn die Sonne scheint, verbrauche ich mehr.

00:40:26: Das ist der Markt, das sehe ich am Strompreis. Und die andere Frage ist,

00:40:29: was kann denn das Netz zu mir gerade überhaupt liefern, wenn ich in Süddeutschland

00:40:33: sitze, in Norddeutschland weht der Strom, der Strompreis ist zwar niedrig,

00:40:36: aber der Strom kommt nicht über die Trassen nach Süddeutschland,

00:40:38: weil es sie noch nicht genügend gibt,

00:40:40: dann ist der Strompreis zwar niedrig, aber eigentlich ist es total doof,

00:40:44: wenn ich jetzt Strom verbrauche.

00:40:46: Wir haben eine einheitliche Geburtszone, habt ihr ja auch schon länger,

00:40:48: schon mehrmals diskutiert in eurem Podcast. hast.

00:40:51: Das heißt, der Strom ist überall in Deutschland gleich teuer.

00:40:54: Diese Netzsignale, Netzkosten werden nicht über den Strompreis wiedergegeben.

00:40:58: Und solange man das beibehält und sagt, wir haben eine einheitliche Strompreiszone

00:41:02: überall in Deutschland, haben wir den gleichen Strompreis und wir reflektieren

00:41:05: Netzengpässe nicht, kann man darüber auch, wird daran sich nichts ändern.

00:41:08: Und der alternative Mechanismus zu einer Geburtszuntteilung ist deshalb zeitvariable

00:41:13: Netzentgelte, die unterschiedlich sind, je nachdem, ob gerade ein Netzengpass vorliegt oder nicht.

00:41:18: Das heißt, wenn jetzt hier in Berlin gerade eine Wolke vor ist,

00:41:20: hier nicht genügend Strom nach Berlin fließen kann, weil Netzengpässe in der

00:41:26: Umgebung sind, dann müsste hier das Netzentgelt teurer sein.

00:41:30: Und es gibt die verschiedenen Netzebenen, also in Deutschland gibt es sieben

00:41:33: verschiedene Netzebenen von Höchstspannung zur Niederspannung.

00:41:38: Und in jeder dieser Netzebenen kann ein Engpass sein und es kann sein,

00:41:42: dass sozusagen auf einer hohen Spannungsebene kein Problem ist,

00:41:44: aber unten in der Zahnarztallee leider alle Elektroautos gleichzeitig laden

00:41:48: und der Strom deswegen da nicht abgenommen werden kann,

00:41:51: dann müsste man sozusagen noch ein zeitweibiges Netzentgelt pro Spannungsebene

00:41:55: haben und der ist sozusagen vom Übertragungsnetz, dann ist es ein niedriges

00:41:57: Netzentgelt und von der unteren Spannungsebene ist es dann leider ein hohes Netzentgelt.

00:42:01: Und um das machen zu können, muss man natürlich digitalisieren.

00:42:04: Also man muss sozusagen wissen, wo sind denn die Netzengpässe?

00:42:06: Im Moment wissen das die Verteilnetzbetreiber noch nicht. Die haben sozusagen

00:42:09: einfach viel zu wenig Informationen über ihr Netz.

00:42:11: Das muss kommen, das wird auch kommen.

00:42:14: Solange man nicht diese Echtzeitinformationen hat, kann man natürlich auch noch

00:42:18: einiges auf Basis von Prognosen machen.

00:42:20: Also wenn ich als Verteilnetzbetreiber weiß, wie viel Strom gestern zu der Zeit

00:42:24: rausgeflossen ist und ich weiß, heute ist ähnliches Wetter, dann kann ich mir

00:42:27: schon ausrechnen oder überlegen, Was ich glaube,

00:42:30: habe ich heute eine Netzüberlastung oder nicht und könnte dann entsprechend

00:42:34: darauf auch Netzentgelte anpassen.

00:42:36: Aber das wäre der Mechanismus, damit so eine Flexibilisierung netzdienlich passieren kann.

00:42:41: Auch für sozusagen perspektivisch, dann auch für Privathaushalte.

00:42:44: Und bei den Privathaushalten kommen noch dazu, die müssen halt diese Preissignale auch sehen.

00:42:50: Also nur wenn ich wirklich einen Echtzeitpreis für Strom bekomme,

00:42:54: habe ich überhaupt einen Anreiz dafür, meinen Verbrauch irgendwie zu verschieben

00:42:57: oder auch meine eigene PV-Erzeugung halt möglichst dann in den Stunden zu verbrauchen,

00:43:02: wenn die Stromkosten von außen günstig sind.

00:43:05: Und wenn ich einen konstanten Strompreis habe, dann verbrauche ich halt immer

00:43:07: dann meinen Strom, wenn ich ihn habe.

