E#49 mit Dr. Stefan Permien, Gründer und Geschäftsführer von Univercell

Shownotes

In dieser Folge unseres Energiezone Podcasts, behandeln Alexander Graf und Dr. Stefan Permien, einer der Experten im Bereich der Batterietechnologien im Kontext von Energiegeschäftsmodellen und -strategien.

Unser Gast Dr. Stefan Permein, Gründer und Geschäftsführer von Univercell, einem Unternehmen, das sich auf spezielle Batteriezellen spezialisiert hat, liefert uns wertvolle Einblicke in die Batterieindustrie. Univercell konzentriert sich auf Marktsegmente wie stationäre Speicher, E-Bikes und Power Tools, die spezielle Batterien erfordern. Wir tauchen ein in die Dynamik des europäischen Batteriemarktes, abseits der Automobilindustrie.

Stefan erläutert die Herausforderungen und Chancen auf dem Markt, insbesondere hinsichtlich der Fertigung von Batterien in Europa. Er betont die Bedeutung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Wir diskutieren die Bestandteile von Batterien und die potenzielle Umstellung auf Natrium-Ionen-Batterien als Alternativen zu Lithium-Ionen-Batterien. Dabei analysieren wir Vor- und Nachteile je nach Anwendungsbereich. Die Gespräche verdeutlichen die Komplexität und Schnelligkeit, mit der sich die Batterietechnologie entwickelt.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung von Unternehmen wie Northvolt und den Herausforderungen, vor denen kleinere Unternehmen in Bezug auf Förderungen und den Aufbau von Produktionskapazitäten stehen. Wir diskutieren Preistrends im Batteriespeichermarkt, beeinflusst durch veränderte Rohstoffpreise und die steigende Nachfrage in verschiedenen Marktsegmenten. Europa muss seine Wertschöpfungskette in Bezug auf neue Batterietechnologien rasch aufbauen, um global wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Diskussion zieht Überlegungen zu den Entwicklungen neuer Technologien und Patente im Bereich der Batterietechnologie nach sich und welche Auswirkungen diese auf die Zukunft des Marktes haben könnten. Es wird betont, dass die Industrie in Europa entscheidend ist, um innovative Ideen umzusetzen. Wir beleuchten die Energieeffizienz in der Batterieproduktion und die Bedeutung von Innovationen wie der Trockenbeschichtung. Der Podcast endet mit Einladungen zu Diskussionen, einem Energiefrühstück in Berlin und Informationen zu offenen Stellen bei onu.energy

Webseite: https://www.energiezone.org Community: https://forum.energiezone.org Feedback: team@energiezone.org Alexander Graf: https://www.linkedin.com/in/alexandergraf/ Ilan Momber: https://www.linkedin.com/in/imomber/

Transkript anzeigen

00:00:00: Music.

00:00:06: Ja, moin zusammen und ein herzliches Willkommen zu Folge Nummer 49 vom Energiezone-Podcast,

00:00:12: bei dem Alexander Graf und ich Energiegeschäftsmodelle und Strategien auseinandernehmen

00:00:17: und heute zum Thema Batterien das Ganze tun.

00:00:21: Ja, Batterien. Wenn wir uns bei ONU Energy um die Energiebeschaffung und Absicherung

00:00:26: von unseren Stromgroßkunden kümmern,

00:00:28: werde ich ab und an auch mal gefragt, ob zum Beispiel Batteriespeicher an deutschen

00:00:34: oder europäischen Standorten vom produzierenden Gewerbesinn machen.

00:00:38: Und mit dieser Folge kann ich dann jetzt für die Grundlagen und Marktparameter

00:00:43: einfach immer auf Energiezone verweisen.

00:00:46: Eine super Referenz mit spannendem Wissen für alle die, die sich mit der Energiewende

00:00:52: und der Integration von Erneuerbaren im weitesten Sinne beschäftigen.

00:00:55: Denn diesmal geht es um Batterien. Der Gast Dr.

00:00:59: Stefan Permin ist Promovierter an organischer Chemiker und aber vor allem Gründer

00:01:06: und Geschäftsführer von Universell.

00:01:09: Also so wie das deutsche Wort universell, aber mit einem C für englisch cell, also zu deutsch Zelle.

00:01:18: Universell war schon mal im Energiezone-Podcast, nämlich vor gut zwei Jahren

00:01:24: im Mai 2022, was ja in energiepolitischer und energiewirtschaftlicher Zeitrechnung

00:01:31: quasi eine halbe Ewigkeit ist.

00:01:33: Also lassen wir mal ganz kurz zurückversetzen.

00:01:36: Damals war Energiezone noch gar kein eigener Podcast, sondern gerade gestartet

00:01:41: als so eine Art Untergenre innerhalb von der Kassenzone.

00:01:46: Die Corona-Pandemie war wohl immer noch präsent und die Energiekrise war so richtig voll präsent.

00:01:53: Und ich weiß noch ziemlich genau, wie ich die erste Folge mit Stefan damals

00:01:56: noch als so ganz normaler Hörer in meiner Küche hier beim Kochen mitgehört habe

00:02:01: und total beeindruckt war von der Story,

00:02:04: dass Universal die größte Batteriefabrik in Deutschland, beziehungsweise Europa

00:02:08: bauen wollte, mal eben so.

00:02:11: Und ja, also wer die erste Folge mit der Gigafactory-Story nochmal nachhören will,

00:02:16: das ist die Nummer E8 von Energiezone und K394 bei Kassenzone und das ist die

00:02:26: beste Basis für die heutige Ausgabe,

00:02:28: denn die ist quasi ein Update und ja, super spannend zu hören,

00:02:32: was sich seitdem so bei Universal getan hat,

00:02:35: wie sich die Batterieindustrie und die Produktion von Batterien für spezielle

00:02:39: Anwendungen so entwickeln.

00:02:41: Und ansonsten geht es natürlich auch um Preisentwicklung von Batteriekomponenten und Rohstoffen,

00:02:48: aber auch die ganzen Herausforderungen und Chancen auf dem europäischen Batteriemarkt

00:02:53: einschließlich der Notwendigkeit dann auch irgendwann mal eine vollständige

00:02:58: Wertschöpfung aufzubauen und der Konkurrenz von asiatischen Herstellern so wie

00:03:03: wir es eigentlich auch aus dem Solar-PV-Modul-Markt kennen.

00:03:07: Also jetzt euch ganz viel Spaß Das war es bei der Folge mit Dr.

00:03:10: Stefan Permien von Universal.

00:03:15: Stefan, willkommen zur Energiezone. Nach zwei Jahren sprechen wir mal wieder.

00:03:21: Du warst einer der ersten Gäste

00:03:22: in der Energiezone und hast mir die Augen geöffnet zum Thema Batterien.

00:03:27: Hier in einem Nachbardorf in der Nähe von Getthof hast du schon eine Gigafactory gehabt.

00:03:32: Da wussten die meisten noch gar nicht, was das eigentlich ist.

00:03:35: Das stellte ich doch nochmal ganz kurz vor für diejenigen, die noch nichts von

00:03:38: dir und Universal gehört haben.

00:03:41: Ja, mein Name ist Stefan Permin. Ich bin Gründer und Geschäftsführer von Universal

00:03:46: und wir produzieren Batterien für Spezialanwendung.

00:03:53: Ja, das ist jetzt vielleicht ein

00:03:54: bisschen zu kurz. Ein paar mehr Daten und Fakten wären schon noch schön.

00:03:59: Genau, also das vielleicht einmal wirklich in der Nutshell. So,

00:04:03: vielleicht ganz wichtig, was heißt Spezialanwendung?

00:04:06: Also wir spezialisieren uns auf alle Marktsegmente, die irgendwie eine besondere Zelle brauchen.

00:04:15: Das können verschiedenste Marktsegmente sein.

00:04:19: Ich meine, ganz schick, glaube ich, zu erklären, das ist immer an so Beispielen

00:04:24: wie stationären Speichern zum Beispiel oder auch an anderen Anwendungen wie zum Beispiel E-Bikes,

00:04:31: Power Tools und sowas.

