**"Wir machen die nächste Live-Aufnahme in Berlin am 13.09 und in München am 02.10. Vor-Anmeldung unter: www.energiefrühstück.de **

E#51 Dr. Sarah Debor Leiterin des Geschäftsfeldes Urbanes Wohnen und Gewerbe bei Naturstrom AG

Shownotes

**"Wir machen die nächste Live-Aufnahme in Berlin am 13.09 und in München am 02.10. Vor-Anmeldung unter: www.energiefrühstück.de **

"Die Welt mit 100% erneuerbaren ist möglich, die Lösungen sind da, und es ist alles viel einfacher als die meisten denken."

Das gibt uns Dr. Sarah Debor mit. Als Leiterin des Geschäftsfeldes Urbanes Wohnen und Gewerbe - dezentrale Energieversorgung bei der NATURSTROM AG kennt Sie sich bestens im Thema aus.

https://www.naturstrom.de

Sarah teilt spannende Einblicke in die Entwicklung der Naturstrom AG seit der Gründung 1998 als Pionier im Bereich erneuerbarer Energien. Wir diskutieren die Herausforderungen und Chancen der Wärmeversorgung, insbesondere in städtischen Gebieten, sowie wie Naturstrom nachhaltige Energielösungen wie Nahwärmenetze und Bioenergie in Gemeinden implementiert, um die regionale Energieerzeugung und -nutzung zu fördern.

Der Fokus liegt nun auf der Energieversorgung in Städten und Quartieren. Im weiteren Verlauf des Podcasts analysieren wir die Entwicklungen im erneuerbaren Energiemarkt, insbesondere im urbanen Bereich, wo die Energiewende stattfinden muss. Wir erkunden unerschlossene Energiequellen wie Erdwärme und Abwasserwärme für die Wärmeversorgung in Quartieren und konzentrieren uns auf strombasierte Wärmelösungen mit Wärmepumpen. Als Fachexperten arbeiten wir bei Naturstrom an dezentralen und erneuerbaren Wärmeprojekten mit dem Ziel, 100 % erneuerbare Wärmelösungen in Quartiere einzuführen. Unsere Projekte betonen die Einbindung der Bewohnerinnen und Bewohner in nachhaltige Energielösungen.

In der Podcast-Episode diskutieren wir das Potenzial des Marktes für erneuerbare Energielösungen in der Wärmeversorgung und betonen die Zukunftsfähigkeit dieser Lösungen trotz anfänglich höherer Kosten. Es wird die Wichtigkeit von langfristigen Investitionen in nachhaltige Energielösungen hervorgehoben und darauf eingegangen, wie Stakeholder wie Wohnungsgesellschaften, Projektentwickler und Bauherren davon profitieren können.

Auch die Themen lokale Energiequellen, Betreibermodelle und die Einbindung von Partnern wie Kommunen und Landwirten werden angesprochen.Zum Schluss des Gesprächs tauschen wir Gedanken über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der nachhaltigen Wärmeversorgung aus, diskutieren Verbrauchskosten, erneuerbare Technologien wie Wärmepumpen und Biomasse sowie die Bedeutung lokaler Ressourcen. Wir betonen, dass eine 100% erneuerbare Welt möglich ist und stellen zukünftige Projekte wie das Abwasser-Wärmeprojekt in Köln vor. Die Wichtigkeit von Offline-Events und Networking zur Diskussion dieser Themen wird herausgestellt, während wir darauf aufmerksam machen, dass es noch Herausforderungen zu bewältigen gibt und die aktive Beteiligung der Zuhörer für eine nachhaltige Energiezukunft wichtig ist.

Webseite: https://www.energiezone.org Community: https://forum.energiezone.org Feedback: team@energiezone.org Alexander Graf: https://www.linkedin.com/in/alexandergraf/ Ilan Momber: https://www.linkedin.com/in/imomber/

Kapitelmarker: 00:00:00 Vorstellung und Intro zur Folge 00:00:28 Die Wärmewende mit Sarah von Naturstrom 00:02:53 Einblick in Naturstroms Büro und Deutschland-Spiel 00:09:19 Pioniere der erneuerbaren Energie bei Naturstrom 00:13:47 Wärmeplanungsherausforderungen in Kommunen 00:17:54 Der Paradigmenwechsel zur strombasierten Wärmeerzeugung 00:23:09 Naturstroms Projekte und Wärmelösungen 00:27:00 Mieterstrom und Wärme nahbar machen 00:28:58 Marktchancen im Bereich erneuerbare Wärme 00:37:49 Tiefen-Geothermie: Technologie und Herausforderungen 00:45:49 Kostenvergleich: Erneuerbare vs. konventionelle Wärme 00:49:09 Preisgestaltung: Wärmeversorgung in Euro pro Wohneinheit 00:55:53 Abwasser-Wärmeprojekt in Köln: Bauprozess startet 00:57:15 Verantwortungsbewusster Umgang mit Energiequellen 00:57:27 Zukunftsausblick: 100% erneuerbare Welt möglich 00:58:51 Nachhaltige Wärmeversorgung: Diverse Ansätze und Herausforderungen

Transkript anzeigen

00:00:00: Music.

00:00:09: Willkommen zusammen und herzlich willkommen beim Energiezone-Podcast.

00:00:12: Insbesondere für all diejenigen, die die aktuelle Kassenzone-Folge mit Martin

00:00:17: Last zum Thema Energieautarke Quartiere gerade gehört haben,

00:00:22: den Content ganz gut fanden und Alex Radt gefolgt sind, hier mal reinzuhören,

00:00:26: haben wir die perfekte Anschlussfolge für euch.

00:00:29: Also quasi im Thema bleibend, Sarah von Naturstrom zu Gast und besprechen die Wärmewende.

00:00:36: Also die Frage, wie schaffen wir es in Deutschland, die Wärmeversorgung nachhaltig

00:00:42: zu 100 Prozent erneuerbar zu stemmen.

00:00:45: So, und für alle, die jetzt hier neu rübergesprungen sind und auf jeden Fall

00:00:49: als erstes unseren Energie-Podcast hören, auf jeden Fall direkt eure Lieblingsplattform

00:00:56: ansteuern und abonnieren, dass ihr keine Folge mehr verpasst.

00:01:00: Wer mich noch nicht kennt, ich bin Ilan, also Ilan Momber mit Alex Graf zusammen,

00:01:05: einer der beiden Co-Hosts von Energiezone.

00:01:09: Hauptberuflich bin ich Gründer und Geschäftsführer von einer B2B-SaaS-Firma

00:01:12: namens ONU.energy, wo wir uns um die Energiebeschaffung von Großverbrauchern

00:01:18: im Bereich Strom und Gas kümmern.

00:01:20: Bei der Energiezone, letztes Jahr aus der Kassenzone ausgegliedert und so richtig

00:01:25: auf eigene Beine gestellt, analysieren wir ja alle möglichen Energiestrategien und Geschäftsmodelle.

00:01:33: Wir sprechen wöchentlich mit GründerInnen und CEOs von Energiefirmen,

00:01:39: Gesellschaften, die die deutschen Netze betreiben, Startups,

00:01:42: Scale-Ups und sowieso alle möglichen wichtigen AkteurInnen über jeweiliges Geschäftsmodell

00:01:49: und Strategie, sich im Energiemarkt gut aufzustellen.

00:01:53: Wenn ihr aufmerksam zuhört, so hoffen wir zumindest, nehmt ihr einiges mit an

00:01:58: Marktverständnis, Trends und könnt einfach schlau mitdiskutieren.

00:02:04: Und in der heutigen Folge ist unsere Gästin, wie gesagt, Sarah, Dr.

00:02:08: Sarah Debor, ist die Leiterin des Geschäftsfeldes Urbanes Wohnen und Gewerbe,

00:02:14: dezentrale Energieversorgung bei Naturstrom AG.

00:02:18: Ich war vergangenen Freitag im Berliner Naturstrom-Office hier in Mitte und

00:02:22: habe mir mit ihr vor allem Wärmethemen besprochen.

00:02:27: Ich finde, Sarah ist eine super spannende Persönlichkeit, die ja auch schon

00:02:31: sehr lange in der Branche ist,

00:02:32: mit viel Herzblut und vor allem Fachwissen und ja einfach einer guten Perspektive

00:02:37: auf die Herausforderungen im Bereich Wärmeversorgung, insbesondere Quartierslösungen

00:02:43: im Neubau, mit einbringt.

00:02:45: Genau, und in diesem Sinne jetzt erstmal ganz viel Spaß bei dieser Folge mit Sarah von Naturstrom.

00:02:54: Hi Sarah. Hi. Danke für die Einladung in euer wunderschönes Naturstrom-Office hier in Berlin-Mitte.

00:03:02: Gerade mit dem Fahrrad hergedüst und mich ein bisschen gewundert,

00:03:06: dass es total leer ist hier bei euch. Aber es ist ein Freitag.

00:03:09: Heute ist auch das Viertelfinalspiel von Deutschland.

00:03:13: Und du meintest, vielleicht hat

00:03:14: es damit zu tun, dass viele von deinen MitarbeiterInnen gar nicht da sind.

00:03:19: Oder ist es freitags immer eher leer bei euch?

00:03:23: Genau, also es ist leerer, wahrscheinlich wie bei vielen Unternehmen in Zeiten des Teil-Home-Office.

00:03:31: Aber heute ist es ganz besonders leer und ich vermute, dass es an dem Deutschland-Spiel

00:03:35: liegt, was ja schon um 18 Uhr startet.

00:03:37: Stimmt. Und von daher haben sicherlich viele entschieden, dass es besser ist,

00:03:42: heute zu Hause zu bleiben.

00:03:43: Also jetzt ist es ungefähr 10 Uhr. Ich verspreche dir, wir sind vorher fertig.

00:03:48: Wir sollten schneller durch sein. Aber ja, ich freue mich voll, hier zu sein.

00:03:51: Schön, dass du da bist. Danke für die Einladung und vielleicht fangen wir mit

00:03:56: dir ständig erstmal kurz vor oder du dich selber.

00:03:58: Wer bist du und was machst du bei Naturstrom? Ja, also mein Name ist Sarah Debo.

00:04:03: Ich verantworte das Geschäftsfeld urbanes Wohnen und Gewerbe bei Naturstrom.