00:43:09: Und das muss nicht unbedingt der Zeitpunkt sein, wenn es aus Systemsicht sinnvoll ist.

00:43:12: Also die Eigenverbrauchsoptimierung hat eine andere Zielfunktion als die Kostminimierung im Gesamtsystem.

00:43:18: Das kann zufällig gleich sein. Es kann sein, dass ich sozusagen genau dann,

00:43:22: wenn bei mir die Sonne scheint, der Strompreis in Gesamtdeutschland auch günstig

00:43:25: ist und deswegen es gut ist, jetzt Strom

00:43:26: zu verbrauchen, dann ist Eigenverbrauchsoptimierung optimal für alle.

00:43:30: Wenn es nicht so ist, dann halt nicht. Und diese Zielfunktion,

00:43:33: also diese Übersetzung von der richtigen Zielfunktion an die Haushaltsbesitzer,

00:43:38: die funktioniert aktuell noch nicht.

00:43:40: Also das ist vielleicht falsch. Wer kann mit 1,5 Millionen nicht mehr die Steuern?

00:43:45: Er kann aktuell, wenn er Netzdiening steuert, dann hat er nichts davon.

00:43:50: Also wenn er das macht, indem er sich überlegt, ob jetzt hier gerade ein Netzengpass

00:43:55: ist, dann braucht er ziemlich viele Informationen und gute Prognosen.

00:43:58: Aber die hat er eben nicht.

00:43:59: Er hat die Informationen über das Netz nicht. Dann kann er nicht netzdienlich sein.

00:44:03: Dann kann er sozusagen strommarktdienlich sein.

00:44:05: Also sozusagen er kann dann verbrauchen, wenn viel Erzeugung ist.

00:44:09: Und das ist sozusagen aus Strommarktsicht gut, aber nicht fürs Netz.

00:44:11: Aber die Begriffe Netz und Markt gehen immer sehr durcheinander.

00:44:14: Also man sagt immer, ich verhalte mich netzdienlich und meint manchmal dann

00:44:18: damit, ich verbrauche dann Strom, wenn viel erzeugt wird.

00:44:21: Das ist sozusagen systemdienlich im Sinne von für den Strommarkt oder sozusagen

00:44:25: das, was wir Markt nennen.

00:44:26: Aber es ist nicht dienlich für die Leitungen, die im Boden liegen.

00:44:30: Wir sind ja auch ein Bildungspotast. Also jetzt wissen wir netzdienlich,

00:44:34: marktdienlich und systemdienlich sind unterschiedliche Sachen.

00:44:42: Hi, Konstantin, in die gleiche Richtung gehend, der Podcast auch mit Philipp

00:44:46: Schröder war spannend, vor dem Hintergrund, dass einfach die Stromlieferanten,

00:44:51: ich arbeite für einen oftmals gar nicht wissen, was der Kunde jetzt machen wird.

00:44:55: Wenn wir keinen Einblick haben über das Hemms, wie der Kunde interagieren wird,

00:44:57: wie jetzt die Verbraucher intelligent gesteuert werden, dann haben wir konstant

00:45:01: das Ausgleichsmengenrisiko und kaufen einfach falsch ein. Das geht so in die Richtung Incentive.

00:45:05: Wenn wir sozusagen einen Player haben wie euch, die uns klar mitgibt,

00:45:09: das sind die Bänder, in denen werden wir uns bewegen und wir bieten euch die

00:45:12: folgende Flexibilität an, ist das cool.

00:45:14: Aber was machen wir bei dem Endkunden, wenn wir da tausende Endkunden haben,

00:45:17: die sich irgendwie verhalten und wir unser Hemd nicht reinbekommen,

00:45:20: weil da schon eins verbaut ist?

00:45:22: Ja, also das ist eine sehr gute Frage und ich gehe mal kurz auf den ersten Teil

00:45:26: vor allem ein, weil wir das natürlich jetzt bei uns beim Kunden sehen und auch

00:45:29: mit dem Versorger besprechen.

00:45:31: Also tatsächlich beim Endkunden sind wir jetzt noch nicht angekommen,

00:45:34: auch wenn wenn, Anekdote, incentive gegründet wurde für Haushaltswärmepumpen

00:45:38: und dann haben wir gemerkt, das ist vielleicht ein bisschen viel Integration

00:45:41: für den Hebel, aber bei den großen Industrieunternehmen funktioniert es.

00:45:45: Also wie ist die Lage bei den Unternehmen?

00:45:49: Die Unternehmen sind ja Teil von einem Bilanzkreis und in diesem Bilanzkreis,

00:45:53: der muss immer ausgeglichen sein.