00:04:34: Also im Prinzip alles das, was

00:04:36: außerhalb dieser typischen Massenmarkt-Automobilindustrie gerade passiert.

00:04:42: Weil da sprechen ja sozusagen alle drüber, dass es überall in den Zeitungen hoch und runter.

00:04:46: Natürlich hier in Horswold um die Ecke, Heide, also bald unsere Nachbarn.

00:04:52: Die sind ja sozusagen die Anrichtung, die machen für den Massenmarkt,

00:04:57: für die Automobilindustrie die einzelnen Batterien.

00:05:00: Das heißt also, was ich sozusagen im ID.3, ID.4 habe, das produziert halt ein Northvolt.

00:05:08: Und wir spezialisieren uns halt auf alle Marktsegmente drumherum.

00:05:12: Als wir vor circa zwei Jahren geredet haben, also ziemlich genau sogar zwei

00:05:15: Jahre her, Mai 2022, hast du gesagt, dass die meisten Batteriekapazitäten weltweit

00:05:21: für den Automarkt entwickelt werden gerade. Ich glaube, damals waren es 70 Prozent.

00:05:26: Jetzt waren hier ja vor zwei Folgen, war ja Kion Energy zu Gast,

00:05:29: die ja Großspeicher bauen.

00:05:32: Teilweise wird das auch gemacht mit ausgemusterten Autobatterien.

00:05:35: Also dieser Markt hat sich nochmal deutlich weiterentwickelt.

00:05:38: Die Batterien sind gefühlt jetzt so günstig geworden, dass jeder,

00:05:41: der sich ein Solaranlager aufs Dach baut, auch einen Speicher ins Haus baut.

00:05:46: Kommerziell macht das, glaube ich, immer noch wenig Sinn, aber es ist irgendwie

00:05:49: bezahlbarer geworden. Ist es immer noch so, dass 70 Prozent der Batterieproduktion in Autos geht?

00:05:55: Ich würde sagen, wenn man Europa betrachtet und Nordamerika,

00:05:58: gehen sogar 90 Prozent in die Automobilindustrie.

00:06:01: Also alles, was man in der Landschaft an Gigafactories findet,

00:06:05: die Zellen produzieren, das geht eigentlich alles in die Automobilindustrie.

00:06:09: Da gibt es ganz, ganz wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel jetzt hier Warta mit

00:06:14: den Batterien für die Hörgeräte und Earpods.

00:06:18: Aber ansonsten geht das alles in die Automobilindustrie, was angekündigt ist

00:06:22: und was gerade aufgebaut wird.

00:06:24: Also wenn wir uns die europäische Landschaft anschauen.

00:06:28: Norswold hatte ich erwähnt, Powerco, also sozusagen die Tochterfirma von Volkswagen,

00:06:35: ganz klar ein Link zur Automobilindustrie.

00:06:38: ACC in Frankreich, beziehungsweise sie wollen glaube ich auch in Kaiserslautern

00:06:42: aufbauen, da gehen auch die Zellen zum Beispiel zu Opel und Mercedes-Benz.

00:06:47: Also ganz, ganz klarer Fokus Automobilindustrie. Vielleicht bleiben wir,

00:06:52: bevor wir mal in die einzelnen Technologien und Anwendungen kommen,

00:06:54: nochmal ganz kurz bei dieser Geobetrachtung.

00:06:58: Wir haben in den letzten zwölf Monaten eine ganz intensive Diskussion gehabt

00:07:02: beim Thema Solarproduktion oder Solarmodul-Endmontage in Europa.

00:07:07: Also sozusagen viele Vorprodukte kamen ja trotzdem aus China.

00:07:12: Die sind jetzt ja im Wesentlichen abgewandert. Sogar die Windkrafthersteller

00:07:17: verlagern jetzt ihre Produktion, weil sie sagen, trotz des großen Booms in Europa

00:07:21: können wir nicht mehr kompetitiv Windkraftanlagen hier herstellen.

00:07:25: Auch nicht direkt an der Nordseeküste, wo sie dann verbaut werden.

00:07:28: Das wirkt ja super kontraintuitiv. Wie ist das gegen das Gegenteil von Intuitiv nochmal?

00:07:36: Naja, ihr wisst, was ich meine. Wie ist das denn im Batteriemarkt?

00:07:41: Damals wart ihr eine der wenigen, damals vor zwei Jahren, eine der wenigen Anlagen,

00:07:45: die überhaupt schon in nennenswerter Größenordnung Batterien produziert haben.

00:07:51: Also ich glaube, alle Automobilersteller vor zwei Jahren haben ja noch irgendwie

00:07:54: importiert. Hat sich das irgendwie geändert?

00:07:56: Gibt es weiterhin einen Boom Gigafactories oder Batteriefabriken in Deutschland zu bauen?

00:08:02: Oder ist jetzt das, was mit Northvolt passiert, so der letzte Glanz,

00:08:10: der letzte Stoß, den man dann noch sieht und dann passiert das Gleiche wie in der Solarindustrie?

00:08:15: Ja, ich hoffe natürlich nicht, weil das würde ja auch unser eigenes Business ziemlich betreffen.

00:08:21: Also grundsätzlich, was man viel sieht, ist jetzt einfach auch aufgrund der

00:08:26: Regularien, dass asiatische Hersteller in Europa, vor allen Dingen in Osteuropa aufbauen.

00:08:34: Da gibt es auch die großen Player wie LG, Samsung, SKON, die in Osteuropa aufgebaut

00:08:45: haben. Die Fabriken laufen auch teilweise.

00:08:47: Teilweise werden die noch weiter ausgebaut. Alles für die Automobilindustrie.

00:08:53: Dann gibt es ein paar europäische Sachen, die leider auch schon gescheitert

00:08:57: sind. Also so ehrlich muss man ja auch sehen.

00:08:59: Ich glaube, ein berühmter Fall ist auch British Volt.

00:09:02: Da gibt es viele, viele Pressemitteilungen.

00:09:06: Die sind gescheitert an dem Aufbau einer solchen Gigafactory.

00:09:11: Man braucht halt unglaublich viel Geld und viel Know-how und viel Technologie

00:09:15: und die haben sozusagen dieses Tal des Todes wie man so schön sagt leider nicht

00:09:22: überstanden also man sieht so Licht und Schatten.

00:09:26: Aber wir müssen nach wie vor in Europa aufpassen, dass wir nicht abgehängt werden

00:09:32: und dass es auch Gigafactories gibt,

00:09:34: die halt dann nicht im Besitz von asiatischen Investoren sind und von Großkonzernen.

00:09:42: In der Intersolarindustrie habe ich ja verstanden, dass so viele Grundteile,

00:09:46: die kamen schon aus China, das wurde dann hier noch irgendwie fertig montiert.

00:09:50: Jetzt haben wir dich ja oder ich habe dich besucht vor zwei Jahren in Flintbeek.

00:09:54: Da habe ich ja gesehen, dass so ein richtiger großer, muss man sich vorstellen,

00:09:57: wie so ein großer Pizza-Backofen, wo das alles durchgeschoben wird,

00:10:01: wo auch quasi die Rohmasse gefühlt noch so angerührt wird vor Ort.

00:10:05: Also eine sehr, sehr hohe Fertigungstiefe.

00:10:09: Ich glaube, bei den Öfen musstet ihr auf Modelle schon aus Asien zurückgreifen.

00:10:13: Da gibt es wahrscheinlich jetzt nicht so viele Maschinenbauer in Deutschland,

00:10:15: die das irgendwie bauen.

00:10:16: Aber wie sieht das denn aus mit der Fertigungstiefe? Und in China haben wir

00:10:22: im Bereich Solar ja so eine Übersubventionspolitik gehabt.

00:10:25: Das heißt, es gibt massive Überkapazitäten.

00:10:27: Wenn das jetzt bei Batterien auch so wäre, dann ist natürlich so die Reise ein

00:10:35: bisschen unsicherer oder unklarer nach vorne.