00:04:09: Was machen wir? Wir bringen die Energiewende in die Städte, in die Quartiere.

00:04:15: Zu den Leuten, zu uns, wo wir wohnen und entwickeln dort Energielösungen,

00:04:22: die Wärme und Strom zusammenführen.

00:04:26: Das alles zu 100 Prozent erneuerbar. Okay.

00:04:30: Klingt ja auch ein bisschen an, im Namen schon, Naturstrom. Ist,

00:04:33: glaube ich, auch vielen Begriff verirrt, wenn ich das richtig verstehe.

00:04:37: Einer der ersten wirklich grünen, also Grünstromanbieter oder grünen Energieanbieter,

00:04:44: wenn ich das so richtig zusammengefasst habe, oder?

00:04:46: Richtig. Also dazu muss man auch sagen, dass unser Geschäftsbereich wirklich

00:04:50: ein Mini kleiner ist bei Naturstrom.

00:04:52: Naturstrom selber kennt man als großer Ökostromanbieter.

00:04:55: Wir haben 300.000 Ökostromkunden, haben letztes Jahr 25 Jahre Jubiläum in einer

00:05:02: großen Party gefeiert Und Naturstrom hat sich 1998 gegründet von Umweltverbänden.

00:05:08: Da war NABU dabei, der BUND, Eurosolar.

00:05:11: Und da ging es darum zu zeigen, dass man Ökostrom auch liefern kann und auch

00:05:19: beziehen kann. Das war noch eine ganz, ganz andere Welt.

00:05:22: Da gab es ja noch nicht mal einen freien Strommarkt. Ich vermute mal,

00:05:25: dass die wenigsten wussten, wo ihr Strom herkam.

00:05:28: Noch, dass sich jemand jemals eine Stromrechnung angeguckt hat.

00:05:33: Das kann man sich heute in den Zeiten von Verifox und Stromwechselkampagnen

00:05:41: und so weiter gar nicht mehr vorstellen.

00:05:43: Das war damals aber so. Also ViriWorks kommt öfter vor bei uns im Podcast.

00:05:48: Ich möchte mal betonen, wir kriegen irgendwie kein Geld von denen.

00:05:50: Das ist einfach nur so zufällig.

00:05:53: Ja stimmt, Liberalisierung war irgendwie so 96 auf EU-Ebene und bis das dann

00:06:00: so umgesetzt wurde in den jeweiligen Nationalstaaten, hat es ein bisschen gedauert.

00:06:04: Und 98 war auf jeden Fall prä-EEG auch.

00:06:07: Also EEG war 2001, wenn ich mich nicht komplett oder so.

00:06:12: Das heißt, ihr wart wirklich so, also Naturstrom war Pionier. Ja, total.

00:06:17: Und da warst du aber noch nicht dabei vielleicht? Nein, nein,

00:06:20: nein, auf gar keinen Fall.

00:06:22: Also es gibt in der Tat noch Personen, die von Anfang an dabei waren und die

00:06:26: Geschichten sind legendär.

00:06:28: Also das ist wirklich lustig, denen auch zuzuhören, wie das dann damals war,

00:06:31: weil keiner wusste, wie man wirklich einen Stromlieferanten wechselt, auch nicht im Markt.

00:06:39: Also auch die Stadtwerke wussten das nicht, wie man jetzt einen Kunden kündigt

00:06:43: und zu einem anderen rüberschiebt.

00:06:46: Und ja, auch das gibt mir aber immer wieder auch die große, große Hoffnung,

00:06:51: dass alle Herausforderungen gelöst werden können.

00:06:53: Und auch das kann man, wie gesagt, das ist heutzutage ist der Strommarkt ein

00:06:56: sehr, sehr standardisierter Markt mit sehr vielen standardisierten Prozessen.

00:07:02: Und das brauchen wir auch im Bereich der erneuerbaren Energie,

00:07:07: vor allen Dingen auch im Bereich der dezentralen Energie. Und dort ist noch viel, viel zu tun.

00:07:11: Dort gibt es noch viele Herausforderungen, die wir nicht gelöst haben,

00:07:15: die auch mit Prozessen zu tun haben, mit Marktdynamiken.

00:07:22: Und ich bin aber da sehr, sehr guter Dinge, dass wir dann auch irgendwann da

00:07:26: sitzen und sagen, Mensch, wie war das denn damals? Könnt ihr euch noch daran erinnern?

00:07:30: Ja, cool. Okay. Und also wie genau ging es los bei Naturstrom?

00:07:34: Vielleicht machen wir ein bisschen die Historie von Naturstrom.

00:07:36: Wie hat sich das so entwickelt seit 1998? Was waren so die Meilensteine für euch?

00:07:42: Ja, also angefangen hat das Ganze ja wirklich in einem kleinen Hinterbüro mit

00:07:46: sehr, sehr wenig Personen.

00:07:48: Mit diesem Ziel, einfach zu zeigen, es geht. Da ging es auch gar nicht darum,

00:07:52: jetzt als Unternehmen groß zu werden, Sondern eher als Mensch,

00:07:57: wir merken, dass die Großen oder die Stadtwerke davon überhaupt keine Ahnung

00:08:00: haben, auch gar nicht in diese Richtung wollen.

00:08:02: Ich meine, Energiewende, erneuerbar, das war damals wirklich noch überhaupt nicht Thema.

00:08:09: Viele haben wahrscheinlich auch nie daran gedacht, dass wir jemals so weit kommen werden.

00:08:13: Das EEG gab es noch nicht. Also das heißt, diese ganze erneuerbare Szene im

00:08:17: Strommarktbereich war nicht echt existent.

00:08:20: Und dann hat sich das Stück für Stück weiterentwickelt und dann gab es einige

00:08:25: wenige, unter anderem eben auch unseren jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn

00:08:30: Banning und Oliver Hummel,

00:08:33: das ist unser jetziger Vorstandsvorsitzender und die haben das wirklich nach

00:08:35: vorne gebracht und haben gesagt, nix, wir machen daraus jetzt ein Unternehmenskonzept,

00:08:41: was langfristig auch funktioniert und wo wir es schaffen.

00:08:43: Und ich glaube, die ganz große Wende war dann wirklich Fukushima.

00:08:46: Das ist ja noch gar nicht so lange her, aber 2008 war das, glaube ich.

00:08:49: 2011 dachte ich.

00:09:19: Und dazwischen haben wir dann eben, Eben auch immer wieder mit diesem Mindset

00:09:21: neue Ideen angefangen, beziehungsweise neue Märkte für uns erschlossen.

00:09:28: Immer mit diesem Credo, hey, wir wollen zeigen, dass es geht.

00:09:31: Immer wieder mit zu den Pionieren zu gehören. Dazu gehörte eben auch natürlich

00:09:35: die Installation von PV-Freiflächen und Windkraftanlagen. Das haben wir schon 2007 dann angefangen.

00:09:41: Als Projektentwickler? Als Projektentwickler, genau. Oder sozusagen als Beauftragung?

00:09:44: Ja, wir bauen selber. Das heißt, wir haben auch einen anderen Bereich bei Naturstrom,

00:09:50: die das machen, die Windkraftanlagen bauen, PV-Freiflächen bauen.

00:09:55: Und klar, es gab noch welche, die haben noch früher angefangen, also 2007.

00:09:59: Aber es war immer, es gehörte eben immer noch ganz klar zu den Ersten.

00:10:05: Und dann, der nächste Schritt war dann der Bereich Dezentral.

00:10:09: Auch da haben wir in witziger Weise erstmal auf dem Land angefangen, im Bereich Bioenergie.

00:10:16: Und zwar gab es eine, also das war die Zeit der Energiegenossenschaften,

00:10:20: das wurde ja, irgendwann gab es mal so einen sehr großen, also es gibt ja immer

00:10:23: noch viele Energiegenossenschaften, aber dieser starke Wachstum hat ja leider gestiegen.

00:10:27: Irgendwann aufgehört. Also wo sich dann irgendwie Landwirte einfach zusammengeschlossen

00:10:31: haben und gesagt haben, wir machen jetzt hier eine Biogasanlage und im Dorf

00:10:34: dann auch die Abnehmer gefunden haben für erzeugten Strom.

00:10:39: Nicht nur für erzeugten Strom, sondern dann für die Wärme.

00:10:42: Und denn es ist ja, also es ist heutzutage auch immer noch so auf dem Land,

00:10:47: oft, nicht überall natürlich,

00:10:49: aber wenn es keine Gasleitung gibt im Dorf und eben auch keine Fernwärme,

00:10:56: die es meistens ja nur im oberen Bereich gibt.

00:10:58: Ja, wie kommt man dann zur Wärme? Meistens sind es Öltanks im Keller.

00:11:03: Und dann ist es so, dass sich dann doch viele Dörfer in Deutschland aufgemacht

00:11:08: haben und gesagt haben, Mensch, das kann nicht die Zukunft sein. Wir wollen das anders.

00:11:11: Können wir nicht ein Nahwärmenetz bauen und dort eine Biomassequelle dranhängen?

00:11:18: Zum Beispiel eine Biogasanlage, die es eventuell schon gibt im Dorf,

00:11:21: die aber ja meistens strombasiert geführt wird über das EEG.

00:11:26: Also da ging es dann in diesem Biogasanlage nicht flexibel darum,

00:11:29: den Strom zu produzieren. Was hat man mit der Wärme gemacht?

00:11:32: Ja, wenn du keinen Abnehmer hattest, dann ist die Wärme verpufft.

00:11:36: Und das war natürlich erstmal eine super Chance zu sagen, kann man die Abwärme nicht im Dorf nutzen?

00:11:41: Dafür brauchtest du dann aber natürlich jemanden, der wusste,

00:11:44: wie man Leitungen, Wärmeleitungen dann plötzlich baut und wie man dann auch

00:11:48: die Wärme an den Kunden bringt.

00:11:50: Und das haben wir dann, also wir haben dann sogar eher eigene Erzeugungsanlagen

00:11:55: gebaut in Gemeinden, die auch sehr waldnah liegen.

00:12:00: Also da, wo klar ist, da hat man eine Biomassequelle und dort haben wir Hackschnitzelanlagen

00:12:06: gebaut und haben dann ein Nahwärmeteil drangehängt.