00:45:55: Und wenn der Stromversorger genau weiß, welcher Teilnehmer in diesem Bilanzkreis

00:46:01: sich wie verhält, Dann fällt es denen auch leicht, ausgeglichen zu sein.

00:46:05: Und heute, das hast du gerade sehr gut gesagt, heute ist es aber so,

00:46:10: dass die Stromversorger auf Basis ihrer eigenen Prognosen versuchen,

00:46:13: den auszugleichen, den Bilanzkreis.

00:46:14: Das heißt, die können nicht wirklich, die können bis zur Messstelle gucken und

00:46:18: dann sind sie blind. Also was passiert da im Unternehmen wirklich?

00:46:20: Und das ist ja was, was wir mit unserer Software abbilden. Wir gehen sozusagen auf jede Anlage.

00:46:24: Wir können nicht nur sagen, die Kühlung läuft und verbraucht viel Energie,

00:46:27: sondern wir sehen auch, wie kühl ist es im Kühlhaus?

00:46:30: Wie kühl ist die Luft? Wie kühl ist das Produkt?

00:46:34: Daraus können wir dann, und das ist wieder was, was ein Mensch jetzt nicht mehr

00:46:37: leisten kann, aber alle diese Datenpunkte, die nehmen wir zusammen und das kann

00:46:39: dann wirklich nur die KI zu sagen, morgen wird das so, übermorgen wird das so

00:46:44: und können da genau das liefern.

00:46:46: Wenn jetzt der Kunde anfängt zu flexibilisieren, also wir haben vorher gehört,

00:46:50: wenn der Strom teuer wird, fahren wir runter, wenn der Strom günstig wird, fahren wir hoch.

00:46:55: Da gibt es zwei Arten von Stromversorgern. Die einen sagen,

00:46:59: könnt ihr bitte aufhören, das intelligent zu steuern, das kennen wir nicht,

00:47:03: das war noch nie so und drohen irgendwie mit Rauswurf, dann verlängern wir euren

00:47:08: Vertrag nicht, wenn ihr das macht. Also wirklich so aktiv sich dagegen stellen.

00:47:12: Und es gibt andere Stromversorger, und das scheint ja bei euch dann so zu sein,

00:47:16: die in diese Richtung denken und sagen, gut, was ihr da macht,

00:47:19: wir müssen es nur verstehen.

00:47:21: Und das ist auch was, was die progressiven Unternehmen wirklich machen.

00:47:24: Die sagen quasi, du hattest jetzt gerade das nächste schöne Wort für heute für

00:47:28: den Bildungspodcast, Ausgleichsenergiekostenrisikominimierung. Genau.

00:47:34: Kann ich gleich nochmal kurz erklären. Es geht darum, dass diese,

00:47:37: wenn ein Bilanzkreis nicht ausgeglichen ist, dann muss es ein Ausgleich stattfinden.

00:47:43: So eine Ausgleichsenergie muss, sagen wir mal, da wurde zu wenig verbraucht, muss zugeführt werden.

00:47:50: Und diese Ausgleichsenergiekosten, die muss ja irgendjemand tragen,

00:47:53: weil der Stromversorger, der muss die einkaufen, die Energie.

00:47:55: Er sagt, hey, mein Bilanzkreis war nicht ausgeglichen, du, ich habe was prognostiziert,

00:47:59: du hast weniger verbraucht, als du prognostiziert warst, ich muss dieses zuführen,

00:48:03: und diese Kosten, die werden dann umgelegt und das finden die Unternehmen eigentlich

00:48:07: nicht so witzig, weil die müssen dann mitzahlen für diese Kosten und das ist

00:48:10: ein Ausgleichsenergiekostenrisiko.

00:48:12: Also ich muss vielleicht damit zahlen oder ich kriege eine Umlage.

00:48:16: Und jetzt gibt es aber progressive Unternehmen, die sagen zu den Stromversorgern,

00:48:19: wisst ihr was, ich zahle diese Umlage nicht mit für alle in meinem Bilanzkreis,

00:48:23: sondern ich möchte mein Ausgleichsenergiekostenrisiko selber tragen.

00:48:28: Ich zahle die, wenn ich davon abweiche, was ich gesagt habe,

00:48:31: dann zahle ich das selber.

00:48:32: Dafür brauchen die aber sehr gute Prognosen. Die liefern dann von sich die Prognose,

00:48:37: die sagen, ich weiß ja, was bei mir hinter der Messstelle ist,

00:48:39: ich weiß ja, was bei mir ist im Kühlhaus und wo das wie warm ist und so weiter.

00:48:43: Und sagen dann zum Energieversorger, ich sag dir, wie ich verbrauchen werde.