00:10:38: Kannst du uns da mal ein bisschen aufklären? Also was kann man denn hier machen?

00:10:41: Wie viel Wettbewerbsvorteile oder Nachteile haben wir denn im Standort Deutschland

00:10:45: oder Standort Europa und auch Fertigungstiefe?

00:10:48: Also Fertigungstiefe in Europa können wir wirklich über die komplette Wertschöpfungskette

00:10:54: inzwischen darstellen.

00:10:55: Also ich kann dir quasi eine europäische Zelle geben, wo ich auch dir sagen

00:11:00: kann, da kommt das Material komplett aus Europa, also alle Inhaltsstoffe.

00:11:06: Das funktioniert aber auch nur, so ehrlich muss man auch sein,

00:11:09: mit einem kleinen Aufpreis, also 20, 30,

00:11:12: 40 Prozent, je nach Modell und ich sag mal deinen persönlichen Vorlieben für

00:11:17: die Zelle, hast du schon als Preisaufschlag, wenn das komplett aus Europa kommt.

00:11:23: Und wir sind da auch relativ transparent mit unseren Kunden.

00:11:27: Es gibt Kunden, die sagen, das ist genau das, was ich brauche.

00:11:30: Das möchte ich haben. Ich bin bereit, den Aufpreis zu zahlen.

00:11:36: Zur Wahrheit gehört aber auch, es gibt auch Kunden, die sagen,

00:11:38: nein, den Aufpreis bin ich nicht bereit zu zahlen.

00:11:41: Und da sind wir dann auch so transparent und sagen, okay, wir haben auch alternative

00:11:45: Hersteller, die halt dann auch in Asien sitzen und dann kriegen wir es halt auch günstiger hin.

00:11:52: Was sind das denn für Vorprodukte? Was kommt denn an so einer Batterie rein?

00:11:56: Also ich glaube, das Wichtigste ist das Aktivmaterial, nennen wir das.

00:12:01: Also das ist auf der Anode- und Kathodenseite zu finden.

00:12:04: Also einmal Anode, Aktivmaterial, was meistens eine Mischung aus Silizium und Graphit ist.

00:12:11: Und auf der Kathodenseite, das ist der Chemiker würde sagen,

00:12:15: ein schönes Schichtoxid.

00:12:17: Eine Verbindung meistens aus Nickel, Kobalt, Mangan und Lithium.

00:12:22: Und das wird zum Beispiel von BASF in Deutschland in Schwarzheide hergestellt

00:12:28: das wird aber natürlich auch in Korea und China und so weiter produziert.

00:12:35: Also das kommt alles rein und hat sich das jetzt nochmal stark verändert,

00:12:40: weil ich habe jetzt meine gelesen zu haben, dass,

00:12:43: BYD mittlerweile in seine Basis Elektroautos gar nicht mehr eine Lithium-Ion-Batterie

00:12:49: baut sondern etwas Natrium basiert Das heißt,

00:12:52: dadurch wird es billiger und dieser extrem seltene Rohstoff Lithium oder teurer

00:13:00: Rohstoff ist dafür gar nicht mehr notwendig.

00:13:03: Das ist aber sehr stark angelesenes Wissen und ich habe einige Befürchtungen,

00:13:07: da bewege ich mich jetzt auch so auf mega glatt Eis, aber deswegen haben wir

00:13:10: dich ja hier im Gespräch.

00:13:12: Ja, also das, was heute in den BYD-Autos

00:13:16: ist, ist immer noch die Lithium-Ionen-Batterie, also ganz klassisch.

00:13:20: Aber es wird ganz stark daran gearbeitet, da umzusteigen auf die Natrium-Ionen.

00:13:27: Und hier muss man aber auch sagen, Vorsicht, das kommt dann immer auf den Anwendungsfall

00:13:32: drauf an. Also die Natrium-Ionen-Batterie de facto hat halt eine etwas schlechtere Energiedichte.

00:13:38: Das liegt chemisch gesehen an einer elektrochemischen Spannungsreihe und da

00:13:44: haben wir dann einfach etwas geringere Spannung in den Zellen für Natrium.

00:13:51: Das heißt also, in einem Supersportwagen wird meiner Meinung nach die Natrium-Ionen-Batterie nie Fuß fassen.

00:13:59: Aber für ein günstiges Basismodell, dort kann ich auch eine Natrium-Ion statt

00:14:04: eine Lithium-Ion-Batterie einbauen.

00:14:07: Die Chinesen haben erste Autos, wo das schon drin ist.

00:14:11: Angeblich, muss man sagen, also ich habe es jetzt auch nicht mit eigenen Händen

00:14:14: irgendwie geführt oder gesehen.

00:14:17: Da gibt es Prototypen, aber das ist noch nicht in großer Serie.

00:14:21: Es ist aber ein riesen interessantes Feld, auch gerade für den europäischen

00:14:26: Markt, Weil ja, Lithium ist halt in Südamerika das Hauptabbau Städte.

00:14:33: Die Verträge sind meistens schon zwischen zwischen Asien und vor allen Dingen

00:14:38: China und den entsprechenden südamerikanischen Ländern geschlossen.

00:14:43: Und somit Natrium ist halt überall verfügbar, auch im Meerseits zum Beispiel.

00:14:49: Das heißt also, da hätten wir einen riesen Vorteil, wenn diese Technologie sich

00:14:53: auch mehr und mehr am Markt durchsetzt.

00:14:56: Aber auch da müssen wir halt als Europäer aufpassen, dass wir nicht den Anschluss

00:15:00: verlieren, weil die Chinesen halt super schnell sind.

00:15:04: Also da ziehe ich auch echt den Hut. Die sind halt total schnell und laufen

00:15:09: total schnell in diese Richtung auch der neuen Technologien.

00:15:13: Könntest du denn deine Produktion, also wenn sich das irgendwie etabliert,

00:15:16: diese Natrium-Ionen-Batterien, könntest du das auch umstellen oder bräuchte

00:15:20: man dann ganz andere Backöfen, um bei diesem Bild zu bleiben?

00:15:24: Nee, also unsere Backöfen sind auch für die Natrium-Ionen-Batterien schon bereit.

00:15:28: Wir haben auch schon auf dem Pilot-Level schon Natrium-Ionen-Batterien hergestellt

00:15:35: und produziert, getestet und haben jetzt auch ein großes Projekt,

00:15:40: das ist Anfang des Jahres.

00:15:42: Wo wir halt am Ende wirklich auch einen Gabelstab mit diesen Natrium-Ionen-Batterien ausstatten wollen.

00:15:50: Okay, also tatsächlich die Anwendungsreife ist grundsätzlich schon da.

00:15:54: Jetzt ist nur noch die Frage, wie schnell ersetzen eigentlich diese Batterien,

00:15:58: dann diese großen Anwendungscases und Cases, wo es gar nicht so um die Peak-Performance

00:16:03: geht, also stationäre Speicher zum Beispiel im Haus oder Großkraftwerke wie von Kion Energy.

00:16:09: Könnten die heute schon darauf zurückgreifen oder bekommen die am Weltmarkt

00:16:13: im Wesentlichen auch noch Lithium-Ion-Batterien?

00:16:16: Also die meisten nach wie vor sind noch auf Lithium-Ion-Batterien und das wird

00:16:20: noch ein paar Jahre dauern.

00:16:22: Das muss sich ja Stück für Stück erstmal alles umstellen.

00:16:25: Und vor allen Dingen darf man nicht vergessen, die Wertschöpfungskette muss

00:16:28: sich ja auch neu aufbauen.

00:16:30: Also da, wo ich zum Beispiel auf der Anodenseite heute Graphit habe,

00:16:34: da habe ich in der Natrium-Ionen-Batterie auch einen Kohlenstoff,

00:16:37: das nennt sich aber Hartkarben.

00:16:39: Das ist sozusagen Kohlenstoff in einer etwas anderen Struktur als Graphit.