00:12:08: Und dann kam der Schwenk rein in die Urbahn und da bin ich dann erst reingekommen.

00:12:14: Das heißt, jetzt fokussieren wir uns ja auf die...

00:12:18: Auf den urbanen Bereich, auf die Städte und sagen auch dort,

00:12:21: die Energieerzeugung, die Energiewende, die passiert in der Stadt,

00:12:27: die meisten Leute leben in der Stadt und wir stehen sehr dafür,

00:12:33: dass zuerst lokal produziert wird, Also dass man einfach alle lokalen Energiequellen

00:12:39: nutzt und dann auch diese sehr wertvolle Energie,

00:12:45: die vor Ort produziert wird, auch erst noch vor Ort verbraucht wird, bevor man weitergeht.

00:12:51: Also da ist mal unser Credo, unsere Kaffeemaschine braucht keinen Offshore-Windstrom,

00:12:56: sondern kann eben auch anders betrieben werden. Ja, stimmt.

00:13:00: Genau, also ich muss dazu sagen, also nur um dir den Rahmen zu geben,

00:13:04: wir haben, einige der Hörer haben schon die Folgen mit Martin Lass gehört und

00:13:10: Martin Lass ist Energielandwirt.

00:13:12: Ich glaube auch irgendwie hat er so einen Titel, Energielandwirt des Jahres oder irgendwie so.

00:13:17: Und der hat schon ein, zwei Folgen gemacht. Der hat auch mal eine Folge gemacht,

00:13:20: wie so eine Art Debattenfolge mit Leon Hürth, der sozusagen so ein bisschen Pro und Contra.

00:13:27: Biogasanlagen und sozusagen die Flexibilisierung, die ich jetzt gerade kritisiert

00:13:32: habe oder nicht, der Mangel an flexibel geführter Biogasanlagen,

00:13:36: die kamen da auch irgendwie drauf.

00:13:37: Aber jetzt, ich glaube, vor kurzem, also wir nehmen auf, wenn Martin Lass gerade

00:13:42: eine neue Folge auf Kassenzone auf dem Schwester-Podcast.

00:13:48: Und da geht es auch um, ich meine, viele von den Kommunen stehen ja sozusagen

00:13:54: vor der Wärmeplanungsherausforderung.

00:13:57: Und der hat auch so Konzepte entwickelt, um Biogasanlagen flexibel zu führen.

00:14:04: Ich glaube, also da gibt es Ansätze. Und so ein bisschen ist das schon bekannt.

00:14:09: Aber okay, also ihr seid sozusagen aus dem, vom Land kommt ihr jetzt langsam

00:14:14: in die Stadt und bietet jetzt Wärmelösungen auch für Quartiere an.

00:14:19: Sind das dann immer noch biogasbasierte Systeme oder sind das dann Wärmepumpen?

00:14:24: Also dazu muss man auch sagen, die ersten,

00:14:29: Biomasse-Projekte, das ist wirklich schon fast zehn Jahre her.

00:14:31: Da war das Thema Flexibilität gar nicht Thema. 2009 hat der glaube ich angefangen,

00:14:38: wenn ich mich richtig erinnere. Ja, genau. Ja, das kann das.

00:14:41: Ja, passt. Okay.

00:14:44: Also von daher, da merkt man ja auch, welche Entwicklungen wir im Energiemarkt,

00:14:48: im erneuerbaren Energiemarkt machen. Es ist super spannend.

00:14:51: Es geht zum Teil schnell voran, zum Teil nicht so schnell.

00:14:55: Das wisst ihr wahrscheinlich selber aus dem Podcast. Genau.

00:14:59: Und jetzt sind wir im urbanen Bereich. Warum?

00:15:02: Weil in der Stadt pulsiert das Leben, dort muss die Energiewende stattfinden

00:15:10: und wir haben viele, viele spannende Energiequellen in der Stadt und wir denken, dass,

00:15:16: viele einfach noch gar nicht erschlossen werden oder eben auch gar nicht in

00:15:20: Betracht gezogen werden. Und allen voran im Wärmebereich.

00:15:24: Das heißt, bis jetzt ist es ja so, dass wir zum Glück ja auch Fernwärmeleitungen

00:15:30: haben in den Städten, also in Hamburg, Berlin, Köln hat ein Fernwärmenetz.

00:15:35: Ich habe in Neukölln, glaube ich.

00:15:38: Fernwärme? Fernwärme, Nahwärme, wie sagt man? Das wird die Fernwärme sein.

00:15:42: In Berlin ist sie jetzt ja sogar rekommunalisiert worden, also die Stadt hat es zurückgekauft.

00:15:46: Und bis jetzt ist es aber ja so,

00:15:50: dass auch die Wärme selber immer eigentlich lokal, naja was heißt lokal,

00:15:56: aber sind dann entweder Kohlekraftwerke oder Gaskraftwerke, die dann die Wärme produzieren.

00:16:02: Und auch dafür brauchen wir extrem große Lösungen.

00:16:06: Das wird noch eine Riesenherausforderung, diese Netze erneuerbar zu gestalten.

00:16:10: Und deswegen sagen wir auch, es muss nicht eben alles Fernwärme sein,

00:16:14: sondern wenn man eine gute lokale Quelle hat, zum Beispiel, man kann Erdwärmesonden

00:16:20: nutzen in einem Neubauquartier am Rande von Berlin.

00:16:25: Warum muss man dann das Fernwärmenetz da hinschieben?

00:16:28: Braucht man nicht. Sondern man kann dann erstmal gucken, was ist dort vor Ort.

00:16:32: Gleiches gilt für Abwasserkanäle. Es gibt wirklich, also Abwasser,

00:16:35: ja, hört sich ein bisschen komisch an, aber das Abwasser ist eine wunderbare Wärmequelle,

00:16:41: die ungenutzt bleibt im Moment und die man für die Wärmeversorgung in Quartieren

00:16:48: total gut erschließen kann.

00:16:51: Und auch hier haben wir wieder unsere Vision, dass wir zeigen möchten,

00:16:55: dass es geht, also dass es funktioniert und dass es wichtig ist,

00:16:59: dass wir diese Quellen erschließen.

00:17:01: Und zwar neben den anderen großen Herausforderungen, die wir haben.

00:17:06: Das heißt, die Fernwärmeleitungen erneuerbar zu gestalten. Das sind nicht wir,

00:17:10: das müssen die Fernwärmeanbieter machen.

00:17:13: Aber dass man einfach sagt, nee, es muss also überall da, wo es gute Quellen

00:17:16: gibt, da müssen die erstmal erschlossen werden.

00:17:19: Und dazu, und das finde ich eben super, super spannend, wird die Wärme strombasiert.

00:17:24: Also wir nutzen ja eine Umweltquelle, sei es Luft, sei es Wasser,

00:17:29: sei es die Erdwärme und bringen sie zu einer Wärmepumpe.

00:17:34: Und die Wärmepumpe nutzt Strom, um dann diese geringen Temperaturen der Umweltwärme

00:17:40: wieder hochzuheben auf eine Temperatur, die wir dann wieder nutzen können,

00:17:44: um zu heizen und auch um Trinkwärmwasser herzustellen.

00:17:48: Und das ist ein Paradigmenwechsel, den wir dort haben. Ja, also weil von...

00:17:55: Also bis jetzt ist es eben gasbasiert oder kohlebasiert, da sind hohe Temperaturen

00:18:01: überhaupt nicht schwierig,

00:18:03: oft billig geschlossen, erschlossen und da spielten auch Verluste nicht so eine

00:18:11: große Rolle, ob man jetzt 30 oder 40 Prozent Wärmeverluste hatte,

00:18:14: zum Beispiel in den großen Netzen, war egal erst mal.

00:18:17: Und das ist nicht mehr so. Also man sollte wirklich gucken, dass man sehr,

00:18:21: sehr effizient installiert und entwickelt, sodass man so viel Wärme wie möglich,

00:18:28: die man auch produziert, dann auch nutzen kann.

00:18:30: Okay, ja, verstanden. Und was ist deine persönliche Historie?

00:18:34: Wie lange bist du schon bei Naturstrom? Wie lange machst du diese Themen schon,

00:18:37: sozusagen Wärmethemen bei Naturstrom?

00:18:40: Also ich bin seit 2016 bei Naturstrom und schon immer im Bereich dezentral. Dafür brennt mein Herz.

00:18:46: Also ich bin wirklich, also meine Vision ist die hundertprozentige Energiewende

00:18:52: und dass wir die nur schaffen,

00:18:54: indem wir erstmal dezentral gucken, was wir vor Ort haben und dann erst die

00:19:00: anderen Quellen auch nutzen, die wir definitiv auch brauchen.

00:19:04: Und ja, woher komme ich? Also ich bin eigentlich schon eine Energiewende-Verfechterin

00:19:10: seit dem Studium, habe das auch zum Teil mit studiert,

00:19:12: komme so ein bisschen aus den

00:19:14: Wirtschaftswissenschaften und habe dann nach meinem Studium erstmal viele,

00:19:20: ausländische Projekte gemacht unter einem UN-Format, also der United Nations,

00:19:25: das kennt wahrscheinlich keiner mehr so richtig, CDM und GI hieß das früher

00:19:29: und das waren Klimaschutzprojekte in großen Industrieanlagen in Entwicklungs- und Schwellenländern.

00:19:36: Ja, CDM steht für Carbon Clean Development Mechanism. Und das irgendwie so Offsets

00:19:42: berechnen und irgendwie austauschen?

00:19:44: Ja, und also das Konzept war wirklich spannend und hat auch wirklich dazu geführt,

00:19:49: dass Unternehmen in Ländern, in denen die Regulierungen nicht so,

00:19:55: also relativ lax waren auch für große Industrieanlagen,

00:19:58: freiwillig angefangen haben, CO2-Emissionen oder Klimaschutzgase zu reduzieren.

00:20:09: Und dann war ich 2009 in Dänemark bei der Klimakonferenz und das war ja so,

00:20:19: also die ist ja kläglich gescheitert, da ist ja das Kyoto-Protokoll nicht weitergeführt worden.

00:20:23: Das war echt wahnsinnig frustriert und habe dann auch gemerkt,

00:20:27: dass es eben wichtig ist, dass jedes Land selber so.