00:48:47: Und nur wenn ich das nicht treffe, dann muss ich was zahlen.

00:48:50: Manchmal auch nicht, weil es dann kann ja auch positiv sein für den Stromversorger,

00:48:53: aber das lassen wir jetzt für heute mal raus, sozusagen in der nächsten Folge.

00:48:58: Und dieses Risiko, dass ich diese Kosten tragen muss, weil ich meinen eigenen

00:49:03: Vorkasten nicht getroffen habe, das will ich minimieren.

00:49:06: Und das machen wir dann zusammen mit den Unternehmen, dass wir sagen,

00:49:08: nehmt eure Ausgleichsenergiekosten in die eigene Hand, sagt zum Stromversorger

00:49:12: einfach, ich mach das schon.

00:49:13: Gebt dem die Daten von hinter der Messstelle, also nicht genau die Daten,

00:49:16: aber die Prognose, helft dem quasi, euch besser einzuschätzen und dann könnt

00:49:20: ihr auch dieses Risiko auf euch nehmen.

00:49:22: Und dadurch sparen die natürlich ordentlich Geld, weil diese Umlage nicht mehr

00:49:24: zahlen und weil auch der Energieversorger keinen Vorkast mehr machen muss,

00:49:28: was er eh nicht so gut kann.

00:49:29: So, und jetzt komme ich zurück zu diesen zwei Energieversorgen.

00:49:32: Die einen sagen, hört sofort auf damit.

00:49:34: Wir wollen, dass ihr schön predictable bleibt, schön vorherhersagbar.

00:49:38: Wir sind zwar immer ein bisschen daneben, aber Hauptsache, ihr bewegt euch nicht

00:49:40: und macht auch nicht mit bei dieser smarten Verbrauch, weil viel erneuerbare

00:49:44: Energie da ist, verbrauchen wir viel, sondern fahrt einfach weiter immer Strich,

00:49:47: ignoriert einfach, wie viel erneuerbare Energie im Netz ist.

00:49:50: Das ist natürlich überhaupt nicht förderlich. Und es gibt die anderen,

00:49:52: die sagen, cool, dass ihr das macht, können wir mal auch in diese Daten reinschauen.

00:49:56: Und dann gibt es quasi plötzlich ein Handshake, dass die Energieversorger sagen,

00:49:59: ey, das ist ja cool, wir können jetzt besser unsere Kunden einschätzen.

00:50:02: Und jetzt denken wir mal so ein bisschen, so denken wir natürlich bei Incentive,

00:50:05: jetzt denken wir uns mal einen Bilanzkreis, wo alle Unternehmen das nutzen,

00:50:08: ihren Energieversorgern zur Verfügung stellen und die Energieversorger quasi

00:50:11: alle Daten auch vom Innenunternehmen sehen können,

00:50:14: natürlich nicht genau die Daten, aber die Prognose vom Energieverbrauch und

00:50:17: plötzlich können die viel besser einschätzen,

00:50:20: Und können daraufhin auch viel besser ihren eigenen Strom einkaufen.

00:50:22: Und so sinkt eigentlich der Strompreis insgesamt.

00:50:25: Und das ist ja was, was wir, wenn wir hier darüber sprechen,

00:50:28: wie schnell diese Sachen umgesetzt werden, das ist ja auch ein bisschen das

00:50:31: perfide. Wir gehen jetzt durch ein, ich sag mal, Investitionstal,

00:50:35: wo jetzt investiert werden muss.

00:50:37: Aber wenn die Erneuerbaren mehr genutzt werden und diese Grundlast reduziert

00:50:43: wird, dann ist ja am Ende der Gesamtpreis vom Strom ist ja dann günstiger.

00:50:47: Also das, was die Firma sagt, die diese Hochtemperaturspeicher baut,

00:50:51: in Deutschland ist es nicht besonders günstig. Das nimmt ja ab.

00:50:54: Es wird ja eigentlich günstiger. Wir müssen nur einmal durch dieses Investitionsteil durch.

00:50:58: Da müssen jetzt alle einmal mitmachen und danach ist der Preis ja günstiger.

00:51:02: Das heißt, das ist wirklich eine spannende, auch Motivationsfrage.

00:51:05: Wie können wir uns als Land dahin bewegen? Finde ich gut. Bisschen Optimismus hier.

00:51:10: Du hast noch eine Frage. Hi, Jakob von CleverBud. Ich habe genau daran gehende

00:51:14: Anschlussfragen. Und zwar, ich finde es mega cool, was ihr macht.

00:51:18: Ihr tragt aber letztendlich auch dazu bei, dass letztendlich der Spread am Spotmarkt

00:51:21: geringer wird, was ja auch ein bisschen eure Marge kannibalisiert.