00:16:45: Und da brauche ich natürlich auch einen Zulieferer, der mir irgendwie nicht

00:16:49: nur 100 Kilo, sondern 2000, 3000 Tonnen pro Jahr dann vor die Tür stellen kann.

00:16:55: Sonst funktioniert das ja alles nicht. Und die gibt es noch gar nicht.

00:16:57: Es ist jetzt nicht so, dass sich jetzt hier zwischen Heide und Flindbeck irgendwo

00:17:03: in der Höhe von Elmshorn da jetzt irgendeine Fabrik für dieses Hartkarben etabliert?

00:17:10: Also noch hat sich da keiner angesiedelt, aber es kann ja noch werden in der Zukunft.

00:17:15: Aber da müssen wir, genau das ist der Punkt, wir müssen halt in Europa aufpassen,

00:17:20: dass wir halt diese Wertschöpfungskette dann auch schnell genug aufbauen.

00:17:24: Aber siehst du denn mit dieser Ansiedlungspolitik von Northvolt,

00:17:29: das ist ja quasi schon ein bisschen euer Segment, auch wenn sie jetzt natürlich

00:17:32: für die Automobilindustrie vor allem produzieren, nicht für Spezialanwendungen,

00:17:36: siehst du denn diese Aufbruchstimmung?

00:17:39: Also schaffen wir es dann, geschlossene Wertschöpfungsketten zu etablieren?

00:17:43: Schaffen wir es auch, einen Wettbewerbsvorteil zu etablieren?

00:17:46: Wir wollen ja nicht nur das Gleiche produzieren, ein bisschen teurer,

00:17:48: sondern wir wollen ja auch vielleicht auch bessere Batterien oder andere Batterien

00:17:51: oder andere Speichermöglichkeiten, damit wir eben nicht abhängig sind von China.

00:17:56: Also diese Northvolt-Eröffnung, dieser Spatenstich, da waren ja auch wieder irgendwie alle dabei.

00:18:02: Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident, ich glaube auch Herr Habeck war auch dabei.

00:18:09: Wie guckst du da drauf? Also durch diese Förderung von Northvolt würde ich ja

00:18:15: erwarten, dass du auch mal irgendwo angeklopft hast und gesagt hast,

00:18:17: wir könnten jetzt ja auch in Flintbeck nochmal drei Hallen mehr bauen,

00:18:20: wenn du uns 200 Millionen gibst.

00:18:22: Da sind wir natürlich auch an diesen Fördertöpfen dran. Natürlich haben wir

00:18:27: nicht die Strahlkraft von Northwood, so realistisch muss man auch sagen.

00:18:30: Wir sind auch eher der Mittelstand an der Stelle.

00:18:36: Das heißt, wir hängen natürlich auch ein bisschen hinterher,

00:18:38: hinter solchen Großkonzernen, die natürlich auch viel mehr Manpower haben,

00:18:41: auch um solche Anträge dann durchzuführen.

00:18:43: Also da hängt ja auch ein großer Bürokratiezopf dran. Trotzdem sind wir auch

00:18:47: an solchen Themen natürlich dran, sind da auch in intensiven Gesprächen mit

00:18:54: verschiedenen Regierungsstellen.

00:18:58: Das heißt, ja, prinzipiell begrüße ich das, dass Northvolt hier hinkommt.

00:19:03: Es ist ein gutes Signal, dass in Europa was aufgebaut wird, dass es alles muss.

00:19:08: Ich bin der Meinung, wir müssten noch viel, viel mehr machen.

00:19:12: Also auch entlang der Wertschöpfungskette. Also letztendlich,

00:19:15: wir sind ja im gleichen Segment der Wertschöpfungskette unterwegs als Zellhersteller wie Noas Voigt.

00:19:22: Aber auch davor, Aktivmaterialien muss ja auch jemand herstellen.

00:19:26: Also wie dieses Grafit oder Hard Carbon oder wie hieß das noch? Genau.

00:19:32: Da muss es ja auch jemanden geben, der muss auch gefördert werden.

00:19:36: Und da haben wir einfach das Problem, dass wir ja im internationalen Wettbewerb

00:19:42: sind, wie du schon sagtest.

00:19:44: Und es ist ja nicht so, dass ich in China jetzt keinerlei Förderung bekomme.

00:19:48: Also vielleicht als Europäer eher nicht, aber die Unternehmen.

00:19:52: Klopfen amerikanische Investoren an, die durch dieses Förderprogramm in den

00:19:55: USA jetzt neue Aufbruchsstimmung haben und sagen jetzt ähnlich wie bei Mayer Burger,

00:19:59: die mit ihrer Produktion in die USA gehen, was jetzt in der Podcast-Gastszene

00:20:05: eher belächelt wird, weil die Produkte auch dort irgendwie jetzt nicht interessanter

00:20:09: und besser werden als die chinesischen Importe.

00:20:11: Aber klopfen Investoren an und sagen, hey Stefan, bau doch hier die nächste

00:20:15: Batteriefabrik hier in Arizona auf.

00:20:19: Durchaus. Also die Amerikaner sind da unglaublich stark gerade am Werbetrommel

00:20:25: rühren, also eigentlich so

00:20:27: die letzten drei Jahre, dass man sich da auf jeden Fall ansiedeln sollte.

00:20:34: Und ich meine, es wirkt ja auch, also auch wenn es belächelt wird,

00:20:38: aber ich glaube Northwood hat auch in Kanada einen Ableger.

00:20:42: Ich glaube, Powerco plant eine Fabrik, ich meine auch in Kanada.

00:20:46: Also da merkt man ja schon, das kann man nicht ganz ignorieren,

00:20:49: sondern die Sachen wirken.

00:20:53: Und es ist natürlich, es ist zwischen den Kontinenten letztendlich ein Wettbewerb,

00:20:59: welche Firma siedelt sich wo an.

00:21:03: Okay, und dann bleiben wir mal kurz bei den Preisen, wo wir jetzt bei dieser

00:21:06: Wettbewerbsituation sind.

00:21:08: Ich bin mir ziemlich sicher, als wir vor zwei Jahren gesprochen haben,

00:21:11: Dann haben wir über Batteriespeicher gebrochen, Batteriespeicherpreise für die

00:21:16: Solaranlage zu Hause im Bereich so 500 bis 1000 Euro pro Kilowattstunde.

00:21:21: Jetzt bekomme ich schon, was habe ich gestern gesehen, 10 kW BYD Speicher,

00:21:29: also sozusagen schon eine hohe Qualität in der Speicherauslegung für 4000 Euro.

00:21:35: Ich habe aber schon No-Name-Speicher gesehen, auch für 2.000 Euro für 10 kW, die dann aber jetzt,

00:21:42: keine, die hatten bestimmt ein paar Sachen, konnten die jetzt irgendwie nicht,

00:21:44: konnten nicht so schnell laden, entladen, hatten weniger Zyklen,

00:21:47: aber wir kommen jetzt schon in diesen Bereich,

00:21:49: von dem wir vor zwei Jahren gesprochen haben, diesen 100 bis 200 Euro Bereich

00:21:51: pro Kilowattstunde, wir sind nicht mehr so weit davon entfernt,

00:21:55: das müsste ja auch euch betreffen,

00:21:56: also ihr verkauft ja im Grunde genommen auch ein Produkt für den Preis pro Kilowattstunde,

00:22:01: jetzt mal ganz vereinfacht zu sagen, wie guckst du da drauf?

00:22:05: Naja, das liegt ja nicht nur an uns als Zellhersteller, sondern es liegt halt

00:22:11: vielfach auch an den Rohmaterialien. Also der Lithiumhydroxidpreis, was ja einen sehr...

00:22:18: Teurer Rohstoff bei uns in der Industrie ist, aber auch Nickelpreise,

00:22:24: Kobaltpreise sind halt in den letzten Jahren runtergegangen.

00:22:27: Ich denke mal, da gab es auch so einen kleinen Hype auf die ganze Elektromobilität

00:22:35: und dann haben, glaube ich, unglaublich viele Fertigungen,

00:22:40: unglaublich riesige Mengen an den Rohstoffen nachgefragt, Auch gar nicht physisch

00:22:47: abgenommen, sondern erstmal nachgefragt.