00:20:31: Viel Potenzial darin sieht, Erneuerbare nach vorne zu treiben,

00:20:34: dass man dann wiederum in dieser gemeinsamen Lösung Vorreiter sein kann.

00:20:39: Deswegen bin ich zurück und habe gesagt, zurück zur eigenen Haustür,

00:20:42: jetzt nicht durch die Wiese gurken und Klimaschutzprojekte, was weiß ich,

00:20:47: in Algerien zu machen oder egal wo, aber in wirklich vielen Ländern, wo ich war.

00:20:54: Und ja, so bin ich dann zurück und habe dann sogar eine Doktorarbeit über Energiesysteme

00:21:01: und Wandel geschrieben und habe dann in der Zeit auch eine Energiegenossenschaft

00:21:07: gegründet. Du selber? Okay, wow.

00:21:09: Also mitgegründet, aber es war eine echt tolle Zeit in Hamburg.

00:21:13: In Hamburg? Ja, genau. Gibt es die noch? Ja, die gibt es noch.

00:21:16: Ich bin auch noch Mitglied, aber ich bin jetzt nicht mehr im Vorstand oder auch

00:21:19: nicht gerade dieser Energiegenossenschaft tätig.

00:21:22: Und was hat diese Energiegenossenschaft gemacht?

00:21:24: Ja, das war echt eine super Zeit. Es gab in 2013 die große Diskussion in Hamburg,

00:21:33: die Netze zu rekommunalisieren.

00:21:36: So wie die Berliner das ja gemacht haben. Und da gab es wirklich eine sehr große

00:21:44: Masse, also gerade die Umweltverbände und so weiter, die wollten das unbedingt,

00:21:47: wir wollten das eben auch.

00:21:49: Und die damals gerade die SPD, das war SPD geführt, haben dann immer gesagt, es ist zu teuer.

00:21:54: Also wir können uns das nicht leisten, wir können die nicht zurückkaufen und,

00:21:59: Energiegenossenschaft, also das Genossenschaftsprinzip steht ja dafür,

00:22:01: dass man Geld sammelt von ganz vielen Menschen, um dann gemeinsam etwas zu kaufen.

00:22:06: Da haben wir uns da hingestellt und gesagt, wir sammeln das Geld.

00:22:10: Also wir zeigen denen, dass das geht und dass es überhaupt nicht schwierig ist

00:22:16: und dass es eben auch eine gute Geldanlage ist und haben da richtig Thermik

00:22:20: gemacht und am Ende, ich würde jetzt nicht sagen,

00:22:21: also wir haben unseren Beitrag dazu geleistet, es war wirklich eine ganz große

00:22:25: Gruppe an ganz unterschiedlichen Vereinen und Verbänden, die dort diese Rekommandisierung

00:22:29: nach vorne getrieben haben, aber es gab ein Volksentscheid und der ist gewonnen worden am Ende. Und,

00:22:36: Wir konnten uns da nicht beteiligen, weil eine Genossenschaft eben auch als

00:22:39: privat gilt und nicht als kommunal. Das ist auch völlig in Ordnung.

00:22:42: Und wir haben dann Mieterstromprojekte und dezentrale Wärmeprojekte gemacht.

00:22:49: Und so bist du auch mit Naturstrom entstanden.

00:22:52: Spannend. Ja, okay, also sozusagen Fachexpertin sowohl auf der Bürgerbewegungsseite

00:22:58: als auch kennt sich mit Energiesystemen aus.

00:23:03: Hoffentlich. Ja, genau. Also ich meine, wenn du im Bereich Pomo wirst,

00:23:06: dann wird das ja sein. Okay. Cool.

00:23:09: Und wo steht ihr heute?

00:23:13: Also als Naturstrom, also jetzt reingezoomt auf Energielösungen,

00:23:21: Wärmelösungen, für Quartierslösungen, für die Wärmewende in Deutschland.

00:23:30: Also wie viele Projekte habt ihr? Wie viele Leute sind da schon angeschlossen?

00:23:34: Ich weiß nicht, ob ihr Umsatzzahlen teilen könnt, aber wie groß ist der Teil,

00:23:38: den du hier mitgestaltest?

00:23:40: Ich kenne Naturstrom vor allen Dingen aus der Kinowerbung.

00:23:45: Ich gehe hier in Berlin immer in so ein Indie-Kino. und da kommt immer eine

00:23:53: Werbung von Naturstrom,

00:23:54: weil dieses Kino eben auch mit Naturstrom betrieben wird und deswegen kenne

00:23:58: ich Naturstrom als Stromanbieter oder Grünstromanbieter.

00:24:00: Aber genau, wo steht ihr heute in puncto Wärmelösung, Quartierslösung?

00:24:06: Ja, also wir haben derzeit 30 Projekte im Betrieb, also Wärmeprojekte und 70 Mieterstromprojekte.

00:24:17: Und viele gerade in der Entwicklung. Und im Moment fokussieren wir uns wirklich

00:24:24: auf die 100% erneuerbare Wärmelösung.

00:24:28: Das heißt, dass wir entweder Luftwasserwärmepumpen nutzen, die die Luft nutzen,

00:24:33: oder Sohlewasserwärmepumpen, die eben mit Erdwärme oder mit Abwasserwärme arbeiten

00:24:40: und diese Wärme dann in die Quartiere reinbringen.

00:24:43: Typisches Beispiel ist zum Beispiel Kokoni One. Mit diesem Projekt haben wir

00:24:48: einen Preis gewonnen, den Contracting Award 2024.

00:24:52: Am Rande von Berlin ist dort ein Neubauquartier entstanden mit 84 Wohneinheiten.

00:24:59: Dort haben wir 68 Erdwärmesonden gebohrt.

00:25:03: 68 Sonden? Das kann man nicht mit einer Sonde machen und das ganze Quartier,

00:25:10: sondern man muss so viele Bohrungen machen? Ja, also eine Sonde reicht natürlich

00:25:16: nicht aus für ein ganzes Quartier.

00:25:18: Das heißt, man muss sich mal angucken, wie viel Wärmemenge braucht man,

00:25:22: wie viel Heizlast und dementsprechend muss man es auslegen. Und das ist genau das, was wir tun.

00:25:27: Also das heißt, wir gucken uns die Gegebenheiten vor Ort an.

00:25:30: Zum einen natürlich das, was sich der Projektentwickler wünscht,

00:25:33: denn wir sind nicht diejenigen, die zur Privatperson gehen.

00:25:36: Also zu uns könnte jetzt kein Familienhausbesitzer kommen und sagen,

00:25:39: hey, mach mir mal ein Energiekonzept, sondern zu uns kommt die Immobilienwirtschaft,

00:25:43: die vor allem auch nach wie vor noch, wir sind fokussiert auf den Neubau, nach wie vor auch.

00:25:50: Die ein Quartier bauen möchte ab 50 Wohneinheiten und dafür eine Energielösung braucht.

00:25:56: Also ein B2B-Geschäftsmodell für Wohnkomplexe. Also wenn man schon Quartierslösungen

00:26:04: entwickelt, dann denkt man euch mit als Energiedienstleister.

00:26:09: Ja, ganz genau. Am Ende haben wir dann ja trotzdem auch Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern.

00:26:14: Das ist uns auch ganz wichtig, weil das unser zweites Steckenpferd ist.

00:26:18: Das heißt, wir wollen die Energie nahbar machen.

00:26:20: Wir finden es total wichtig, dass wir selbst als Privatperson wissen,

00:26:26: wo unsere Energie herkommt und es auch gut finden, wo sie herkommt.

00:26:30: Typisch Mieterstrom zum Beispiel. Das heißt, zu wissen, ein Teil meines Stroms

00:26:35: kommt vom Dach und ich muss dieses Gebäude nicht selber besitzen und kann trotzdem

00:26:39: den Strom von der PV-Anlage auf dem Dach nutzen.

00:26:43: Und das sind mit unsere treuesten Kunden. Also das ist wirklich schön zu sehen,

00:26:48: dass dort auch eben nicht immer nur auf den Preis geguckt wird,

00:26:52: sondern eben auch auf diesen Punkt, hey, das ist Strom,

00:26:56: der kommt aus meinem eigenen Quartier,

00:26:57: damit fühle ich mich irgendwie verbunden, also bleibe ich da. Ja.

00:27:00: Und das ist bei der Wärme wirtschaftlich ein bisschen anders gestaltet.

00:27:05: Aber auch da ist es ja so, dass wenn man die Sonden direkt im Quartier hat,

00:27:11: dann kann man, wir können eine Führung machen durch unsere Heizzentrale,

00:27:16: sagen hier, liebe Bewohner, Bewohnerinnen, kommt mal her, seht euch das an.

00:27:20: Hier entsteht eure Wärme und das ist toll. Also viele Bohrungen,

00:27:25: aber eine Wärmezentrale für diese 70 Wohneinheiten? Wohneinheiten?

00:27:29: Genau, das ist das Konzept für Kukuni. Es ist immer individuell.

00:27:31: Es gibt ja auch andere Konzepte, in denen man in jedem Gebäude,

00:27:36: also wenn es Einfamilienhäuser sind, die man zusammen verbindet mit einem Netz,

00:27:39: dann kann man auch in jedes Gebäude eine Wärmegruppe setzen.

00:27:43: Das macht ihr auch. Du hast gesagt, Fokus auf Neubau, aber sozusagen Einfamilienhäuser,

00:27:49: nachrüsten, würdet ihr auch machen?

00:27:50: Nachrüsten? Im Moment, wie gesagt, immer noch im Bereich eher Neubau.

00:27:56: Das heißt, dass wir auch dort mit einem Projektentwickler zusammenarbeiten,

00:28:00: der entweder die Häuser selber baut und dann erst verkauft, also entschlüsselfertig

00:28:06: verkauft oder vielleicht die Grundstücke verkauft, sodass dann selber gebaut

00:28:11: werden kann und auch da trotzdem eine zentrale Lösung möchte.

00:28:15: Okay, verstanden. Und wie groß ist euer Markt? Also wie denkt ihr darüber nach?

00:28:23: Also jetzt habt ihr die Anzahl der Projekte schon genannt. Wie groß kann das werden?

00:28:28: Wir stellen ja irgendwie, viele Kommunen stehen vor der Herausforderung Wärmeplanung.