00:51:24: Wie geht ihr damit um? Wie entwickelt sich euer Geschäftsmodell?

00:51:28: Also das ist eine sehr gute Frage für die Zukunft.

00:51:33: Du schaust quasi sozusagen weit in die Zukunft und sagst, wenn sich dieser Spread

00:51:36: immer weiter verringert, wenn irgendwann alle komplett durchflexibilisiert sind,

00:51:40: dann gibt es ja keinen Spread mehr.

00:51:41: Das ist gut, oder? Das ist optimal, wenn wir da angekommen sind.

00:51:47: Das ist ja quasi ein bisschen, wie du sagtest, der Anschluss an dieses Zukunftsszenario,

00:51:50: was ich gerade aufgemacht habe.

00:51:52: Wir bekommen diese Frage ja vor allem oft von Geschäftsführern,

00:51:56: Geschäftsführerinnen von den Unternehmen.

00:51:58: Die sagen, wir entscheiden uns jetzt hierfür, dann machen wir diesen Weg mit,

00:52:01: aber irgendwann geht das doch weg.

00:52:03: Und die, wir können da gleich nochmal tiefer dran einsteigen,

00:52:06: weil das ist wirklich ein interessantes Gefangenen-Dilemma. Genau,

00:52:09: wir haben noch ganz viel Zeit zum Networken.

00:52:11: Aber die kurze Antwort für jetzt, heute daran teilzunehmen, wird sich in jedem

00:52:17: verloren, weil so schnell schaffen wir nie im Leben einen perfekt austarierten Markt,

00:52:23: dass sich da nicht zwischendurch eine Solaranlage, ein Wärmespeicher,

00:52:28: also ein Wärmespeicher geht bei ein paar tausend Euro los, ein Hochtemperaturspeicher,

00:52:31: von dem wir geredet haben, kostet fünf bis zwölf Millionen.

00:52:33: Aber je nach Unternehmensgröße, diese Investitionen werden sich immer lohnen.

00:52:37: Siehst du das auch so, Anselm?

00:52:40: Ich mache mir auf jeden Fall keine Sorgen davon, dass wir einen zu konstanten

00:52:43: Strompreis haben, dass Flexibilität sich in Zukunft nicht mehr lohnen würde.

00:52:46: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das jemals erleben werde.

00:52:48: Und ich glaube, meine Prognose ist auch eher, wir werden eher einen deutlich

00:52:51: variableren Strompreise haben und der Spread wird größer werden und nicht kleiner

00:52:54: werden. Denn sehen wir ja auch in den letzten Jahren, dass es tendenziell auch

00:52:57: mehr negative Preise gibt.

00:52:59: Und natürlich sozusagen Ausbau von Flexibilität dämpft es wieder.

00:53:03: Aber wir werden ja umstellen auf Erneuerbare und es wird viel Solar sein,

00:53:07: es wird viel Wind sein und es wird garantiert in Zukunft nicht möglich sein,

00:53:10: diese PV-Spitzen, die wir immer erzeugen werden,

00:53:13: weil wir gar nicht so viel Verbrauch abnehmen können, um diese Spitzenleistung

00:53:16: in den Hochsomertagen abzunehmen.

00:53:19: Da wird es immer eine große Variabilität geben. Ich mache mir da überhaupt keine

00:53:22: Sorge, dass eure Geschäftsmodelle da in irgendeinem Raum bedroht sind.

00:53:25: So, wir sind schon leider so ein bisschen am Ende der Zeit.

00:53:27: Noch zwei letzte kurze Fragen vielleicht und kurze Antwort noch.

00:53:34: Alles klar, kurze Frage. Ich bin Alex von ONU und wir sitzen ja hier zusammen

00:53:38: zum Thema industrielle Flexibilität.

00:53:40: Jetzt haben wir viel über so operative Hindernisse, wie kann man sowas umsetzen

00:53:43: geredet, über Sonderregelungen in den Netzentgelten für Großkunden geredet und

00:53:47: nochmal ganz rausgesumt.

00:53:49: Wir haben Flexibilität, die wir in der Industrie nutzen können und die wir in

00:53:53: den Privathaushalten nutzen können. Was meint ihr, wird für die Zukunft der

00:53:57: größere Hebel oder wie wichtig sind die beiden Bereiche?

00:54:00: Ich würde es gar nicht gegeneinander ausspielen. Ich glaube,

00:54:02: wir brauchen alle Flexibilität, die wir nutzen können. Wir sollten auch alles nutzen.

00:54:06: Wir haben 500 Terawattstunden Stromverbrauch in Deutschland.

00:54:10: Davon sind 200 Industriehaushalte, sind, weiß nicht genau, weniger.