00:22:52: Bleiben wir vielleicht bei dem Beispiel British Void. Ich glaube,

00:22:55: die wollten 64 Gigawattstunden aufbauen.

00:22:58: Also Kapazität pro Jahr. Genau. Das heißt also unglaublich groß.

00:23:04: Jetzt stell dir vor, da gibt es ganz viele auf der Welt, die fragen dann solche

00:23:07: Mengen ab. Das heißt, es entsteht ein Hype.

00:23:11: Es gibt findige Rohstoffhändler, die sich dann freuen und dann steigen die Preise

00:23:17: ordentlich nach oben. Und wenn dann ein, zwei von diesen großen Projekten scheitern,

00:23:22: von heute auf morgen, dann ist auf einmal die Nachfrage wieder weg.

00:23:26: Und genau das sehen wir am Markt. Also Lithiumhydroxid ist unglaublich runtergegangen.

00:23:30: Ich will nicht lügen, aber ich glaube so ungefähr fast um 50 Prozent zu dem Hype.

00:23:37: Das gleiche kann man eigentlich für Kobalt sagen, ich glaube so 20,

00:23:41: 30 Prozent runter. Also die ganzen Rohstoffe, die Metallpreise sind gesunken

00:23:45: und das wird natürlich auch weitergegeben am Markt.

00:23:50: Wäre ja auch nur fair oder ist nur fair.

00:23:54: Das kann sich auch in der Höhe dann keiner erlauben, das so in die Tasche zu

00:23:58: stecken, sondern da fallen halt die Preise gerade.

00:24:01: Dazu sind mehr und mehr Produktionskapazitäten jetzt aufgebaut.

00:24:04: Wir sind noch nicht im überkapazitäten Bereich. Die Nachfrage ist auch nach

00:24:09: wie vor richtig, richtig groß und wird auch weiter steigen.

00:24:12: Okay, die Preise sind jetzt aber schon sehr weit gesunken, also sozusagen deutlich

00:24:16: unter diese 50 Prozent Ersparnis bei den Rohstoffen.

00:24:20: Jetzt frage ich mich natürlich, bei den Solarzellen hatten wir jetzt dieses

00:24:24: chinesische Übersubventionsproblem.

00:24:26: Das heißt, da haben irgendwie alle Bundesstaaten in China miteinander konkurriert

00:24:29: Und dann konnte man teilweise Solarmodule, große 400 Watt Module für 30 Euro im Großhandel kaufen.

00:24:35: Jetzt vereinfacht gesagt, obwohl eigentlich der faire Preis mindestens 100 Euro

00:24:38: wäre. Steht uns das bei Batterien noch bevor?

00:24:41: Oder ich frage jetzt mal für einen Freund, der sich überlegt,

00:24:46: eine größere Hausspeicheranlage zu kaufen.

00:24:49: Macht es jetzt Sinn zu kaufen oder könnte das nochmal 50 Prozent fallen im nächsten Jahr?

00:24:55: Ja, also ich glaube, dass das 50% fällt im nächsten Jahr, glaube ich, nicht dran.

00:25:00: Es wird über die Jahre immer weiter fallen, weil die...

00:25:06: Technologie sich ändern werden. Also es wird sicherlich ein Teil sein,

00:25:09: der von Lithium rüber geht auf Natrium.

00:25:11: Das heißt also auch hier die Verknappung der Rohstoffe, die ja auch teilweise

00:25:16: dann ganz groß dramatisiert worden sind, der wird so nicht eintreten.

00:25:24: Die Herstellungsverfahren werden sich noch weiter verbessern,

00:25:26: vor allen Dingen was halt Ausschuss in der Fertigung angeht.

00:25:30: Das heißt also, es wird meiner Meinung nach stetig weiter fallen,

00:25:37: aber man wird jetzt auch keine riesigen Sprünge haben.

00:25:39: Also wir werden von den 300 nicht nächstes Jahr auf 200 fallen direkt,

00:25:45: sondern das wird, also es geht eher so in so eine auslaufende.

00:25:52: Funktion rein, dass wir uns dann dem Minimum immer mehr annähern,

00:25:56: aber dann in kleineren Schritten und über einen längeren Zeitraum.

00:25:59: Okay, also da war 2023 2023 schon ein extremes Jahr, sagst du,

00:26:04: der Markt normalisiert sich jetzt.

00:26:06: Wie entwickelt sich denn grundsätzlich Nachfrage nach Batterien?

00:26:09: Ich bekomme da so gemischte Signale.

00:26:11: Wir hatten vor zwei Jahren so eine massive Aufbruchsstimmung in der Automobilszene,

00:26:16: vor allem in Deutschland. Jetzt gibt es wieder Rufe nach, nee,

00:26:20: das Verbrenner aus ist eigentlich zu früh, Sixt und Co.

00:26:24: Muss dann Elektroautos aus, weil die Kunden dann doch eher normale Autos noch nachfragen.

00:26:31: Das ist sicherlich ein Phänomen, das hält nicht ewig an, aber es wirkt ja im

00:26:37: Grunde genommen verlangsamt auf die Nachfrage.

00:26:40: Gleichzeitig, darüber haben wir im Vorgespräch gesprochen, kommen jetzt aus

00:26:43: China schiffeweise neue Autos mit Batterie von BYD, MG und den ganzen anderen.

00:26:51: Wie bekommst du das mit der Nachfrage mit? Gibt es täglich neue Menschen,

00:26:56: die anrufen und Firmen, die sagen, hey, ich brauche Batterien von dir,

00:26:58: Stefan, oder hat sich das auch ein Stück beruhigt?

00:27:02: Ich glaube, man muss ein bisschen differenzieren zwischen den einzelnen Marktsegmenten

00:27:09: auch im Bereich des Automobil oder der Automobilindustrie.

00:27:13: Es gibt sicherlich das, also was ist im Moment das Problem im Automobil?

00:27:18: Ich kann Verbrenner für die Hälfte kaufen wie für ein Elektroauto bei deutschen Herstellern.

00:27:26: Vielleicht ist auch ein bisschen übertrieben jetzt der Vergleich,

00:27:29: aber ich habe eine deutliche Preissteigerung, wenn ich ein Elektroauto kaufe,

00:27:33: was irgendwie ich sag mal ungefähr gleich ist von der Ausstattung und so weiter.

00:27:38: Jetzt kommen die chinesischen Hersteller wie BYD und so weiter und werden sicherlich

00:27:44: dieses Niedrigpreissegment ich sag mal attackieren.

00:27:50: Das heißt jetzt müssen dann auch

00:27:53: VW und Co. wahrscheinlich nachziehen und sagen, okay, wir bieten unsere.

00:27:59: Elektroautos günstiger an. Oder die Chinesen werden diesen Markt dann in dem Segment besetzen.

00:28:05: Das wird definitiv, glaube ich, zu einer noch besseren Akzeptanz der Elektromobilität

00:28:11: und Elektroautos im Allgemeinen führen.

00:28:14: Ich glaube auch fest daran, dass sich das durchsetzt und Verbrennungshaus.

00:28:22: Ich bin also so kein Freund generell von Verboten, aber ich glaube,

00:28:26: das wird kommen, früher oder später. Und dann haben wir sicherlich aber noch

00:28:30: Märkte im mittleren und auf jeden Fall auch im hohen Preissegment.

00:28:35: Und das ist ja das, wo wir dann eher auch mal mit der Automobilindustrie Kontakt

00:28:40: haben, wenn es halt darum geht, hochwertige Zellen, wie bekomme ich einen Sportwagen hin,

00:28:46: der einfach mir deutlich mehr Performance bietet als jetzt eine Mittelklasse

00:28:53: oder ein unterer Klasse Wagen.

00:28:56: Und habt ihr da jetzt vor Ort, einfach nochmal so, weil du hast es ja schon

00:29:00: gesagt, die Chinesen sind extrem schnell, Dinge zu adaptieren und zu pushen.