00:28:33: Also Strom haben wir jetzt einigermaßen verstanden und ambitionierte Ziele,

00:28:38: Bundesregierung 80 Prozent, Erneuerbare 2030.

00:28:41: Ich glaube, da sind wir auf einem guten Pfad. Wir haben einige von unseren Gästen,

00:28:44: denken schon über 1000 Gigawatt Solar 2040 nach.

00:28:49: Also sozusagen, ich glaube, da sind wir irgendwie, das können wir uns schon

00:28:52: vorstellen, aber Wärme scheint mir als Thema noch eine größere Herausforderung

00:28:56: zu sein und ihr seid Lösungsanbieter in dem Bereich.

00:28:59: Wie groß kann das werden oder wie denkst du über den Markt nach, den ihr bedient?

00:29:04: Der kann sehr groß werden. Also da ist ja gerade im Bereich Bestand haben wir

00:29:10: eine sehr große Herausforderung.

00:29:12: Das heißt, da steigen wir gerade ein, bieten Lösungen, bieten Beratungen,

00:29:16: bieten auch Planungsleistungen.

00:29:18: Und das heißt, wir brauchen ja gerade in den Städten für jedes,

00:29:23: also wenn wir weg wollen vom Gas, von der Kohle im Wärmebereich,

00:29:28: dann braucht es die erneuerbaren Quellen, dann braucht es auch jemanden, der sie plant.

00:29:34: Und wir werden nicht jedes Haus in der Stadt an die Fernwärme anschließen können.

00:29:38: Das wird nicht funktionieren.

00:29:40: Also das heißt alle, oder auch im Bereich, urban heißt für uns auch die Gemeinden,

00:29:46: also das heißt in den kleinen Städten, in denen es überhaupt gar keine Fernwärme

00:29:49: gibt, braucht es einfach Lösungen.

00:29:52: Und man sollte immer gucken, inwieweit man Häuser zusammenführen kann,

00:29:58: um eine Quelle zu erschließen, bevor man sich für jedes Haus einzeln eine Lösung überlegt.

00:30:04: Warum? Was sind sozusagen die, wenn man sich die Unit Economics anguckt,

00:30:08: warum ist das so viel besser? Ja.

00:30:11: Weil es natürlich immer effizienter ist, erst mal in der Gruppe zu überlegen

00:30:16: und zu sehen, inwieweit kann ich eine Quelle, die vielleicht nicht an jedem Gebäude sitzt,

00:30:22: sondern an einem, ja, also ich habe eine große Wiese, da könnte ich Sonden unterbringen.

00:30:28: Dann kann ich ja diese Quelle dann nutzen, um eine Gemeinde damit zu versorgen

00:30:35: oder einen Teil der Gemeinde.

00:30:37: Okay, also und vielleicht können wir ein bisschen über Kosten sprechen.

00:30:45: Wo liegt ihr also im Vergleich zu alternativen Technologien oder alternativen

00:30:54: Lösungen, Wärme in Haushalte zu bringen?

00:30:57: Kannst du da so ein bisschen erklären, wie du über die Ökonomik nachdenkst?

00:31:04: Ja, das kann ich. Also es ist so, dass die 100% erneuerbaren Lösungen definitiv

00:31:10: teurer sind als die Gas- und Kohle-Lösungen.

00:31:12: Ich glaube, das muss uns allen klar sein und da merken wir auch,

00:31:15: dass wir dieses Verständnis dafür noch entwickeln müssen.

00:31:18: Das heißt, hier haben wir auch eine sehr spannende Entwicklung wahrgenommen

00:31:23: in den letzten drei Jahren. Vor dem Ukraine-Krieg war die.

00:31:28: Die Akzeptanz für teurere Wärme, die dann aber 100 Prozent erneuerbar ist,

00:31:33: ist noch sehr, sehr gering.

00:31:35: Da wurden diese Projekte eher im Pilotbereich, Pilotcharakter umgesetzt.

00:31:43: Und sonst war der Standard, außerhalb von der Fernwärme BHKW-Kessellösungen

00:31:47: zu setzen. Das heißt, BHWs werden mit Gas betrieben, Kessel sowieso.

00:31:52: Und wenn man Glück hatte, dann waren die Kunden bereit, vielleicht noch einen

00:31:58: Teil Biomethan damit reinzubringen, aber eben bilanziell.

00:32:01: Dann kam der Ukraine-Krieg. Es kam das erste Mal dieses Bewusstsein,

00:32:05: Mensch, Gas könnte endlich sein, warum auch immer.

00:32:10: Und dass wir davon weg müssen und dass wir nicht nur im Sinne der Ökologie,

00:32:17: sondern auch im Sinne von Versorgungssicherheit eher schauen,

00:32:20: dass wir Quellen erschließen, die es vor Ort gibt.

00:32:23: Nun sind wir da und haben viel ausprobiert schon in den letzten zwei Jahren.

00:32:28: Die Wärmepumpentechnologie ist gehypt worden und wir merken aber auch,

00:32:34: dass dort die Kosten definitiv immer noch auch andere sind.

00:32:38: Das heißt, wir haben schon eine Entwicklung wahrnehmen können,

00:32:42: auch in der Technologie, Effizienzsprünge, Kostenreduktion.

00:32:47: Aber es ist nach wie vor so, dass die Wärmepuppentechnologie immer noch teurer

00:32:52: ist als gar das Heim. Ja, also ist das wirklich so?

00:32:54: Weil ich meine, also erstens kann man natürlich irgendwie anführen,

00:32:56: Externalitäten, die nicht eingepreist sind.

00:32:59: Total, genau. Also das ist vielleicht jetzt günstig, aber da reiten wir uns

00:33:03: insgesamt so als Gesellschaft oder als Planet irgendwie in was rein,

00:33:05: was irgendwie irgendwann mal sehr teuer wird, kann man ja auch sagen.

00:33:08: Ja, das ist so, ganz genau.

00:33:09: Und das andere ist, wer weiß, wo der Gaspreis, also bei Wärmelösungen denkt

00:33:15: man ja irgendwie eher so in 10, 15, 20 Jahren Betriebszeiten.

00:33:19: Wer weiß, wo der Gaspreis in 15 Jahren ist?

00:33:23: Genau, das ist genau unsere Argumentation oder auch unseren Auftrag,

00:33:29: den wir dort sehen. Aber ist es dann korrekt zu sagen, ist es wirklich teurer?

00:33:32: Also darauf wollte ich nochmal zu sprechen kommen, weil vielleicht ist es ja

00:33:36: sogar günstiger, wenn man sich jetzt für eine höhere Invest,

00:33:38: vielleicht für eine Wärmepumpe, die erneuerbar anbetrieben ist und wo dann auch

00:33:43: irgendwie installierte...

00:33:45: Erneuerbaren Kapazität dahinter steht und so entscheidet. Klar,

00:33:48: jetzt erscheint sie vielleicht teuer, aber muss sie nicht unbedingt teurer sein

00:33:52: über die Gesamtlaufzeit, oder?

00:33:54: Richtig. Also gerade B2B ist es natürlich so, dass der Projektentwickler und

00:34:00: die Wohnungsgesellschaft immer die aktuellen Zahlen gerne vergleicht und eben

00:34:04: nicht so stark in die Zukunft guckt.

00:34:07: Aber genau da sensibilisieren wir und sagen, Mensch, es ist viel,

00:34:10: viel besser, jetzt den Schritt zu gehen, gerade dann, wenn man zum Beispiel

00:34:16: saniert und schon diesen Schritt geht oder neu baut,

00:34:19: dann entscheidet man sich ja für Lösungen, die die nächsten 50 Jahre funktionieren müssen.

00:34:24: Und dann eben auch, ich entscheide mich für eine jetzt vermeintlich teurere Lösung,

00:34:32: die aber für die Zukunft viel, viel zukunftssicherer ist und wo man auch sagen

00:34:37: kann, kann, dass die Verbrauchskosten sicherlich eine bessere Entwicklung haben werden,

00:34:42: im Strombereich zum Beispiel, im Vergleich zum Gasbereich,

00:34:46: als bei nicht erneuerbaren Lösungen.

00:34:49: Und das ist das eine. Und man auch sich in Abhängigkeiten begibt.

00:34:53: Also sozusagen, die haben wir ja gespürt. Also die haben wir 2022 alle sehr

00:34:57: stark und 2021 auch schon zu spüren bekommen.

00:34:59: Auf einmal hatten alle Angst, dass wir in eine Gasmangellage reinlaufen und

00:35:04: Gas für wichtige Industrieprozesse nicht mehr nutzen können. Und unsere Häuser.

00:35:08: Also muss man schon mal mit dazu sagen, wenn man sich heute für eine Gasheizung

00:35:11: entscheidet, dann entscheidet man sich dafür, 15 oder 20 Jahre oder vielleicht

00:35:16: 30 Jahre Gas von irgendjemandem abzunehmen. Und das muss man erst mal herbekommen nach Deutschland.

00:35:21: Also das ist schon auch eine Entscheidung für eine Abhängigkeit von irgendjemandem

00:35:25: Gas zu kaufen, oder? Total.

00:35:26: Und das war ja die Argumentation, die gerade im 22, 23 total gut funktioniert hat.

00:35:32: Dass die Leute verstanden haben? Das hatten die Leute einfach verstanden.

00:35:34: Aber jetzt wieder vergessen, oder?

00:35:35: Und jetzt tensieren sie gerade ein bisschen dazu, das wieder zu vergessen. Genau das.

00:35:38: Und da merken wir, dass wir wieder mehr in diese Argumentation rein müssen und

00:35:42: sie immer wieder daran erinnern müssen zu sagen.

00:35:45: Es hat sich ja eigentlich nichts geändert, sondern es sind immer noch genau

00:35:49: die gleichen Risikofaktoren, die wir haben.

00:35:51: Es ist besser, lokale Quellen zu nutzen im Sinne der Versorgungssicherheit,

00:35:56: sich auf Strom zu setzen,

00:35:57: weil der Strommarkt eine ganz andere Dynamik haben wird als der Gasmarkt und

00:36:02: man sich eben nicht nur Jahr 1 und 2 anschauen muss eines Projektes,

00:36:06: sondern eben Jahr 10, 15, 20,

00:36:09: 25 und dann so lange laufen diese Technologien.