00:54:15: Wir sollten alles an Flexibilität nutzen, was da ist und wo wir nicht groß neu investieren müssen.

00:54:20: Also es gibt so viel Flexibilitätspotenziale, die wir nutzen können,

00:54:22: ohne extrem große neue Anlagen zu bauen.

00:54:25: Die müssen wir auch bauen, aber wir sollten erstmal die Potenziale nutzen,

00:54:28: die wir nutzen können, ohne neu zu investieren.

00:54:31: Wir brauchen alles davon. Wie viel nutzen 19A? 90 Terawattstunden.

00:54:37: Also knapp die Hälfte von dem Industriestromverbrauch hat gerade die Befreiung

00:54:41: für gleichmäßig verbrauchen.

00:54:43: Das heißt, knapp die Hälfte vom Industriestromverbrauch, ein Fünftel vom Gesamtstromverbrauch

00:54:46: in Deutschland, hat ein Verbot zu flexibilisieren.

00:54:49: Wenn wir das kippen, dann ist auf jeden Fall schon mal ein Beitrag mehr.

00:54:52: Das wird nicht die Welt retten, aber es wird ein Beitrag sein.

00:54:54: Nikola, A oder B? Also Industrie oder dezentral? Kurze Antwort.

00:54:58: Nochmal bitte. Also die Frage war ja sozusagen, wo ist mehr Potenzial, Industrie oder?

00:55:03: Ich traue mich das nicht zu beantworten, weil ich der Industrie natürlich das

00:55:06: Potenzial jeden Tag vor Augen habe.

00:55:08: Ich möchte aber nochmal dazu eine Lanze brechen für die Industrieunternehmen.

00:55:11: Wir haben mehrere Kunden, die von dieser 7000-Stunden-Regel profitieren.

00:55:16: Das ist nicht so, dass die deswegen sich nicht Richtung Flexibilisierung bewegen

00:55:21: wollen, sondern die klopfen trotzdem an und sagen, wir haben das.

00:55:24: Dann nehmen die sozusagen diese anderen Benefits trotzdem mit,

00:55:28: Spotmarkt etc. Und beim Netzentgeltmodul, was wir sonst anbieten,

00:55:31: was ein riesen Ersparnis ist für die meisten Unternehmen, die davon nicht profitieren,

00:55:34: sagen wir halt, okay, wir machen irgendwie einen günstigen Preis und ihr könnt

00:55:38: das trotzdem noch mitnehmen.

00:55:39: Also da kommen wir den Unternehmen dann entgegen, weil wir das natürlich toll

00:55:41: finden, wenn die das nutzen.

00:55:42: Die Ersparnisse sind quasi, ich sage jetzt mal ganz hart, ist ja nicht deren

00:55:46: Schuld, dass die falsche Inzentiviert wurden.

00:55:48: Wenn der Incentive erstmal da ist, also deswegen heißen wir am Ende auch so,

00:55:51: dass wir sozusagen einen neuen Incentive anbieten. Letzte Frage.

00:56:00: Moin, Jörn von Aurora. Ich habe eine Frage, vielleicht A, an Incentive,

00:56:06: um wie viel Stunden oder Viertelstunden, Stunden,

00:56:10: mehrere Stunden können eure Kunden das verschieben und was ist vielleicht so

00:56:14: euer Rekord, um wie viele Stunden ihr was verschieben konntet und B,

00:56:19: wo seht ihr eigentlich so das Potenzial in Gigawatt für Lastflexibilität,

00:56:25: sag ich mal vor und nach der Netzentgeltreform?

00:56:29: Also Gigawatt, nicht Gigawatt schon.

00:56:32: Gigawatt, genau. Also ich kann ja mal den ersten Teil der Frage,

00:56:37: der zweite, aber den ersten Teil würde ich sagen, also die erste Frage ist ja,

00:56:42: um wie viel können wir das verschieben?

00:56:44: War deine Frage sozusagen. Ich

00:56:45: habe jetzt hier irgendeinen Vorgang und der führt jetzt zur Lastspitze.

00:56:48: Das Interessante ist ja, dass es eigentlich nur um einzelne Viertelstunden geht.

00:56:53: Also es geht gar nicht darum, die LKW, E-LKW-Ladung oder das Hochfahren der

00:56:59: Maschine von 6 Uhr früh auf 10 Uhr 30 zu verschieben und jetzt muss ich auf einmal alles umbauen,

00:57:04: sondern was wir machen im ersten Schritt, das ist auch spannend für die Geschäftsführer,

00:57:08: dann haben wir darüber gesprochen, teilweise auch für die Werksleitung selbst,

00:57:11: dass die in unseren Analysen.