00:29:03: Würdest du sagen, wenn jetzt Porsche jetzt irgendeine Spezialserie auflegt,

00:29:08: irgendwie den Taycan Super Turbo S GT3 4 Plus, whatever,

00:29:13: könnten die bei euch besser bedient werden, als wenn sie zu Kattel gehen,

00:29:18: nach China und sozusagen ein ähnliches Produkt dort entwickeln lassen?

00:29:22: Also gibt es quasi jetzt hier in der Spitzenforschung, Spitzentechnologie,

00:29:26: gibt es da noch einen Vorsprung, den du da anbieten könntest oder den wir nutzen könnten?

00:29:32: Genau, ich kann zwei Sachen an der Stelle anbieten. Auf einer Seite kann ich

00:29:35: den Vorsprung anbieten.

00:29:40: Bei der Zelle, in dem ich mehr Performance rausholen kann, du kannst sie besser

00:29:45: kühlen, du hast eine höhere Leistungsdichte.

00:29:47: Aber kannst du das besser als ein Wettbewerber aus China, der vielleicht hundertmal

00:29:52: so groß ist wie Universal?

00:29:54: Ich kann es besser und ich habe auch Lust, mich damit zu beschäftigen.

00:29:58: Man darf da nicht unrealistisch sein. Warum sollte sich Kattel damit beschäftigen,

00:30:03: für Porsche, ich sage mal, 10 Millionen kleine Zellen zu bauen?

00:30:06: Wenn Sie an einen großen Konzern wie BYD oder Tesla Milliarden von Zellen in ihrem Standardformat,

00:30:16: was jetzt etabliert ist und was sie entwickelt haben und was auch eine gute

00:30:21: Performance, eine solide Performance bietet.

00:30:23: Warum sollten sie sich damit beschäftigen, so wenig Zellen zu verkaufen,

00:30:29: beziehungsweise sie erst zu entwickeln aufwendig und dann verkaufen?

00:30:33: Also ich glaube, die Spezialmärkte, Spezialanwendungen wird es immer geben.

00:30:38: Die gibt es ja auch im Solarbereich.

00:30:40: Also es gibt ja den Solarpanel, den ich für ganz, ganz günstig kaufen kann, den mir jeder bietet.

00:30:48: Und es gibt ja so Spezialanwendungen, wo irgendwie man die Solarpanels dann

00:30:53: irgendwie flexibel knicken kann und auch auf seinen Rucksack draufkleben kann.

00:30:57: Klar ist das eine Spezialanwendung, aber die gibt es und da sind dann auch gewisse

00:31:04: Anwendungen, Bereiche, Marktsegmente bereit, mehr Geld auszugeben.

00:31:07: Okay, ich Ich verstehe, also du könntest das in diesem Fall.

00:31:12: Und es gibt jetzt auch noch Forscher, die quasi aus Europa kommen,

00:31:18: die jetzt Patente im Bereich Zelltechnologie veröffentlichen.

00:31:37: Würde ich immer dir eine WhatsApp schreiben und sagen, sag mal,

00:31:39: Stefan, kann das sein? Aber dann schickst du mir wahrscheinlich nur so ein lachendes Smiley zurück.

00:31:43: Aber kommt das noch aus Europa? Kommt da wirklich was nach? Oder ist jetzt der

00:31:47: nächste Schritt wirklich, Natrium-Ionen in die Massenproduktion zu bringen?

00:31:52: Es gibt nach wie vor total innovative Ideen, auch Laborergebnisse und die kommen aus Europa.

00:32:02: Die kommen auch ganz viel aus den USA und natürlich auch Asien.

00:32:06: Also da sind wir, da stehen wir dem auch nicht wirklich absolut im Schatten.

00:32:13: Die meisten Patentanmeldungen sind, glaube ich, inzwischen in Asien auf dem Gebiet.

00:32:18: Aber was man nicht vergessen sollte, es ist immer nur, es ist noch nicht mal die halbe Miete.

00:32:24: Also ich kann eine super Erfindung im Labor haben und merken auf dem Pilotstadium,

00:32:29: ich kriege das überhaupt nicht in die Massenproduktion.

00:32:32: Und dann ist das auch eine super Zelle, aber die wird das dann niemals in die

00:32:37: Massenproduktion schaffen.

00:32:38: Und der Grund sind dann Prozessprobleme oder halt, dass ich irgendwelche speziellen

00:32:43: Rohstoffe gar nicht günstig einkaufen kann und so weiter. Es kann also auf dem

00:32:47: Weg zur Kommerzialisierung an total trivialen Sachen scheitern.

00:32:52: Und deshalb ist es aus meiner Sicht extrem wichtig, dass wir halt hier in Europa

00:32:58: Industrie haben, also Batterieindustrie, Batteriewerke.

00:33:02: Die halt auf der einen Seite jeden Tag produzieren und auf der anderen Seite

00:33:07: halt diese Innovationen, die dann hier in Europa oder auch in Nordamerika entstehen,

00:33:12: aufgreifen können und sagen, hey,

00:33:15: das könnten wir uns vorstellen, dass das wirklich irgendwann mal in Serie geht oder halt auch sagen,

00:33:19: naja, das ist ja jetzt ganz nett, was du hier im Labor erforscht hast und da

00:33:23: ist es auch klasse und ist auch eine super Batterie, aber für die Produktion

00:33:28: und die richtige Kommerzialisierung ist halt total ungeeignet.

00:33:33: Und die Batterien, die jetzt in Autos vor ein, zwei Jahren verbaut wurden,

00:33:37: gibt es da mittlerweile einen massiven Sprung, wenn man jetzt irgendwie einen

00:33:41: gebrauchten Tesla kauft von vor drei Jahren oder jetzt gibt es ja auch ID.3s.

00:33:46: Riskiert man da was oder ist das alles extrem solide? Was für ein Auto fährst du eigentlich?

00:33:53: Ähm, grundsätzlich ist das sehr solide und die Schritte sind eher klein.

00:34:00: Also die Batterien oder die Zellen dahinter, die Chemien, das wird fünf bis zehn Prozent besser.

00:34:07: Dann kommen noch faktoren hin dass man

00:34:10: halt die zellen in der anordnung also der vw hat

00:34:13: er zum beispiel diese diese plattform es gibt

00:34:16: mehr und mehr so genannte selten systeme

00:34:21: also das heißt heute in den älteren wagen muss man sich so vorstellen ich habe

00:34:26: die zellen die verpackt baue ich erstmal zu modulen und wenn wir dann module

00:34:33: haben dann verbaue ich die sozusagen zu zu dem großen Batterie-Pack,

00:34:37: was dann zwischen den Achsen hängt.

00:34:39: Und da gibt es dann auch Konzepte, das abzukürzen, dass man gar keine Module

00:34:42: mehr hat. Das spart man dann wieder Platz und auch Gewicht und so weiter.

00:34:46: Also hier gibt es kleine Technologie-Schritte, aber es gibt nicht riesige Sprünge.

00:34:55: Also es gibt keinen, der vorher 300 Kilometer gefahren ist und dann 700 Kilometer fährt.

00:35:01: Also da muss man keine Angst haben. Da kann man auch ein älteres Modell von

00:35:06: allen Herstellern kaufen.

00:35:08: Und wie lange halten diese Dinge? Also würdest du ein fünf Jahre altes E-Auto kaufen?

00:35:14: Auf jeden Fall. Also zumindest von europäischen, deutschen Herstellern würde ich es sofort machen.

00:35:24: Und auch von Tesla, also von amerikanischen Herstellern.

00:35:29: Weil ich glaube, das ist so solide getestet. Die haben so aufgepasst,

00:35:35: dass da halt nichts passiert, was die irgendwie den Ruf versauen könnte.