00:36:12: Und dann der Vergleich untereinander. Also es ist immer spannend zu gucken nach

00:36:18: den Einzellösungen oder den Verbundlösungen. Die sollte man immer miteinander vergleichen.

00:36:24: Das heißt, auch nochmal zur Ökonomie, wenn dort eine Gemeinde ist und dafür

00:36:31: ist ja jetzt auch die kommunale Wärmeplanung da.

00:36:33: Also genau das soll sie ja leisten, dass nicht jeder irgendwas macht unkoordiniert,

00:36:38: sondern dass man einfach schaut, was ist eigentlich die beste Lösung, die da ist.

00:36:43: Ist es die einzelne Luftwasserwärmepumpe, die man sich dann da reinsetzt oder

00:36:47: gibt es eventuell noch andere Quellen vor Ort, die man gut nutzen kann?

00:36:50: Ja, du sprichst mal von Quellen. Was können denn noch so Quellen sein?

00:36:53: Also die Wärmequellen sind die Erdwärme, Abwasserwärme, Abwärme aus der Industrie

00:37:00: zum Beispiel. Ein kleines Gewerbe, eine Lackiererei von um die Ecke, die hat auch Abwärme.

00:37:04: Richtig. Biogasanlagen haben Abwärme.

00:37:08: Also Biogasanlagen, so denkt ihr schon auch mit, oder? Also das sind schon auch

00:37:12: wichtige Stakeholder für euch. Das heißt, ihr müsst jetzt eigentlich nur mit dem Martin Lass reden.

00:37:16: Martin, ich möchte euch mal connecten. Das ist ein super Typ. Ja, gern.

00:37:21: Das sind die Hauptwärmequellen, die man hat.

00:37:50: Wenn es irgendwie tiefer ist. Also früher hieß doch Geothermie immer tiefere

00:37:52: Bohrungen, oder? Also ich bin da ein bisschen unbewandert, wie du merkst.

00:37:55: Ja, nein, das ist dann die Tiefen-Geothermie. Ah genau, Tiefen-Geothermie,

00:37:58: genau, darauf wollte ich hinaus.

00:38:01: Das geht dann richtig tief. Das machen wir nicht, weil da ist die,

00:38:04: also das ist einfach noch sehr, sehr teuer, sehr unsicher.

00:38:07: Das heißt, das müssen die groß machen.

00:38:10: Das kann sein, dass man irgendwann auch da sogar als Unternehmen wie Naturstrom

00:38:14: reingeht, aber das ist noch eine Nummer zu weit für uns. Got it.

00:38:18: Okay, also eure Kunden habe ich verstanden oder deine jetzt in deinem Bereich

00:38:23: von Naturstrom sind Projektierer, Wohnkomplexentwickler.

00:38:30: Mit wem sprichst du noch? Sind das auch viel so Bürgermeister,

00:38:33: die jetzt die Wärmeplanung vor der Brust haben?

00:38:36: Sind es Landwirte, die über Biogas vielleicht auch eine Flexibilisierung der Anlagen planen?

00:38:45: Mit wem möchtest du gerne sprechen?

00:38:48: Wie möchtest du erreichen mit so einem Podcast? Also es sind vor allen Dingen

00:38:51: erstmal die Wohnungsgesellschaften.

00:38:54: Entweder sind es die Bestandshalter, das sind Wohnungsbaugenossenschaften,

00:38:58: die einen Wohnungsbestand haben und sich überlegen müssen, wie sie ihren Bestand

00:39:05: sanieren und wie sie ihre Wärmelösung besser gestalten.

00:39:09: Hier bieten wir wirklich viel Beratung und auch die Möglichkeit,

00:39:12: es selber zu installieren und ihnen zu helfen, dort auch diesen Funk-PV-Strom,

00:39:17: Wärme zusammenzuführen, zu gucken, dass man alles unter einem Dach bekommt.

00:39:22: Oder diejenigen, die nach wie vor neu bauen, das heißt die Projektentwickler,

00:39:26: die entweder ein Neubauquartier bauen mit Einfamilienhäusern,

00:39:30: die sie am Ende verkaufen oder die Mehrparteienhäuser,

00:39:34: die typischen ab 50 Wohneinheiten und dann auch wiederum in Wohnungseigentümergemeinschaften überführen,

00:39:40: also wo dann die Eigentumswohnungen verkauft werden oder die sie vielleicht

00:39:43: sogar im Bestand halten.

00:39:44: Wir werden auch dafür planen, bauen und betreiben wir am Ende die Energieversorgung.

00:39:49: Zwar nicht nur die Wärme, sondern auch die PV auf dem Dach. Okay,

00:39:51: das heißt, ihr bleibt dann drin.

00:39:52: Also ihr seid Betreiber. Wir sind Betreiber. Auf lange Frist. Ja.

00:39:56: Das heißt, das ist immer die Win-Win-Situation in diesem Fall,

00:40:01: weil wir dann in dem Moment wirklich den Fokus haben auf die Energiekonzepte

00:40:05: und dort vor allen Dingen mit den Fachplanern des Kunden die optimale Lösung

00:40:12: auch entwickeln können.

00:40:15: Und ist es schwer für dich, an diese ganzen Stakeholder ranzukommen oder,

00:40:18: keine Ahnung, gehst du hier über die Straße oder wo sitzt der GdW,

00:40:22: der Verband für die Wohnungsgesellschaften? Das ist natürlich auch hier.

00:40:54: Wo der Kunde steht, der Partner. Ja, ich glaube, die Immobilienwirtschaft hat gerade große Nöte.

00:41:00: Also sie hat sehr viel Sorge, wie es in der Zukunft weitergeht,

00:41:04: dadurch, dass die Zinsen gestiegen sind.

00:41:07: Sie eben auch Verpflichtungen haben, ihren Bestand zu sanieren,

00:41:11: dort hohe Kosten aufschlagen werden.

00:41:14: Und viele suchen nach Lösungen. Das ist sehr, sehr gut.

00:41:19: Und wir merken schon, dass der eine oder andere noch wartet oder wirklich auch

00:41:26: noch gucken muss, wie es dann langfristig dann noch umgesetzt werden kann.

00:41:31: Verstanden. Und es ist ja dann immer eigentlich sozusagen die Endkunden,

00:41:37: die Abnehmer von eurer Wärme, die sind ja dann quasi gebunden an euch, oder?

00:41:42: Es ist ja dann irgendwie wie so eine Art, also bei leitungsgebundenen Infrastrukturen

00:41:47: dann immer so, dass man irgendwie irgendeine Art von Monopolsituation dann hat.

00:41:52: Wenn ich jetzt da an den Rand von Berlin in dieses Quartier ziehen würde,

00:41:57: dann hätte ich ja keine Auswahl.

00:42:00: Ich könnte dann nicht noch mir selber überlegen, wie ich meine Wärmeversorgung mache.

00:42:05: Ist das ein Thema, wo die Leute drüber nachdenken? Also ist das ein Hemmnis oder so?

00:42:14: Oder ist das völlig klar? Also wir haben ja auch, Wasserversorgung ist ja irgendwie

00:42:18: auch leitungsgebunden und Monopol.

00:42:22: Ist das sozusagen der Mangel an, ich sag mal, Flexibilität, den man jetzt gewohnt ist bei,

00:42:29: ich kann mir den Stromanbieter auswählen und wenn ich eine Wärmepumpe habe,

00:42:31: dann kann ich ja auch jedes Jahr mit den genannten Vergleichsplattformen,

00:42:35: die wir jetzt nicht nochmal nennen, auswählen.

00:42:37: Also da habe ich irgendwie so als Endkunde gefühlt mehr Freiheit oder Freiheitsgrade.

00:42:44: Das ist so. Also es ist auch etwas, was sich erstmal nicht auflösen lässt,

00:42:50: sobald sich der Projektentwickler entscheidet, dass die Wärmeversorgung von

00:42:55: jemandem anderen installiert werden muss.

00:42:56: Also das heißt, es sind große Investitionen, die getätigt werden müssen und

00:43:02: wir wissen, dass wir mit dieser Situation der vermeintlichen Monopolstellung,

00:43:07: die man dann hat, auch sehr verantwortungsbewusst umgehen.

00:43:09: Das heißt, am Anfang ist das Auswahlverfahren, das ja aber nicht dann von dem

00:43:13: Endkunden gemacht wird, sondern eben von dem B2B-Partner. Also der ist sich

00:43:17: dessen aber immer sehr bewusst.

00:43:18: Das heißt, da guckt man natürlich genau, okay, was ist die beste Energielösung?

00:43:22: Das ist eben auch ein guter Preis.

00:43:24: Und darauf entscheidet man und dann hat man eine bestimmte Vertragslaufzeit. Das ist richtig.

00:43:30: Und nach dieser Vertragslaufzeit kann dann zum Beispiel die Wohnungseigentümergemeinschaft

00:43:34: oder der Besitzer des Mietshauses entscheiden, ob er weitermacht mit uns oder sich jemand anderes.

00:43:40: Was sind so typische Laufzeiten bei euch? Also ganz typische Laufzeiten sind zehn Jahre.

00:43:46: Wir denken, dass zehn Jahre viel zu wenig ist, weil man sich immer wieder vergegenwärtigen

00:43:51: muss, dass die gesamte Technik in diesen zehn Jahren abgeschrieben werden muss.

00:43:56: Muss und das sind, also ich würde mal sagen, dass der Paradigmenwechsel in der

00:44:03: erneuerbaren Wärme ist, dass die Anfangsinvestitionen viel, viel höher sind.

00:44:07: Also das heißt, die Technik selber, Erdwärmesonden, Wärmepumpe etc. kostet viel.

00:44:14: Die Verbrauchskosten sind aber dafür geringer. Also das heißt,

00:44:17: man hat ja, und das wird noch stärker so sein, wenn der Gaspreis wieder steigt.

00:44:23: Strom hingegen mit einer gut funktionierenden Wärmepumpe wird wieder geringer.

00:44:28: Heißt aber, dass je länger die Vertragslaufzeit ist, desto mehr kann man diese

00:44:32: Anfangsinvestition natürlich auch verteilen und desto besser ist es dann in

00:44:36: dem Moment jedenfalls preislich für den Kunden.