00:57:15: Zeigen wir in einzelnen Punkten die Viertelstunden, wie hoch die liegen.

00:57:20: Und oft kommt raus, um ihr Hochlastzeitfenster zu treffen, müssen wir nur drei

00:57:24: oder vier Viertelstunden quasi runternehmen.

00:57:27: Und wenn man jetzt alle Anlagendaten hat, dann kann man sich angucken,

00:57:29: okay, diese Lastspitze, das ist ja ein Aufsummieren aller Lasten im Unternehmen.

00:57:33: Wodurch kam den jetzt zusammen? Und ich kann dir jetzt keine Zahlen nennen,

00:57:37: wie weit wir das verschoben haben, aber was ich sagen kann, ist,

00:57:39: teilweise geht es halt darum, den E-LKW nicht um 9.45 Uhr zu laden, sondern um 10.

00:57:44: Und so, so dass sich nichts überschneidet, weil nur für die eine Viertelstunde

00:57:47: hat sich das überschnitten.

00:57:48: Dadurch kam die Lastspitze und das haben wir gerade gehört, eine Lastspitze

00:57:52: wird über das ganze Jahr gerechnet.

00:57:54: Und das ist eben dieser Riesenkostenblock.

00:57:57: Und dann vielleicht noch eine andere Anekdote, wir haben diese Hochlastzeitfenster

00:58:00: gehört, man muss sich dafür anmelden, man muss sagen, ich möchte daran teilnehmen

00:58:04: und da Geld sparen, wenn ich da weniger verbrauche.

00:58:06: Und wir haben auch mal mit einem Kunden gesprochen, der hatte sich einfach nicht

00:58:08: angemeldet und das waren dann nur, der hat, brauchte uns gar nicht,

00:58:11: der war schon in seinen Hochlastzeitfenstern, war aber nicht angemeldet.

00:58:14: Und das waren dann halt 650.000 Euro Kosten, einfach eben da weg,

00:58:18: einfach weil Anmeldung nicht ausgefüllt.

00:58:20: Also das sind sozusagen so, das sehen wir dann so und dann der größte Teil braucht

00:58:25: uns natürlich da trotzdem, um da drin zu liegen. Aber es gibt halt auch diese Fälle.

00:58:29: Anselm, hast du noch eine Antwort auf den zweiten Teil der Frage?

00:58:32: Also sozusagen Potenziale unter unterschiedlichen Reformvorschlägen, die so rumgeistern?

00:58:37: Ich glaube, niemand weiß das und am wenigsten wissen das Industrieunternehmen,

00:58:40: weil die sich darüber keine Gedanken gemacht haben, weil sie sich darüber keine

00:58:44: Gedanken machen mussten.

00:58:45: Die BNSA hat jetzt dieses Eckpunktepapier vorgelegt und hat eine Konsultation

00:58:49: gemacht und fragt die Industrieunternehmen, was sie glauben,

00:58:52: wie viel Potenziale sie denn selber haben.

00:58:53: Ich glaube nicht, dass da sinnvolle Antworten daraus kommen.

00:58:55: Ich bin gespannt, was daraus kommt, aber ich glaube nicht, dass das irgendwie

00:58:57: sinnvoll ist, weil erst mal haben sie wenig Anreiz dafür zu sagen,

00:59:00: wir sind sehr flexibel, weil dann streichen sie die Ausnahmeregelung.

00:59:05: Und ich glaube, sie wissen es nicht. Und das wird, glaube ich,

00:59:09: eine ganz große spannende Frage sein, Nein, was gibt es alles für neue Business-Case,

00:59:14: die jetzt erst überhaupt entstehen können, wenn Lastflexibilität mehr zugelassen

00:59:18: wird, weil die Regulatorik sich ändert.

00:59:21: Ich mache da keine Prognose in Zahlen. Ich freue mich auf alles,

00:59:24: was kommt. Und ich glaube, es wird viel, viel mehr, als wir denken.

00:59:27: Gut. Ich glaube, damit...

00:59:32: Beschließen wir den Post aus. Ja, Zeit ist um. Mehr als eine Stunde hört sowieso keiner.

00:59:37: Deswegen, den Raum haben wir noch ein bisschen. Und das ist so ein bisschen Netzwerkraum.

00:59:40: Deswegen hat Olivia fairerweise gesagt, es soll sich jetzt, wir machen ja keine

00:59:43: große Vorstellung, sondern wenn jeder von euch einmal nach links und rechts

00:59:46: schaut, das ist jetzt schlecht für die Leute, die am Rand sitzen,

00:59:48: aber sozusagen einmal guckt, wer ist denn da eigentlich?