00:35:42: Also ich würde sagen, die ersten Tesla sind wahrscheinlich noch viel robuster

00:35:45: als die neuesten Modelle,

00:35:48: weil am Anfang ist da keiner Risiko eingegangen, also das ist so solide getestet,

00:35:55: da muss man keine Angst haben, dass das Ding jetzt irgendwie morgen nur noch

00:36:01: 10 Kilometer Reichweite hat oder so.

00:36:03: Was für ein Auto fährst du? Ich fahre im Moment ein Hybrid.

00:36:07: Das liegt daran, dass ich dann doch ab und zu mal sehr weite Strecken fahren muss.

00:36:12: Und ja, das dann mit der Fahrweise, die ich an den Tag lege.

00:36:17: Was hätte ich jetzt nicht gedacht?

00:36:18: Dann hätte ich jetzt gedacht, dass du hier ein langstreckentaugliches Auto hast.

00:36:22: Keine Ahnung, ein Tesla mit der größten Batterie oder was fährt gerade am weitesten?

00:36:25: Der EQS mit der größten Batterie fährt glaube ich gerade am weitesten. Ja,

00:36:28: also im Moment haben wir BMW hier als Poolfahrzeug oder als Firmenfahrzeuge

00:36:33: und ich teile mir hier mit meinem Mitgründer sozusagen ein Hybrid und er hat

00:36:39: ein rein elektrisches Auto und dann ist immer so,

00:36:41: wer dann gerade die weite Strecke fahren muss,

00:36:44: der kriegt dann den Hybrid und der andere fährt dann mit dem reinen E-Auto.

00:36:48: Aber ganz ehrlich, vom Fahrspaß, rein elektrisch, ich liebe das.

00:36:55: Also absolut schönes Gefühl, dieses Leise und dann dazu natürlich diese unglaubliche

00:37:03: Beschleunigung. Finde ich super.

00:37:07: Super. Und ich glaube, diesen Spatenstich mit nochmal ein bisschen auf die Wettbewerbslandschaft

00:37:12: zu schauen, diesen Spatenstich zu Northwold, den gab es vor ein paar Wochen.

00:37:16: Wir haben aber schon drüber geredet vor zwei Jahren. Das hat jetzt doch ein

00:37:18: bisschen gedauert am Ende.

00:37:21: Siehst du denn, auch wenn sich jetzt in Elmshorn noch kein Hartkarbenproduzent angesiedelt hat,

00:37:26: siehst du denn grundsätzlich so eine Bewegung Richtung Küste,

00:37:30: da wo jetzt Energie ja deutlich günstiger ist, weil wir kriegen ja gar nicht

00:37:33: die Leitungskapazitäten aufgebaut, um dann das die Energie quasi aus der Ostsee oder Nordsee.

00:37:39: Abzutransportieren, wo man sagt, okay, da kommen jetzt energieintensive Gewerke

00:37:43: hin, die brauchen auch Batterien, um den günstigen Strom tagsüber irgendwie

00:37:45: einzuspeichern, um dann ihre Anlagen die ganze Nacht zum Beispiel laufen zu lassen.

00:37:50: Die schaffen es irgendwie, tausende von Ladezügeln jedes Jahr durch die Batterien

00:37:54: zu hauen. Das lohnt sich total für die.

00:37:56: Also das, wovon jetzt irgendwie viele geredet haben, die Industrie siedelt sich

00:38:02: dort an, wo Energie günstig ist, deswegen gibt es ja den Ruhrpott,

00:38:06: überhaupt, da war nämlich die Kohle, passiert das wirklich, siehst du da was?

00:38:11: Also klar sieht man Tendenzen dahin, aber ich glaube zu einer Ansiedlung,

00:38:18: muss man auch so ehrlich sein, gehört mehr als nur günstige Energie.

00:38:22: Also es ist ein Argument, ein positives Argument für Norddeutschland und das

00:38:27: ist, glaube ich, auch sehr, sehr gut so.

00:38:29: Wir müssen aber auch sehen, also gerade in Oswald, riesige Anzahl Arbeitsplätze,

00:38:37: die sie schaffen wollen.

00:38:39: Eide ist eher überschaubar. Klar hat man Hamburg, aber da muss auch viel passieren,

00:38:46: dass man dann genug Arbeitsplätze nicht nur schafft, sondern die auch besetzt hat.

00:38:52: Und das ist ja allgemein ein Riesenproblem in Deutschland, dass wir eigentlich

00:38:57: zu wenig Arbeitskräfte haben.

00:38:59: Also insofern, ich glaube, es gibt Argumente für Norddeutschland,

00:39:05: es gibt aber auch berechtigte Argumente, die dagegen sind.

00:39:10: Sehr, sehr, sehr diplomatisch ausgedrückt.

00:39:15: So, dann kurze Info, ein Update von dir mal zum Thema Kapazitätsausbau.

00:39:20: In den 2022er Podcast, da habe ich ja alles dokumentiert. Da gibt es eine gute

00:39:24: Transkription auf der Webseite.

00:39:25: Da hast du gesagt, bis 2026 wollt ihr 10 Gigawatt Kapazität ausgebaut haben.

00:39:33: Und ihr lag damals irgendwie bei 1,4 oder so. Da magst du mich aber korrigieren.

00:39:39: Jetzt sind wir ja genau in der Mitte zwischen 2022 und 2026.

00:39:42: Rein rechnerisch dürftet ihr jetzt bei fünf bis sechs sein.

00:39:45: Wo ist die Reise angekommen? Also wir sind noch ein bisschen drunter.

00:39:51: Wir sind eher, ich würde sagen, von der Kapazität her ungefähr bei zweieinhalb, drei.

00:39:58: Das liegt ein bisschen daran, dass wir gesagt haben, wir wollen ein bisschen

00:40:04: innovativer sein. Also die Ideen bei uns sprudeln doch ganz schön in der Innovation.

00:40:11: Und du hattest das ja mit den Pizzaöfen am Anfang erwähnt.

00:40:16: Und unsere Idee ist so ein bisschen die Pizzaöfen im Moment einzusparen.

00:40:21: Das Ganze nennt sich dann Trockenbeschichtung. Also du warst ja bei uns,

00:40:25: also hast du gesehen, wir rühren ja diese dickflüssige Paste an,

00:40:29: ich sag mal Joghurt in schwarz.

00:40:33: Vielleicht müssen wir bei euch mal so ein Energiezone-Frühstück machen,

00:40:35: das würde glaube ich viele Leute interessieren.

00:40:38: Genau und letztendlich hast du ja gesehen, diesen riesen Putzofen,

00:40:42: also diese dickflüssige Masse kommt da rein, wird aufgetragen auf die Aluminium-

00:40:46: oder Kupferfolie und fährt dann durch diese lange Ofenstrecke.

00:40:50: Und das, was sich sozusagen an Lösemittel oder Wasser da vorne reingebracht

00:40:53: hat, das dampfe ich ja dann in den Öfen ziemlich energieaufwendig wieder raus.

00:40:57: Und wir glauben, dass der nächste Innovationsschritt in der Batterie-Prozesse-Technik

00:41:05: ist, dass man halt die Masse trocken beschichtet.

00:41:09: Also man hat so eine Art Extrudat und das wird dann direkt warm gemacht und

00:41:14: auf die Substratfolie aufgewalzt, ohne dass man Lösemittel braucht.

00:41:20: Und dadurch kann man natürlich unglaublich viel Energie einsparen.

00:41:24: Also wir erhoffen uns 27 Prozent Energie einzusparen, gesehen auf den kompletten

00:41:31: Zellfertigungsprozess.

00:41:32: Ist Energie als Kostenfaktor relevant für die komplette Produktion?

00:41:40: Also wie viel Prozent macht Energie aus vom Ende von der Kosten von der Zelle?

00:41:43: Das sind schon, je nachdem wo man produziert ist, eher 5-10%,

00:41:51: also nicht riesig, aber es hat schon Einfluss.

00:41:55: Und ich habe aber auch einen Akzeptanzvorteil, weil natürlich Energie ist auch

00:42:02: gleich CO2-Äquivalente und wenn ich natürlich mit weniger Energie produzieren kann,

00:42:07: habe ich einen viel geringeren CO2-Fußabdruck für meine Batterie.