00:44:39: Und daher haben wir jetzt auch viele Projektentwickler, die auf 15 oder sogar

00:44:43: 20 Jahre gehen. Ich meine, wir haben ja sowas wie Konzessionen im Bereich Strom-

00:44:50: und Gasnetze auch in Deutschland.

00:44:52: Das ist ja auch eine natürliche Monopole, die glaube ich auf 15 oder 20 Jahre Frist gewährt werden.

00:44:59: Ich weiß es nicht genau, aber dann würde ich jetzt mal vermuten,

00:45:04: bei so einem ähnlichen Infrastrukturprojekt sollte es auch so lang sein.

00:45:11: Andererseits drängt sich mir die Frage auf, muss wirklich komplett abgeschrieben

00:45:16: sein oder könnte man nicht theoretisch auch sagen,

00:45:18: wir machen eine zehn Jahre Vertragslaufzeit und dann muss derjenige,

00:45:21: der dann übernimmt, falls es einen Wechsel gibt des Betreibers,

00:45:25: irgendwie die Assets rauskaufen zu einem fairen Preis, die auch nicht voll abgeschrieben sind.

00:45:30: Richtig, auch diese Lösung bieten wir an, dass man sagt, okay,

00:45:34: da ist ein Teil, der muss dann eben abgegolten werden und der ist fertig.

00:45:39: Gleichwohl ist es aber auch so, dass es für, auch das ist ein Punkt,

00:45:42: über den man sehr verantwortungsbewusst einfach sprechen muss,

00:45:45: weil das ja auch ein Risiko ist für eine Wohnungseigentümergemeinschaft oder für dann den.

00:45:50: Also das heißt, wenn dann großer Bereich dann noch offen ist,

00:45:54: dann ist es erstmal so, dass nicht der, dann ist er, und man nicht weitermachen

00:45:59: will, dann ist erstmal dann der Kunde, also der Vertragspartner dafür verantwortlich,

00:46:04: dass das übernommen wird.

00:46:05: Und also von daher, gerade wenn es um Wohnungseigentümergemeinschaften geht,

00:46:10: das sind ja am Ende Zusammenschlüsse von Privatpersonen, sehen wir da,

00:46:14: dass wir wirklich versuchen,

00:46:15: alles zu tun, um dieser Gruppe, die sich eben nicht immer super gut auskennt

00:46:22: mit allen wirtschaftlichen Aspekten, maximal gut geschützt ist.

00:46:26: Also das heißt, uns ist diese Stellung sehr bewusst und wir gehen eben sehr

00:46:33: beantwortungsvoll mit dieser Stellung um. Super.

00:46:36: Ja, und also nochmal zu dieser Frage, die ich eingerissen hatte vorhin,

00:46:43: dass die Leute vielleicht Angst haben vor weniger Freiheit.

00:46:46: Ich muss ja fairerweise sagen, fast alle Wärmelösungen haben immer irgendeine

00:46:51: Art von großer Invest am Anfang und lange Bindung, oder?

00:46:55: Oder ist das sozusagen, also der Vergleich ist nicht so sehr,

00:46:58: ob ich jetzt den Stromanbieter wechseln kann oder nicht auf den genannten Vergleichsplattformen,

00:47:06: sondern egal für welche Technologie ich mich entscheide, binde ich mich erstmal an diese Technologie.

00:47:12: In dem Fall von einer Wärmequartierslösung, die ihr zum Beispiel anbietet,

00:47:16: binde ich mich halt an diese Technologielösung.

00:47:19: Auch aber das tue ich ja auch also wenn ich wenn ich eine wärmepumpe kaufe bin

00:47:25: ich mich ja auch an die wärmepumpe für 15 oder 20 jahre also der vergleich ist

00:47:29: ja immer fair oder total also letztendlich ist also einmal da das vergisst man

00:47:34: ja oft wenn man sich selber eine wärmepumpe kauft.

00:47:38: Dann muss die ja auch, man sagt, sie muss sich rentieren im Vergleich zu einer

00:47:43: anderen Lösung, die ich hätte wählen können.

00:47:46: Dann muss sich die Wärmepumpe als Privatperson ja auch quasi abschreiben,

00:47:51: wenn man so möchte und hat eben ähnliche Kosten.

00:47:56: Das heißt auch da, wenn man sich letztes Jahr eine Wärmepumpe gekauft hat und

00:48:02: jetzt sagt, oh nee, ich möchte doch lieber was anderes.

00:48:05: Dann hat man diese Wärmepumpe aber und hat sie schon bezahlt und würde auch

00:48:09: nicht sofort sagen, oh ja, dann schmeiße ich sie jetzt wieder raus. Ja, genau.

00:48:12: Weiß man, okay, ich habe hier. Bau sie jetzt ab. Ich baue sie jetzt ab.

00:48:14: Verkaufe sie. Verkaufe sie oder stelle sie an den Rand. Das würde man eben auch nicht tun. Ja.

00:48:20: Und was eben ganz wichtig ist bei den erneuerbaren Lösungen,

00:48:23: das ist ja ein Aspekt der Wärme, die auch in der Vermarktung der Wohnungen genutzt wird.

00:48:30: Also es gibt viele, die dann vor allen Dingen auch diese Wohnung kaufen oder

00:48:36: in diese Wohnung einziehen, weil sie einen erneuerbaren Aspekt hat.

00:48:40: Das heißt, es gehört zur Entscheidung, zur positiven Entscheidung für eine Wohnung dazu.

00:48:47: Was für den Projektentwickler wichtig ist, damit er eine Aufwertung der Essens, die er verkaufen will.

00:48:53: Genau, also von daher und das ist ja genau der Punkt, den wir eben so wichtig

00:48:56: finden auch, dass man sich mit der eigenen Energieversorgung auch identifizieren

00:49:00: kann und dann ist das ja gar nicht mehr so, dass ich sage,

00:49:03: okay, im nächsten Jahr will ich aber hier was ganz anderes, sondern dann gehört

00:49:06: das für mich zum Teil der Wohnung dazu. Mhm.

00:49:09: Und nur so zum Vergleich, also so ganz grob, wo kann man landen bei Wärme?

00:49:16: Also wenn man jetzt eine Lösung, vielleicht das konkrete Projekt hier in Berlin,

00:49:22: wo liegt man da so bei Kilowattstunde, Cent pro Kilowattstunde irgendwie?

00:49:27: Habt ihr da irgendwie so einen groben Preis oder eine Range,

00:49:30: in der ihr bei aktuellen Umweltbedingungen so ungefähr landen würdet?

00:49:35: Genau, also die Bezugsgröße ist im Wärmebereich immer oft Euro pro Quadratmeter

00:49:39: pro Wohnung, Wohneinheit.

00:49:41: Okay, Euro pro Quadratmeter. Ich mache mal ein Beispiel. Ich würde gerne in

00:49:46: einer 100 Quadratmeter Wohnung. Genau, das ist ein sehr gutes Beispiel.

00:49:51: Dann hätte ich in wie viel Euro pro, also für diese Wohnung müsste ich da ungefähr planen.

00:49:56: Genau, also es ist so, dass es bei vielen Projekten, die 100% erneuerbar sind in der Wärme,

00:50:05: Preise hatte ich schon eher bei die 2-Euro-Marke. 2 Euro.

00:50:12: Das heißt, dass man dann 200 Euro im Monat aufbringt für die Wärmeversorgung.

00:50:22: Das ist aber total projektspezifisch und hängt eben auch von Vertragslaufzeiten

00:50:27: ab, genau diese Punkte, die ich gerade genannt habe und auch davon,

00:50:31: welche Quellen man nutzt, also das ist individuell.

00:50:35: Aber ich denke, dass diese 1,80, 2 Euro, das sind schon die Bereiche, die man nutzt.

00:50:43: Und wenn man das vergleichen will mit einer Luftwasserwärmepumpe,

00:50:45: die man selber kauft, da muss man das, indem man die Investkosten nimmt,

00:50:50: eben auch die Finanzierung, die man braucht, um diese Wärmepumpe zu kaufen und

00:50:56: die Verbrauchskosten. Okay.

00:50:58: Und geht ihr mit Absicht auf eher Gesamtkosten pro Wohnung oder Gesamtkosten

00:51:03: pro Fläche in der Wohnung?

00:51:05: Weil ihr natürlich auch in Wohnungen, die höhere Energieeffizienzstandards haben,

00:51:10: besser isoliert sind und deswegen insgesamt viel weniger Wärme auch brauchen?

00:51:14: Also ist das sozusagen? Ja, das gehört dazu, klar.

00:51:16: Also das ist immer, das bedingt sich einander.

00:51:19: Und bei der Wärme guckt man eben, es ist immer die sogenannte zweite Miete, die man sich da anguckt.

00:51:25: Und die ist eben immer auf den Quadratmeter gerechnet.

00:51:31: Und das hat dann natürlich am Ende auch was damit zu tun, wie viel Wärmeverbrauch

00:51:36: habe ich in dem Haus, wie gut ist es gedämmt.

00:51:39: Denn das spielt auch eine Rolle bei dem Wärmepreis, den ich habe.

00:51:42: Das heißt, je mehr Wärme ich verbrauche, desto höher der Quadratmeterpreis.

00:51:46: Je weniger Wärme ich verbrauche, desto geringer der Quadratmeterpreis. Genau.

00:51:52: Also zum Beispiel, wenn man jetzt an die Martin-Lass-Folge denkt,

00:51:56: die sozusagen auch sagen, dass sie besonders geeignet sind für Bestand,

00:52:01: wo Isolation und Nachrüstung irgendwie teuer wäre.

00:52:08: Die sprechen eher in Cent pro Kilowattstunde. Die sagen, die kommen irgendwie

00:52:12: auf 12 bis 14 Cent pro Kilowattstunde.

00:52:15: Mit was? Jetzt nochmal. Wärme.

00:52:18: Mit welcher Technologie? Also Biogas, also die Wärmetechnologie ist Biogas hauptsächlich

00:52:28: und dann ein lokales Wärmenetz in einem Quartier,

00:52:31: in einem Dorf, wo sie dann auch natürlich neue isolierte Wärmeleitungen,

00:52:39: Warmwasserleitungen da in den Boden bringen.

00:52:42: Und gleichzeitig dann aber auch natürlich auch viel Netzausbau,

00:52:45: Mittelspannung und so gleich mitmachen und sowas. Also für Strom.