00:59:51: Es sind total viele spannende Leute dabei. Ich habe wieder eine ganze Menge

00:59:53: gelernt. Neue Fachbegriffe, die ich auf jeden Fall im Follow-up mit Philipp

00:59:56: Schröder verwenden werde.

00:59:58: Ich hatte erst Angst, als du gefragt hast, dass wir in das spitschen,

01:00:00: weil ich bin ja einer dieser betroffenen Haushalte. mit dem Pool.

01:00:03: Das hat sich total sinnvoll angehört, als du das vorgeschlagen hast.

01:00:05: Aber zum Glück habe ich jetzt, dein Argument habe ich mir von Anselm,

01:00:08: das habe ich mir gemerkt, da muss ich gar keine Angst vor haben,

01:00:11: dass hier die Kapazitätengrenze angeführt wird. Ich hoffe, es hat allen gefallen.

01:00:15: Für uns wäre es cool, wenn ihr noch so ein bisschen Feedback gebt.

01:00:18: Wir wollen das ja weitermachen.

01:00:19: Wann sind die nächsten Energiefrühstücke? Irgendwas in Köln? 2.

01:00:23: Oktober in München, auch mit der von allen sehnlich erwarteten Wiesentischverlosung.

01:00:30: Also wenn ihr da irgendwie, ich war selber noch nie auf dem Oktoberfest,

01:00:32: keine Ahnung, was euch da erwartet, aber wenn ihr da mitkommen wollt,

01:00:35: dann meldet euch da auch noch an. 2.

01:00:37: Oktober München, wahrscheinlich so um die Jahreswende irgendwann Köln.

01:00:41: Okay, und wir wollen das auch nicht, dass das letzte Energiestück hier in Berlin,

01:00:46: weil das haben wir nur gemacht, weil ich so selten in Berlin bin und wir gestern

01:00:48: Party hatten und nicht zufälligerweise hier bin. Wir machen das auch noch öfter.

01:00:52: Vielen Dank, dass ihr da wart. Vielen Dank an Ressourcenmangel. Vielen Dank an euch.

01:00:55: Esst gerne noch ein bisschen Brötchen, trinkt Kaffee, tauscht euch aus,

01:00:59: gebt uns Feedback und der Podcast geht Du kontrollierst ja die Live-Gänge,

01:01:04: das weiß ich auch nicht genau. Aber es geht live.

01:01:06: Geht gleich, genau. Vielen Dank, großen Applaus für die Gäste hier.

01:01:11: Jo, das war's. Also die, ich glaube, 55.

01:01:16: Folge der Energiezone und gleichzeitig zweite Live-Energiefrühstück.

01:01:20: Ich hoffe, wir haben das richtige Maß an fachlicher Tiefe und allgemeiner Relevanz für euch getroffen.

01:01:26: Wenn nicht, gerne Beschwerden wie immer an mich und Alex schicken,

01:01:30: entweder im Forum oder über die bekannten Kanäle per E-Mail,

01:01:34: team.at, energiezone.org oder auf LinkedIn einfach.

01:01:38: Ich fand es persönlich besonders toll zu sehen, wie immer neue,

01:01:41: kluge Fragen aus dem Publikum gestellt wurden.

01:01:44: Leider konnten wir nicht alle eure Fragen dran nehmen, aber da merkt man irgendwie

01:01:47: immer wieder, dass die ganze Energiezone-Community sehr schlau und sophisticated

01:01:53: im ganzen Energiespace ist.

01:01:54: Der Spirit beim anschließenden Networking fand ich auch irgendwie einzigartig

01:02:01: und konnte ja vielen fachlichen spannenden Gesprächen von euch lauschen und

01:02:05: neue interessante Persönlichkeiten kennenlernen. Das war echt cool.

01:02:08: Also in meinen Augen voller Erfolg fürs zweite Energiefrühstück und umso mehr

01:02:12: freuen wir uns jetzt auch schon auf das dritte in München am 2.

01:02:15: Oktober. Meldet euch an.

01:02:16: Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und ja, hier wieder auch ein tolles

01:02:21: Event für die Energy Community.

01:02:23: Und mit etwas Glück könnt ihr sogar nach dem Frühstück mit uns dann auf die

01:02:29: Wiesen und dort bei ganz vielen Maß weiter Fachsimpeln anmelden.

01:02:33: Könnt ihr euch unter www.energiefrühstück.de oder schaut einfach in die Shownotes.

01:02:38: Übrigens ist es dann auch ganz persönlich meine Premiere auf dem Oktoberfest,

01:02:43: also dann bin ich doppelt aufgeregt und voller Vorfreude.

01:02:47: Also, bis spätestens dahin, alles Gute und bis zum nächsten Mal.

01:02:50: Music.