00:42:11: Aber ich lerne jetzt ja immer, ich gucke mir ja quasi täglich die Redispatch-Daten

00:42:16: an, also wie viele Windkraftanlagen stehen hier eigentlich still und wenn die

00:42:19: Sonne scheint und jetzt haben wir ja gerade immer noch einen krassen Solarausbau auch im Privatbereich,

00:42:24: das heißt hier kann bald jede Siedlung sich, wenn die Sonne scheint,

00:42:28: aus den eigenen Häuserdächern versorgen, dann muss die Industrie ja den Strom

00:42:33: abnehmen am Ende, wenn man sie irgendwie nutzen möchte.

00:42:36: Oder halt speichern. Das müsste doch super billig werden, Energie.

00:42:39: Auch für euch da in Flintbeck, also da sind ja drumherum, da wo ihr eure Anlage

00:42:44: habt, stehen ja dutzende Windkraftanlagen, die auch vom Redispatch-Dauern betroffen sind.

00:42:50: Also entweder fangen die halt an,

00:42:51: Speicher zu bauen, damit sie auch nachts irgendwie einspeichern können.

00:42:54: Da gibt es, glaube ich, ein regulatorisches Problem.

00:42:57: Das dürfen die nicht. Dann verlieren die quasi ihren erneuerbaren Energiezuschussanspruch.

00:43:02: Aber das dürfte sich auch irgendwann ändern. Aber wenn ich jetzt so ein Windkraftanlagenbetreiber

00:43:07: wäre und nächste Woche besuche ich einen der größten, Denker Wulf,

00:43:10: auch ein anderes Nachbardorf und frage die dann mal,

00:43:14: dann will ich doch jetzt anfangen, bei euch große Speicher zu bestellen,

00:43:17: damit ich den Strom einfangen kann tagsüber und dann nachts ins Netz gebe,

00:43:23: wo ich dann irgendwann mal 10, 12 Cent bekomme.

00:43:26: Und die Erstellungskosten sind ja doch dann relativ gering, wenn die Anlage

00:43:30: sowieso schon gebaut wurde.

00:43:33: Ja, absolut. Also wir müssen alles Mögliche aufbauen, aber es hilft ja auch,

00:43:40: die Energie erst gar nicht zu verbrauchen.

00:43:41: Also insofern gebe ich dir absolut recht.

00:43:44: Wir müssen große Speicher aufbauen, um die Energie zu speichern,

00:43:49: weil du es schon richtig gesagt hast. Also meistens ist der Verbrauch,

00:43:53: wenn die Sonne scheint, auch nicht so hoch.

00:43:55: Das merkt man auch, wenn man so eine private Solaranlage hat,

00:43:58: dass eigentlich dann, wenn die ganze Energie zur Verfügung steht,

00:44:01: nämlich mitten am Tage, dann ist man meistens auf der Arbeit und nutzt die überhaupt

00:44:06: nicht. Das heißt also Speicherung von Energie ist wichtig.

00:44:09: Dafür müssen riesige Batteriespeicher aufgebaut werden.

00:44:13: Genauso gehört es aber auch aus unserer Sicht zur Wahrheit, dass man vielleicht

00:44:19: die eine oder andere Energie gar nicht erst verbraucht.

00:44:24: Das stimmt, das stimmt.

00:44:54: Abrufen kannst. Habe ich irgendwas vergessen im großen Update?

00:44:58: Ich habe gelernt, ihr könnt weiter mithalten.

00:45:00: Du machst dir aber auch quasi Sorgen, was die Erhaltung der Wertschöpfungskette

00:45:05: zum Thema Batterien in Europa angeht. Da haben wir noch einen besseren Track

00:45:08: Record als bei Solar zurzeit, aber es muss was getan werden.

00:45:12: Von alleine bleibt das nicht so.

00:45:13: Irgendwas vergessen, was wir noch besprechen müssten?

00:45:16: Ich glaube, wir haben das ganz gut heute upgedatet. Und du fährst Das ist natürlich

00:45:22: eine kleine Enttäuschung hier.

00:45:23: Die spielt den Anti-Batterie-Freunden hier bei LinkedIn dann direkt in die Karten.

00:45:29: Aber ich glaube, wir sollten die Idee mal weiter verfolgen, so ein Energiezone-Frühstück

00:45:33: für euch zu machen, weil ich fand das extrem spannend mit dem Backöfen.

00:45:36: Weil das können sich Leute gar nicht vorstellen, was dahinter steckt.

00:45:39: Was ist denn die avisierte Zeit, bis wann Northvoid die erste produktive Zelle

00:45:45: da aus Heide, aus der Fabrik bringt?

00:45:48: Ich weiß nicht ganz auswendig, was die der offizielle Startdatum ist,

00:45:56: aber wenn man mal realistisch ist, also jetzt eine Halle aufbauen.

00:46:01: Das ist nicht gerade klein, was die aufbauen. Da kann man ja mal locker sagen,

00:46:08: ja, da muss da alles in der Halle installiert werden, vorinstalliert werden,

00:46:13: da müssen die Maschinen da rein.

00:46:15: Da muss das Ganze in Betrieb genommen werden, aufgerammt werden.

00:46:19: Ich würde mal sagen zwei Jahre, zweieinhalb Jahre und das ist extrem ambitioniert dann.

00:46:26: Okay, cool. Also, wir hoffen, dass wir, wenn wir in zwei Jahren sprechen,

00:46:29: dann die 10 Gigawatt-Kapazität erreicht haben oder eine total krasse,

00:46:32: abgefahrene Zelle oder einen neuen Innovationssprung.

00:46:39: Für alle, die hier zuhören, immer wenn es um Detailthemen geht,

00:46:42: zum Thema Batterie, dann frage ich natürlich Stefan, was der davon hält,

00:46:45: ob davon irgendwas zu halten ist.

00:46:47: Und ansonsten freue ich mich natürlich auf die Rückfragen, auch im Forum,

00:46:50: im Discord-Forum bei Energiezone.

00:46:52: Ich bedanke mich für deine Zeit, Stefan. Sehr gerne. Danke, Hannes.

00:47:23: Deutschland und Europa auf dem Batteriemarkt schon die großen Vorausforderungen

00:47:28: beim Aufbau von vollständigen Wertschöpfungsketten und Konkurrenz mit asiatischen Herstellern.

00:47:34: Und was auch total spannend war, dass die da richtig in die Batteriechemie mit eingestiegen sind.

00:47:40: Also Innovation und Entwicklung von neuen Technologien wie Natrium-Ionen sind

00:47:46: einfach wichtig für die Branche. Genau, ansonsten Preise für Batterien sind

00:47:49: gesunden und können wir auch noch grundsätzlich längerfristig erwarten, dass sie weiter sinken.

00:47:55: Genau, falls ihr Fragen, wie immer Anregungen, Kritik, Kommentare oder einfach

00:48:02: nur freundliche Grüße schicken wollt, es geht wie immer unter team.energiezone.org.

00:48:08: Wenn ihr Bock auf harte Arbeit in einem Energie-Startup habt,

00:48:12: dann haltet auch mal Ausschau.

00:48:14: Wir stellen jetzt bei ONU Energy, wir wachsen und stellen den nächstkräftig ein.

00:48:18: Ich glaube, die Stellen sind noch nicht online, aber ganz bald.

00:48:21: Also haltet Ausschau oder könnt mir natürlich auch einfach auf LinkedIn schreiben.

00:48:25: Wenn ihr Lust habt, euch beim nächsten Energiefrühstück in Berlin als Unterstützer

00:48:30: oder Slash-Sponsor oder sonst wie einzubringen oder auch einfach nur darüber

00:48:35: informiert bleiben wollt,

00:48:37: dann meldet euch gerne an unter www.energiefrühstück.de.

00:48:45: Ansonsten macht es erstmal gut, alles erdenklich Gute und bis zur nächsten Folge.

00:48:51: Music.