00:52:51: Aber genau, die sprechen immer von, sie sind sehr kompetitiv gegenüber einem

00:52:55: Invest, was keine Ahnung, eine Wärmepumpe plus relativ viel Isolierung für ein

00:53:02: Bestandshaus ausmachen würde.

00:53:04: Gut, ich glaube Biomasse, aber

00:53:07: das sind dann bestimmt sehr, sehr spannende Debatten mit dem Martin Lasse.

00:53:14: Wir finden, dass Biomasse immer dann sehr, sehr viel Sinn macht,

00:53:18: wenn man eine Quelle hat.

00:53:19: Also das heißt gerade da bei den Gemeinden, jetzt sind wir wieder auf dem Dorf,

00:53:23: die nahe einer im Wald liegen, vielleicht sogar Waldeigentum haben, also Landbesitz und so.

00:53:30: Dann macht es total viel Sinn, diese Biomasse zu nutzen und dann ist es auch

00:53:34: eine sehr, sehr gute Quelle.

00:53:36: Sie macht aber nicht überall Sinn und gerade im urbanen Bereich,

00:53:40: also in der Stadt oder außerhalb, ist es eher schwieriger, mit dieser Wärmequelle zu arbeiten.

00:53:48: Weil wir keine Felder, keine Wälder drumherum haben, die wir dann dafür nutzen können.

00:53:52: Richtig, weil wir natürlich immer einmal auch die Konkurrenz der Flächen haben

00:53:58: und man natürlich auch immer wieder gewährleisten müssen, dass die Quelle,

00:54:02: und das ist dann ja in dem Moment die Biomasse, auch eine nachhaltige ist.

00:54:05: Das heißt, was wir nicht wollen, also es gibt ja große Fernwärmeanbieter,

00:54:09: die meinen, dass sie jetzt große Biogasanlagen oder Biomasseanlagen an die Fernwärme nutzen.

00:54:14: Da frage ich mich natürlich, okay, wo soll denn die ganze Biomasse herkommen?

00:54:16: Ja, wollen sie das jetzt aus, keine Ahnung, aus dem Ausland importieren und

00:54:20: dann am Ende über 20, 30 Jahre auch diese Ressource zu gewährleisten und das ist schwierig.

00:54:28: Das heißt, das ist auch wieder ein individueller, projektspezifischer Aspekt

00:54:33: und hat sehr, sehr viel mit der lokalen Quelle zu tun.

00:54:36: Deswegen, man muss sich die Lokalitäten vor Ort angucken.

00:54:39: Aber das würdet ihr auch mitdenken, oder? Also ihr guckt euch an,

00:54:42: macht hier Biogas Sinn oder nicht? Total.

00:54:44: Also das heißt, du hattest mich ja gerade gefragt, wer noch mit uns spricht

00:54:48: und das sind, einmal ist es die urbane Immobilienwirtschaft und der zweite Aspekt

00:54:53: sind eben die Bürgermeister.

00:54:54: Also wir haben sehr, sehr viele gerade aus unseren Aktivitäten,

00:54:57: unseren Biomasseanlagen, Bio-Hackschnitzelanlagen, die wir haben,

00:55:01: die haben wir vor allen Dingen auch im Süden und dort haben wir noch viele,

00:55:05: viele Bürgermeister, die mit uns sprechen und derzeit auch ausloten,

00:55:09: wie wir eventuell noch weitere Anlagen, Lösungen schaffen und dort ist Biomasse

00:55:16: immer ein Aspekt, den man sich mit ankommt, neben den anderen. Cool.

00:55:20: Das war gut, dass du es nochmal gesagt hast. Das war mir gar nicht so klar.

00:55:24: Wir haben uns jetzt fast schon ein bisschen verquatscht. Wir sind schon gut in der Zeit.

00:55:31: Gibt es irgendwas, worauf du dich oder ihr euch als Naturstraum besonders freut

00:55:36: in den nächsten 12 oder 24 Monaten?

00:55:40: Gibt es irgendwie größere Projekte oder Entwicklungen, die ihr jetzt schon vorausseht?

00:55:46: Also es gibt natürlich spannende Projekte, auf die ich mich gerade sehr freue,

00:55:49: sie dann auch in den Betrieb zu bringen, also sie zu bauen.

00:55:53: Da ist eins in Köln, wo wir gerade ein Abwasser-Wärmeprojekt haben und wo jetzt

00:55:59: gerade auch der Bauprozess startet.

00:56:01: Also das wird dann über den Sommer eine super spannende Zeit.

00:56:04: Kann man sich als interessierter Bürger oder Bürgermeister auch solche Projekte

00:56:07: angucken? Klar. Oder macht es Sinn, da hinzugehen? Wenn jemand Lust hat, kann er sich melden.

00:56:12: Oder ist es unspannend, weil es einfach nur eine Baustelle ist?

00:56:14: Es gibt immer Tage, die sind dann sehr spannend, gerade wenn die große Technologie eingebaut wird.

00:56:19: Und dann gibt es natürlich wieder ganz viele unspannende Tage, das ist klar.

00:56:22: Aber es ist ganz typisch das Baustellengebaren dann. So, das ist das eine, auf das wir uns freuen.

00:56:28: Und wir haben natürlich noch einige Projekte, die jetzt gerade so ein bisschen

00:56:34: im Werben sind, wo man sich anbaut und guckt, hey, das könnte auch wieder sehr spannend sein.

00:56:39: Und im Bereich Mieterstrom freue ich mich einfach darauf,

00:56:47: jetzt in den nächsten ein, zwei Jahren auch zu sehen, dass wir mit intelligenten

00:56:52: Zählern und den grundzuständigen Mächtelbetreibern dort stärker vorankommen

00:56:56: und dass wir hier vielleicht den nächsten Schritt gehen können im Marktbereich.

00:57:01: Ja, wäre auf jeden Fall irgendwie nötig. Das würde ordentlich vorbeikommen.

00:57:05: Und das soll jetzt 2025 losgehen. Das wird sicherlich nicht bei allen Netbeschreibern so sein.

00:57:11: Das ist so. Aber der eine oder andere wird schon bereit sein. Das weiß ich.

00:57:16: Gibt es sonst irgendwas, die allumfassende Frage, gibt es irgendwas,

00:57:18: was ich vergessen habe zu fragen, was du unseren Hörerinnen da draußen noch mitgeben möchtest?

00:57:27: Also es ist die 100% erneuerbare Welt ist möglich. Wir sind da auf dem Weg.

00:57:33: Es ist alles viel einfacher, als wir denken.

00:57:35: Die Herausforderungen sind alle lösbar und wir sollten, egal was passiert,

00:57:40: dieses Ziel nie aus den Augen verlieren.

00:57:44: Wir sollten vielleicht auch mal, also wir machen bei Energiezone ja jetzt auch

00:57:47: mehr und mehr so Offline-B2B-Networking-Events, also wo wir eine Podcast-Folge

00:57:53: live aufnehmen für das Publikum und dann aber auch die Idee ist,

00:57:57: dass das Publikum sich treffen kann und austauschen kann.

00:58:01: Vielleicht machen wir auch mal irgendwann eine zur Wärme. Ich sage dir dann

00:58:04: auf jeden Fall Bescheid.

00:58:06: Vielleicht macht es ja Sinn, irgendwie mit einem Martin Lass und dir und Leon oder mal gucken.

00:58:11: Aber genau, in dem Sinne, dann freue ich mich auf Neuigkeiten,

00:58:16: was sich bis dahin getan hat und dann machen wir vielleicht nochmal ein Update oder so. Sehr gerne.

00:58:20: Danke für die Einladung und alles Gute euch. Danke an dich.

00:58:27: Ja, das war es mit der Folge Nummer 51 von Energiezone.

00:58:31: Also ich bin jetzt auch nach diesen beiden Wärmefolgen wieder auf Stand.

00:58:35: Also die beiden meine ich 51 von Energiezone und die 545 mit Martin Lass,

00:58:42: dem Energielandwirt des Jahres, hat ja Alex beim Wartekant-Festival in Kiel

00:58:48: aufgenommen und eben dieser hier mit Sarah Debor von Naturstrom.

00:58:51: Meine Erkenntnisse sind im weitesten Sinne, also beide kümmern sich ja mit unterschiedlichen

00:58:58: Ansätzen um dasselbe Thema, die nachhaltige Wärmeversorgung.

00:59:01: Und Martin sagt, als Geschäftsführer von ASL in Getthof in Schleswig-Holstein,

00:59:06: wir sollten die Entwicklung von Wärmenetzsystemen vor allem auch im Bestand fördern.

00:59:14: Oder wenn wir die fördern können, um erneuerbare, energieautarke Quartiere zu

00:59:20: etablieren, dann können wir die unter anderem auch mit flexibilisierten Biogasanlagen

00:59:25: befeuern und das hat einige Vorteile.

00:59:28: Und Sarah sagt, sie kümmert sich bei Naturstrom um Lösungen mit Fokus vor allem

00:59:33: im Neubau, die entweder Biomasse als Energieträger haben können oder eben auch Wärmepumpen nutzen.

00:59:40: Also, ich bin gespannt, wie sich das alles entwickeln wird und auf jeden Fall

00:59:44: richtig große Aufgaben, die wir da vor uns stehen haben und tolle Märkte,

00:59:49: die sich da auch entwickeln, wo Unternehmertum gefragt ist und natürlich auch

00:59:52: immer Chancen entstehen.

00:59:53: Ich hoffe, ganz persönlich, wir können mit dem Podcast auch die eine oder andere

00:59:58: junge Gründerin und den jungen Gründer motivieren, die Themen mit anzugehen

01:00:02: und was zu starten für alle anderen.

01:00:04: Ich hoffe, ihr konntet auch natürlich einiges mitnehmen und viel lernen.

01:00:08: Falls ihr Fragen, Anregungen, Kritik, Kommentare, einfach nur einen netten Gruß

01:00:13: schicken wollt, tut das bitte unter team.energiezone.org oder per DM auf LinkedIn.

01:00:20: Da seht ihr auch die neuen Stellenausschreibungen von ONU Energy.

01:00:24: Ansonsten, ja, macht's erstmal gut und bis zur nächsten Folge.

01:00:27: Music.